Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 1995
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Michaels Favoriten 1995

Das Album des Jahres

Son Volt: "Trace" (Warner, Nov. 1995)
Das Leben nach Uncle Tupelo - auch für Jay Farrar. SEHR gute Platte!
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weitere Highlights ...

The Jayhawks: "Tomorrow The Green Grass" (Sony/American, Feb. 1995)
Ich kann mich noch gut an den wunderbaren Auftritt der Band in der Essener Zeche Carl erinnern: Mark Olson zum letzten Mal dabei und in der Zugabe sang Pianistin Karen Grotberg eine alte Country Shuffle (ich glaube "Down To My Last Cigarette" von Harlan Howard) und bekam hinterher als Belohnung von Gary Louris (ihrem Lover?) ein Küsschen. Süß ...
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Portishead: "Dummy" (Go! Discs, März 1995)
Das ganze nennt man, so weit ich weiß "Trip Hop" bzw. den "Bristol Sound". Ich als alter Rock-Dinosaurier kenne mich da leider nicht aus. Aber egal - Beth Gibbons ist eine tolle (Jazz?-)Sängerin, die Samples sind sehr geschmackvoll, das Songwriting ist absolut stimmig und auch die Drumloops klingen so wie Computertrommeln meines Erachtens klingen sollen, nämlich nicht wie ein "echtes" Schlagzeug. Mich nerven Drumcomputergeschichten, bei denen alles wie bei einem echten Trommler klingt, der aber drei Beine und vier Arme haben müsste, um das alles in Echtzeit zu spielen.
Sugartown: "Swimming In The Horsepool" (Marina, März 1995)
Hach, was kommt da doch für wunderschöne Musik aus Schottland! Sugartown sind ein Duo, bestehend aus der supersüßen Sängerin Gwen Stewart (wenn ich mir das Mädel in ihrem Ringelpulli auf dem Cover so ansehe, dann schmelze ich dahin!) und dem Gitarristen und Songschreiber Douglas MacIntyre. Unterstützt werden die beiden von einer Gruppe schottischer(?) Musiker, von denen mir bisher nur die Gitarristen Ian Harvie und Mick Slaven bekannt waren, die bei den ebenfalls wunderbaren del Amitri spielen bzw. spielten. Mit einigen der anderen Musiker spielte Douglas MacIntyre vorher schon bei Love & Money, zeitgleich auch noch bei Cowboy Mouth. Als Chorsänger sind die Brüder David und Ken McCluskley dabei, die auch selber Platten in diesem leicht folkrockigen Stil veröffentlichen. Neben ausgezeichnetem Songs von MacIntyre gibt es auch zwei Coverversionen, die als Orientierungshilfe dienen können: "I'm Set Free" (vom titellosen dritten Album der Velvet Underground aus dem Jahre 1969) und "Valentine" von Willie Nelson.
Zu verdanken haben wir dieses musikalische Kleinod Marina, einem kleinen, aber feinen Label aus Hamburg. Der Prophet gilt scheinbar nichts im eigenen Land.
Pat Johnson: "Mooner" (Strange Ways, April 1995)
Lange nicht mehr gehört - und was muss ich sagen? Eine wunderbare Singer/Songwriter-Platte, die ich irgendwie wieder vergessen hatte. Erinnerungsgrund war jetzt der gestrige Auftritt der Penelope Houston Band im Weseler Karo mit eben jenem Mann, einem der unterbewertetsten Musiker aus San Francisco. Anfang der 90er gab es mal die Band The Wellsprings Of Hope, deren einzige Konstante als Musiker und Songschreiber Pat Johnson war, sodass dieses Solodebüt sich auch kaum von der Arbeit dieser Band unterscheidet, deren (Ex-)Mitglieder auch hier auf einigen Titeln vertreten sind, mit ihrem typischen Sound, einem Gemisch aus 6Ts-Garagengitarren und Bläsern ("Garagesoul"?). Der Grossteil der Aufnahmearbeit wurde aber bei uns in "Good Old Germany" geleistet, damals durchaus als eine Art Refugium für US-Musiker zu betrachten, die in ihrer Heimat nicht richtig anerkannt werden: das Plattenlabel ist aus Bremen, der Trommler und Co-Produzent Quintus Kannegiesser spielt(e) bei der Frankfurter Band Smiles In Boxes (leider nie gehört). Weitere Beteiligte sind Penelope Houston samt Band, für die Pat Johnson immer mal wieder im Studio und als Songschreiber aktiv war. Und seit der EP "Snapshot" von 2003 und der neuen Komplett-CD "Pale Green Girl" ist er ja auch in ihrer Begleitband der Mannschaftskapitän!
(09.10.2004)
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Tindersticks (Quicksilver/This Way Up, April 1995)
Das zweite Album der Band heißt genauso wie das gelungene erste schlicht "Tindersticks", was sicherlich nicht der Verwirrung beim Publikum entgegengewirkt hat. Es ist aber auch genauso gut.
Vic Chesnutt: "Is The Actor Happy?" (Texas Hotel, April 1995)
Neben Robert Wyatt der einzige singende Rollstuhlfahrer, den ich kenne ... Das ist aber völlig unwichtig, denn Chesnutt schreibt wunderbare, wenn auch recht spröde Lieder. Wie Michael Stipe stammt er aus Athens/Georgia. Dieser hat dann auch die ersten beiden, sehr rudimentären Alben produziert. Unter den Songs sei euch besonders "Gravity Of The Siuation" an's Herz gelegt, das nicht nur von "Waiting For Louise" gecovert wurde, sondern sich auch mit 13 anderen Chesnutt-Kompositionen auf dem empfehlenswerten Benefit-Sampler "Sweet Relief II - Gravity Of The Situation" befindet, dort gesungen von Nanci Griffith und Darius Rucker (Hootie & The Blowfish).
The Bathers: "Sunpowder" (Marina, Mai 1995)
Bereits das dritte Album des Schotten Chris Thomson unter dem "Bandpseudonym" The Bathers. Wie immer mit geschmackvoller, meist trauriger und (deshalb/trotzdem) wunderschöner Musik.
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Teenage Fanclub: "Grand Prix" (Sony/Creation, Mai 1995)
Klasse Gitarrenband aus Schottland, wohl wegen ihrer Fans(?) von der Band Oasis ebenfalls bei Alan McGees Label Creation unter Vertrag, und deshalb auch letztendlich beim Major Sony gelandet. Nur dass die drei singenden und komponierenden Gitarristen/Bassisten Norman Blake (nicht mit dem amerikanischen Folk/Country-Gitarristen zu verwechseln!), Gerard Love und Raymond McGuinley mit wechselnden Drummern nicht annähernd so viele Platten wie ihre "Fans" verkaufen. Und mir viel sympathischer sind.
Scott Walker: "Tilt" (Fontana, Mai 1995)
Geniestreich oder nur durchgeknallt? 11 Jahre nach "Climate Of Hunter" erscheint mal wieder ein Album des ehemaligen Walker Bruders. Und alles bleibt wie immer sehr misteriös. Trotzdem: ich sitze vor'm Lautsprecher und bin wie immer verzaubert.
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Paul Weller: "Stanley Road" (Go! Discs, Mai 1995)
Und noch ein schönes Album von dem Mann - und dieses hatte ich doch glatt vergessen, obwohl es schon lange in meinem Plattenschrank steht! Wieder eingefallen ist es mir, weil es jetzt als Deluxe-Version wiederveröffentlicht wurde, obwohl es doch gerade mal 10 Jahre alt ist. Außerdem steht es in der Ewigkeitsliste der Leser vom Q-Magazin vom Februar 2006 auf Platz 83. Ich will jetzt nicht darüber spekulieren, ob das angemessen ist, sondern einfach nur auf ein sehr schönes Album verweisen. Zwei Anspieltipps noch: zum einen die tolle Coverversion von Dr. John's "Walk On Gilded Splinters" (von dessen Meisterwerk "Gris Gris" und die eigene Ballade "You Do Something To Me". Als Gast ist bei einigen Liedern Steve Winwood zu hören. Das macht für mich Sinn, denn schon Pauls Solodebüt von 1992 hat mich an Traffic erinnert. Einziger, subjektiver Makel der Platte: bei der Dr.John-Nummer zupft dieser blöde Noel Gallagher die Wandergitarre...
(02.03.2006)
Wilco: "A.M." (Reprise/Sire, Mai 1995)
Nach dem Split von Uncle Tupelo erschien als erstes „A.M.“ Mitte `95. Jeff Tweedy schrieb eine Reihe rockiger Pop-Songs, die nicht unbedingt an „Anodyne“ oder gar „March 16-20“ erinnerten. Eher an den hochmelodiösen L.A.-Rock der Mittsiebziger, allerdings ohne dessen Glattmacher-Tendenz, und Songs wie „Casino Queen“ oder „Box Full Of Letters“ wären vor 25 Jahren hoch in die Charts eingestiegen. Man könnte es rootsigen Power-Pop-Rock nennen, wäre der Begriff `Power-Pop´ nicht irgendwie negativ belegt. Mit Brian Henneman (Bottle Rockets) als Gitarrist auf allen Songs und Lloyd Maines an der Pedal Steel.
Locust Fudge: "Royal Flush" (Glitterhouse, Juni 1995)
Das zweite Album des Duos Dirk Dresselhaus (AKA Schneider) von den HipYoung Things und Christopher Uhe (AKA Krite) von den Speedniggs.
(25.12.2014)
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Natalie Merchant: "Tigerlilly" (Elektra, Juni 1995)
Schönes Solodebüt der ehemaligen 10,000 Maniacs Sängerin.
Van Morrison: "Days Like This" (Exile, Juni 1995)
Die Band spielt dermaßen gut! Das Songmaterial ist klasse (z.B. der Titelsong und die letzte Nummer "In TheAfternoon"). Van The Man singt (wie immer) göttlich. Auch seine Tochter Shana Morrison darf mitsingen und sogar mit auf das Cover. Trotzdem sind nicht alle Leute zufrieden zu stellen, wie uns der Kritiker zeigt (klickt mal auf Info-Symbol!). Zumindest hat sich der Mann mit den Details beschäftigt.
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Neil Young/Pearl Jam: "Mirror Ball" (Reprise, Juni 1995), "Merkin Ball" (Epic, Dez. 1995)
Mirror Ball Merkin Ball

Der angebliche "Godfather des Grunge" zusammen mit seinen Jüngern! Eine schöne Platte, auch wenn sie im Nachhinein weder bei Mr. Young noch bei Pearl Jam zu den Highlights gezählt wird. Schade eigentlich!

Zum Jahresende gab´s dann unter dem parodistischen Namen "Merkin´ Ball" einen Nachschlag, diesmal unter dem Namen Pearl Jam mit Eddie Vedder als Leadsänger und bei deren Plattenfirma Epic.

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The Apartments: "A Life Full Of Farewells" (Hot, Juli 1995)
Diese CD der australischen Band steht schon lange bei mir im Plattenschrank - und war fast vergessen! Der Sänger, Gitarrist und Songschreiber Peter Walsh hat im Laufe der Jahre mit wechselnden Begleitern immer mal wieder unter dem Bandnamen The Apartments Platten herausgebracht, war aber zwischendurch auch mal Bassist bei den Laughing Clowns, jener Band, die Ed Kuepper nach den Saints gegründet hatte. Vermutlich kannte ich die Band daher und hatte mir diese CD im inzwischen dahingeschiedenen Garageland aus der Grabbelkiste gezogen - eigentlich kann ich mich aber nicht mehr an Details erinnern und hatte sie, wie schon angedeutet, auch lange nicht mehr aufgelegt.
Kürzlich fand ich aber das Debütalbum "The Evening Visits ... And Stays For Years" (Rough Trade, 1985) auf Vinyl und war davon sehr angetan. Daraufhin habe ich auch mal wieder die alten Sachen herausgeholt und stelle jetzt überrascht fest, dass "A Life ..." sogar noch besser, ja sogar ein richtiges Juwel in der Sparte "melancholischer Gitarrenpop" ist! Wunderbar! Sogar die Trompete von Gastmusiker Jeff Crawley klingt wunderschön!
(12.04.2011)
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"Elliott Smith" (Domino, Juli 1995)
[Nick Drake: Pink Moon | Luciana Souza]
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Warren Zevon: "Mutineer" (Giant, Juli 1995)
In den 90ern hatte ich Waren Zevon etwas aus den Augen verloren. Manche seiner Platten, so wie diese, habe ich mir dann zwar noch gekauft, aber nicht mehr so intensiv gehört wie zuvor. Jetzt habe ich das Album wegen meinem neuen Interesse an Judee Sill mal wieder herausgekramt, denn Warren singt hier u. a. deren einzigen (Mini-) Hit "Jesus Was A Crossmaker". Der wird zwar mit einer Länge von 2 Minuten unter Weglassung der 3. Strophe nur verkürzt gebracht, bekommt aber durch die karge Instrumentierung seiner ganz eigenen Reiz: Warren begleitet sich auf dem Harmonium und lässt sich nur von Rosemary Butler (das ist die Dame von Jackson Brownes Klassiker "Running On Empty" : "Won't you stay, just A little bit longer ...") gesanglich unterstützen. Ansonsten mag ich die ganze Platte in ihrer kargen Art doch sehr. Bis auf wenige Beiträge von bekannteren Freunden, etwa David Lindley mit der Geige oder Bruce Hornsby mit dem Akkordeon, hat Warren Zevon alles selber zu hause eingespielt - also echtes "Homerecording". Und irgendwie stört es mich auch nicht, dass es da kein richtiges Schlagzeug, sondern wohl nur ein paar rudimentäre Drumcomputerloops gibt.
(11.03.2006)
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Die Braut Haut Ins Auge: "Was Nehm Ich Mit?" (RCA, Sept. 1995)
Auf jeden Fall diese Platte!
Camping: "Maritime Strick- und Regenmoden" (Marina, Sept. 1995)
Ein Duo aus Hamburg mit charmantem Folkpop und dem besten Albumtitel des Jahres.
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"Jess Roden & The Humans" (Line, Sept. 1995)
hier gibt es mehr über Jess Roden!
(18.08.2009)
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Spain: "The Blue Moods Of Spain" (Restless, Sept. 1995)
Josh Haden ist genauso wie sein berühmter Vater Charlie Haden Bassist geworden, hat sich aber mit der Gruppe Spain stilistisch in eine völlig andere Richtung als sein Vater entwickelt: Singer/Songwriter-Rock (?), so langsam wie nur möglich. Wunderschöne Musik.
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Blue Mountain: "Dog Days" (Roadrunner, Okt. 1995)
Das Debütalbum eines der besten Gitarrentrios zwischen Rock, Folk und Country kam damals - etwas verwirrend - beim Hardrocklabel Roadrunner heraus. Gitarrist Cary Hudson, seine Frau Laurie Stirratt am Bass (Zwillingsschwester von Wilco-Bassist John Stirratt!) und Schlagzeuger Frank Coutch stammen aus dem tiefsten Süden (Mississippi) und lieferten eine ganz wunderbare Musik , leider nicht mit dem Erfolg von Wilco, Son Volt oder Ryan Adams.
(12.05.2008)
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"Bryndle" (Music Masters, Okt. 1995)
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Freakwater: "Old Paint" (Thrill Jockey, Okt. 1995)
Janet Bean trommelt normalerweise bei der Rockband Eleventh Dream Day, singt und zupft hier aber zusammen mit Catherine Irwin düstere Country- und Folkballaden. Die Stimmen der beiden klingen wunderbar zusammen, ohne dabei kitschig zu sein. Begleitet werden sie von einem Bassisten und einem Dobrospieler. Neben Eigenkompositionen der Mädels und Traditionals ist besonders die Coverversion "Out Of This World" hervorzuheben, die sogar den Autor Loudon Wainwright III zu Tränen gerührt haben soll.
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Emmylou Harris: "Wrecking Ball" (Grapevine/Asylum, Okt. 1995)
Der Titelsong stammt von Neil Youngs wunderbarem "Freedom"-Album. Produziert hatte der Kanadier Daniel Lanois, der von seinen letzten Großaufträgen gleich die Begleitband mitbrachte, die dann auch auf diesem Album für einen deutlichen Bruch mit dem typischen Nashville-Sound sorgten: Drummer Larry Mullen von U2, die Bassisten Tony Hall und Darryl Johnson von den Neville Brothers. Als Gäste sind Steve Earle, Neil Young und die McGarrigle Schwestern zu hören. Neben Neil Young gibt´s auch was vom anderen Großmeister des Songwritings, Bob Dylan ("Every Grain Of Sand"), zwei der seltenen eigenen Songs ("Deeper Well" mit Daniel Lanois und Robert Earl Keen, sowie "Waltz Across Texas Tonight" mit Rodney Crowell verfasst). Am interessantesten ist aber, dass hier drei der wichtigsten neuen Nashville-Songschreiberinnen (zum Teil erstmalig) einem breiten Publikum vorgestellt werden: Julie Miller ("All My Tears"), Lucinda Williams ("Sweet Old World") und Gillian Welch ("Orphan Girl").
The High Llamas: "Gideon Gaye" (Sony/Alpaca Park, Okt. 1995)
„... (*****), ein Jahr später für ganze 2000 Pfund eingespielt, geht da schon etwas weiter: Ein psychedelisches Kaleidoskop aus imaginären Farben, wahnwitziger Instrumentierung und verworrenen Sixties-Harmonien. Die elf Songs – darunter der Mini-Hit „Checking In, Checking Out“ – sind wie aus einem Guß.“ (ME/Sounds)
Buddy Miller: "Your Love And Other Lies" (Hightone, Okt. 1995)
Eine echte Wühltisch-Entdeckung von mir! Handgemachter Countryrock der 1. Liga (mit Gurf Morlix, Al Perkins, Emmylou Harris etc.) und inzwischen einer der Stammgäste in meinem CD-Player.
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Mojave 3: "Ask Tomorrow" (4AD, Okt. 1995)

"... sehr ruhiges Werk der Briten mit Neil Halstead (ex-Slowdive) an Gitarre und Gesang, für die 4AD-Elfenquote sorgt Rachel Goswell. Weich und ruhig, beinahe psychedelisch fließend mit großen akustischen Anteilen (Piano, Gitarre) und unterschwelligem Country/Folk-Anteil. Erinnert ein bißchen an Mazzy Star oder eine leicht countrifizierte Version von Galaxie 500." (Glitterhouse)

Das kann man aber auch netter sagen!!! Trotzdem eine SEHR schöne Platte!!!

Tindersticks: "The Bloomsbury Theatre 12.3.95" (Quicksilver, Nov. 1995)
Im Frühjahr hatte sich die Band für die Live-Präsentation des zweiten Albums sogar 3 Bläser und ungefähr 15 Streicher geleistet und das Ganze dann auf einem limitierten 10-Zoll Vinyl-Doppelalbum festgehalten, dessen stolzer Besitzer ich bin. Natürlich habe ich mir inzwischen eine CDR-Sicherheitskopie gebastelt, damit ich dieser wunderbaren Musik auch lauschen kann, während ich hier am PC sitze...
(16.04.2005)
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Brian Wilson & Van Dyke Parks: "Orange Crate Art" (Warner, Nov. 1995)
Dies ist eigentlich eher ein Van Dyke Parks-Album, als ein Brian Wilson-Album, denn ersterer hat alles komponiert und getextet und die Keyboards gespielt, während die Beach Boys-Legende "nur" singt. Das Album zeigt aber Brian Wilson endlich mal wieder in guter Verfassung. Dank dafür an Mr. Parks. Beide haben vor langen Jahren schon mal zusammengearbeitet: Parks schrieb die Texte zu vielen Wilson-Songs, vor allem für das damals nicht fertig gestellte Kultalbum "Smile", den geplanten Nachfolger von "Pet Sounds".
Cassandra Wilson: "New Moon Daughter" (Blue Note, Dez. 1995)
Auch auf diesem Album pendelt Cassandra Wilson zwischen Jazz und Blues und überrascht neben vorzüglichem eigenen Material mit der Wahl der Coverversionen: Son House, Billie Holiday ("Strange Fruit"), U2, Neil Young ("Harvest Moon"), The Monkees ("Last Train To Clarksville"), Hank Williams, Hoagy Carmichael. Weitestgehend akustisch eingespielt mit Jazz-Könnern und klanglich ein Ohrenschmaus.
ALT: "Altitude" (EMI/Parlophone, 1995)
ALT ist die "Hobbyband" der drei (unterbeschäftigten?) Singer/Songwriter Andy White (Nordirland, spielte bislang soweit ich weiß in keiner bekannten Band, hat aber einige Soloalben draußen), Liam O'Maonlai (von Irlands Hothouse Flowers) und Tim Finn (Neuseeland, Gründer von Split Enz und Teilzeitmitglied bei Crowded House), womit der Bandname zumindest für sprachbegabte Schnelldenker geklärt sein sollte. Alle Songs wurden gemeinsam komponiert und ganz ohne die Unterstützung von Studiomusikern eingespielt. Da alle drei für sich alleine schon gute Songschreiber sind, überrascht die hohe Qualität der entstandenen Lieder nicht, wobei manches skizzenhaft bleibt und hier offensichtlich nicht wie bei den Stammkapellen der Beteiligten die Charts als Orientierung dienten. Bei der musikalischen Umsetzung kommt eine schöne Homerecordingstimmung zustande, da auch die eher fremden Instrumente Bass und Schlagzeug selbst gespielt wurden. Beim Rockpalast-Fernsehauftritt von der Loreley war z.B. sehr schön zu beobachten, wie alle mal an's Schlagzeug durften, wobei da Tim Finn wohl eine besondere Zuneigung zu dem Instrument hat!
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Cache Valley Drifters: "Echoes And Reflections" (Taxim, 1995)

Eiern meiner absoluten Favoriten im Bluegrassbereich. Liegt nicht nur daran, dass die vier genial singen und spielen, sondern auch an der für Bluegrasskapellen etwas untypischen Liedauswahl (Sachen von den Cream, Paul Simon, etc.). Sowas kommt eben nicht aus Nashville, sondern dem sonnigen Kalifornien! Aber warum müssen die Junx ihre Platten in Bremen veröffentlichen und nicht zu Hause?

"Contemporary acoustic music from a Californian newgrass/country/folk quartet led by original members David West and Bill Griffin. This reunion album picks up the musical threads the band abandoned when they split up in 1983. With their trademark four-part harmonies and virtuoso musicianship intact, the “CVD“ re-emerge with a superb selection of songs, including hot versions of “White Room“ and Paul Simon's “The Boy in the Bubble“."

“A strong return to recording.“ (DIRTY LINEN)

Steve Earle: "Train A Comin´" (Transatlantic, 1995)
Ganz ohne seine Band "The Dukes" gibt es hier ein Akustikprojekt mit Folksongs, Bluegrass und neuen und älteren eigenen Songs, einem Beatles-Cover ("I´m Looking Through You" von Rubber Soul) und eine Townes van Zandt-Verbeugung ("Tecumseh Valley" von dessen Frühwerk "Our Mother The Mountain"). Begleitet wird er von Roy Huskey, Jr. am Kontrabassist und den Spezialisten auf diversen Saiteninstrumenten Peter Rowan und Norman Blake. Gelegentlich kommt die Engelsstimme von Emmylou Harris dazu. Das Ganze bekommt dadurch irgendwie Parallelen zur Arbeit von Neil Young, der ja auch mit seiner Stammband "Crazy Horse" rockt und nebenher in Seitenprojekten (z.B. "Harvest Moon" und "Silver & Gold") eher seine ruhigere Seite pflegt.
Bela Fleck: "Tales From The Acoustic Planet" (Warner, 1995)
Bela Fleck ist definitiv der Banjo-Weltmeister. Und mit seiner Band The Flecktones (Bassist Victor Wooten und Trommler Future Man) unglaublich gut: Trotzdem habe ich sein akustisches Programm im Grenzbereich Bluegrass/Jazz (gar nicht unähnlich den Aktivitäten von David Grisman) noch viel lieber. Die "Geschichten vom akustischen Planeten" werden neben Bela und seinen beiden Begleitern u.a. von solch legendären Musikern wie Tony Rice (Gitarre), Paul McCandless (Oboe, Bassklarinette, von Oregon), Edgar Meyer (Kontrabass), Stuart Duncan (Geige), Jerry Douglas (Dobro), Kenny Malone (Schlagzeug), Branford Marsalis (sax), Sam Bush (Mandoline) und Chic Corea (Klavier) erzählt. Besser geht´s nicht.
Barbara Gosza: "Ceremonies" (BMG/Ariola, 1995)
Gefunden in der Grabbelkiste!
(31.12.2012)
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Ida: "Tales Of Brave Ida" (Secret Machines, 1995)
Ihr Debütalbum nahmen Elizabeth Mitchell und Daniel Littleton im Frühjahr 1994 noch als Duo auf. Überirdischer Gesang und Gitarrenklänge, kein Schlagzeug, gelegentlich unterstützt von Kontrabass (Rick Lassiter) und Cello (Julia Kent). Ein Instrumentalstück heißt "Nick Drake" und sagt mehr als viele Worte.
(11.01.2009)
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Liquorice: "Listening Cap" (4AD, 1995)
Diese CD habe ich zwar schon lange im Plattenregal stehen, aber erst jetzt wurde ich wieder darauf aufmerksam: Es handelt sich um ein einmaliges Projekt, das Jenny Toomey von der Band Tsunami, die ich leider nicht weiter kenne, zusammen mit Daniel Littleton, der mir inzwischen Dank seiner Band Ida doch recht vertraut ist, auf Anregung von Ivo Watt-Russell, dem Gründer des 4AD-Labels aufgenommen hat. Schöner Schrammelgitarrenpop.
(28.01.2009)
Martin Newell: "The Greatest Living Englishman" (Pink Lemon/Humbug, 1995)
Schönes Album des kauzigen Südengländers und Ex-Cleaners From Venus-Sängers mit starker Neigung zu den psychedelischen Jahren der späten 6oer. Daß das Ganze dann auch noch von Andy Partridge (XTC) produziert wurde ist nicht verwunderlich!
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Erstellt: 08.12.2002 Letzte Aktualisierung: 13.08.2023 19:13 34047 Besucher seit dem 08.12.2002
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