The Alan Bown!: "Outward
Bown" (Deram, 1968) |
The Alan Bown Set!, später nur noch kürzer unter The Alan
Bown! firmierend, war eine englische Rhythm&Blues-Truppe, geleitet
vom Trompeter Alan Bown , die von Mitte der 60er bis in die frühen
70er aktiv war. Die Leadsänger wechselten öfters: Nachfolger
von Jess Roden wurde z.B. Robert
Palmer. Ein weiteres Bandmitglied, das später große
Karriere machte: Saxofonist John Helliwell als Mitglied von Supertramp.
Leider habe ich dieses Album selber noch nie gehört, sondern besitze
nur "Kick Me Hard" von 1969, bereits mit Robert Palmer
hinter dem Mikrophon.
Kürzlich erstmals gehört: netter, leicht psychedelischer Poprock,
typisch für die Zeit. Enthältzwar eine schöne Version
von Dylans "All Along The Watchtower" und die eine oder andere
gute Nummer, aber gefällt mir insgesamt nicht wirklich gut. Jess
Roden hatte zu diesem Zeitpunkt sein ganzes Potential als Sänger
wohl noch nicht entfaltet.
(09.04.2010)
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Bronco: "Country Home"
(Island, 1970) |
Debütalbum der britischen Countryrock (i.w.S.)-Band, die leider nicht
den Durchbruch schaffte, aber immerhin drei wunderschöne und heute
rare Alben hinterließ. Den Sänger Jess Roden wird der
eine oder andere von Euch durch seine ebenfalls nicht sonderlich erfolgreiche
Solokarriere (bzw. als Mitglied der "Jess Roden
Band") Mitte der 70er kennen. Oder als Jim Morrison-Ersatz
bei der Butts Band zusammen mit John Densmore
und Robbie Krieger. |
Bronco: "Ace Of Sunlight"
(Island, 1971) |
Bronco versuchten sich in den frühen 70ern in England -ähnlich wie
Brinsley Schwarz kommerziell erfolglos-
an Countryrock amerikanischer Prägung. Es entstanden dabei drei
wundervolle, aber unspektakuläre Alben, die heute unter Sammlern
hoch gehandelt werden. Von den Bandmitgliedern schaffte alleine der
Sänger Jess Roden eine einigermaßen erfolgreichere
Solokarriere. Der Gitarrist Robbie Blunt tauchte in den 80ern
auf Robert Plants Soloalben und bei Edie Brickell kurz
wieder auf.
"Ace Of Sunlight" ist das zweite Album und gleichzeitig das
letzte mit Roden und Blunt. Unter der Führung vom zweiten Gitarristen
Kevyn Gammond gab's dann in 1973 noch ein weiteres Album bei
der Polydor - und das war's dann.
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Keef Hartley Band: "Lancashire
Hustler" (Deram, 1973) |
Nach
Bronco sang Jess Roden zuerst für
die Band des ehemaligen John Mayall-Schlagzeugers Keef Hartley
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"Butts Band" (Blue Thumb,
1974) |
...
bevor er dem Ruf von Robbie Krieger und John Densmore
folgte, die nach Ende der Doors einen Sänger für ihre
neue Band brauchten. Hier hielt er es aber auch nicht lange aus ...
(Mai, 2009) |
"Jess Roden" (Island,
1974) |
Island Records setzte große Hoffnung in Jess Roden und gaben ihm
die Chance für ein erstes Soloalbum, aufgenommen immerhin mit Allen
Toussaint und den Meters in New Orleans.
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Bei wenigen Künstlern klafft die Schere zwischen künstlerischer
Qualität und kommerziellem Erfolg weiter auseinander als bei Jess
Roden. Für sein Solo-Debüt von 1974 holte sich der wandlungsfähige
Sänger unter anderem den Top-Arrangeur und Pianisten Allen Toussaint
ins Studio. Doch dem absoluten Highlight, dem Mann/Weill/Leiber/-Stoller-Klassiker
On Broadway, verhalf der Chef selber zu seinem faszinierenden Glanz. Trotz
des nicht gerade spritzigen Zimbel-Sounds gehört das Opus in jede
gutsortierte Soul- /Blues-Sammlung.
© Audio
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The Jess Roden Band: "Keep
Your Hat On" (Island, Jan. 1976) |
Ein gutes Beispiel dafür, dass Talent und Erfolg nicht unbedingt
zusammenfinden müssen: Jess Roden ist einer der besten englischen
Rock/Soul-Sänger und gehört in eine Reihe mit Rod Stewart, Steve
Winwood, Paul Carrack und Robert Palmer, ohne allerdings jemals deren
Bekanntheitsgrad erreicht zu haben. Nach zwei Alben mit der Countryrockband
Bronco, einem kurzen Abstecher bei der Butts
Band mit Robbie Krieger und John Densmore als Jim Morrison-Ersatz
und einer zwar sehr schönen, aber erfolglosen Soloplatte in New Orleans
mit dem Produzenten Allan Toussaint und den Meters als Begleitband
aufgenommen, gründete er seine eigene Band, mit der er es innerhalb
kürzester Zeit immerhin auf 2 Studio- und ein Livealbum brachte.
Alle drei Platten präsentieren wunderbaren Soulrock. Dies ist das
Debütalbum der Band, das ich irgendwann mal für ein paar Mark
aus der Grabbelkiste gezogen habe: der Platz, an dem (leider) viele gute
Platten landen (und eines meiner Hauptjagdreviere!). Die Band ohne bekannte
Gesichter spielt ausgezeichnet: Steve Webb und Bruce Roberts
an den Gitarren, Pete Hunt (dr) und John Cartwright (bg)
in der Rhythmusgruppe und Chris Gower (Posaune) und Ronnie Taylor
(Sax) als fester Bläsersatz. Die Songs stammen zur einen Hälfte
von Bandmitgliedern (Roden, Webb und Cartwright), es gibt aber auchvier
tolle Coverversionen aus den Bereichen Rock, Soul & Country: das Titelstück
"You Can Leave Your Hat On" von Randy Newman (hier viel
besser als bei Josef Cocker aufgehoben!), "Mama Roux" (Dr.
John), "Desperado" von den Eagles (besser als das
Original!) und die Nashvilleballade "Too Far Gone" (Billy
Sherrill). |
The Jess Roden Band: "Play It Dirty, Play It Class"
(Island, Sept. 1976) |
Bereits nach wenigen Monaten kam das zweite Album von Jess Roden und seiner
Mannschaft heraus. Wieder ein tolles Album, wieder kein kommerzieller
Erfolg. |
The Jess Roden Band: "Blowin'" (Island, Jan.
1977) |
Auch ein phantastischer Livemitschnitt kam in dieser Zeit heraus, aber
1977 war wohl schon wieder alles vorbei.
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The former gravel-voiced Butts Band shouter sounds riotously confident
on this live album, which has no real agenda except documenting a hot
night before a British college crowd. Roden's band is slick and proficient,
with guitarists Bruce Roberts and Steve Webb being the standouts, though
percussionist/saxophonist Ron Taylor gets lots of space, too. Roden and
company manage to show themselves as diverse performers and crowd-pullers
at the same time -- no mean feat when hits drove the engine of '70s mass-market
rock. The preeminent sound is slinky, laid-back pop-funk, as exemplified
on story songs like "The Ballad of Big Sally" or "Me and
Crystal Eye." Cut from similarly breezy cloth, "In a Circle"
is an example of how Lowell George might have sounded if he'd grown up
across the pond. The band stretches out on "Can't Get Next to You,"
which dips into the blues bag, but Roden's husky howl shines brightest
on the glistening title track (which also makes clever use of varying
internal rhymes). There's also a blistering boogie in "Jump Mama,"
where Roden pushes his throat in the manner of peers like Frankie Miller
and Maggie Bell. The album ends on an unconventional note with a brief,
piano-led reprise of "Blowin'." Unlike many live albums of this
period, there's no side-long solos to pad out an average evening -- just
a proficient band and their frontman throwing down before a packed house.
The story would change after Britain went punk, but there's no denying
what Roden could offer. This isn't an easy album to find, but worth the
hunt if you see it.
(by Ralph Heibutzki, All
Music Guide)
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Jess Roden: "The Player Not
The Game" (Island, Okt. 1977) |
Seine Island-Jahre endeten wie sie begannen: mit einem Soloalbum ohne
feste Band. Es waren gleichzeitig seine letzten Aufnahmen für eine
lange Zeit. Jess Roden konnte nie an die Erfolge seiner ungleich bekannteren,
aber nicht unbedingt besseren Sangeskollegen anknüpfen und macht
hier das, was ihm scheinbar am besten gefällt: Soulrock mit starkem
Jazzeinschlag. Neben eigenen Songs und Liedern seiner Ex-Musiker aus der
Jess Roden Band, von denen aber merkwürdigerweise
keiner hier mitspielt, gibt es mit "Misty Roses" von Tim
Hardin und "Lonely Avenue" (geschrieben von Doc Pomus
für Elvis Presley) zwei schöne Coversongs.
Die Platte habe ich übrigenz als neuwertiges Cutaway-Vinyl in Essen
für schlappe 1,5o€ erstanden. Keine Ahnung, ob es überhaupt
eine CD-Wiederveröffentlichung gibt!
(06.08.2008)
Da lag ich doch glatt daneben! Für Island hat Jess Roden dann 1980 sogar noch
zwei weitere Alben aufgenommen, wie ich erst jetzt entdeckt habe: das Soloalbum "Stonechaser"
und das Bandalbum "Multiply" mit den Rivits!
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This is one of the last albums of Jess Roden. After recording "The
Player Not The Game" he went to New York to work as an graphic artist
again. The guitar player and singer had started in the late sixties in
bands in England, among them a band with Robert Palmer. He was also part
of the Butts Band in the seventies, which included Robby Krieger and John
Densmore. Then he`s taken part in the Who`s Tommy Musical and toured with
Herbie Hancock. He recorded this album with Joel Dorn, who had worked
with Keith Jarret before, and so this record has a more Jazz- influenced
base than his previous albums.
(www.audiophile-vinyl.de)
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p
"Stomu Yamashta's Go Too"
(Arista, 1977) |
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With the departure of Steve Winwood from the Go collective, Stomu Yamashta seized the opportunity to radically shift the group's sound and direction. A coterie of vocalists and backing singers, led by Jess Roden and Linda Lewis, were brought in, along with former Headhunter Paul Jackson and the extraordinary orchestra of Martyn Ford. Go Too, Go's resultant album and their grand finale, was a curtain-closer of magnificent proportions. A majestic set where organic soundscapes merge with soulful funk fusion, the entire album is glossed with a superb cinematic sound that earned arranger Paul Buckmaster and co-producers Dennis MacKay and Yamashtu deserved acclaim. The set is bookended by the instrumentals "Prelude" and "Ecliptic," the former a space-age extravaganza of sounds and cracking thunder, the latter echoing of the deep, mimicking whale song, but with hints of a storm rumbling above, looping back to the album's opening. The deeply romantic "Mysteries of Love" and introspective "Beauty" are also twinned numbers, wed by their cinematic sweep, Al di Meola's haunting guitar solos, and gorgeous, emotive vocals. The rest of the set is given over to funk in all its glory and possibilities, from the "Shaft"-ish soul of "Madness" to the hip-swaying funk-pop-soul delight of "Seen You Before," which effortlessly melts into jazz-funk fusion and features another stunning di Meola solo. That number's poppy edge is mirrored by the orchestral pop that fires up the simmering funk of "You and Me," while the prominent and complex rhythm of "Wheels of Fortune" sidles straight up to jazz. But even these funk fusion songs are laced with more organic elements -- the whale song that opens "You and Me," the calling sea gulls that close "Fortune," and the sweeping waves breaking over the last minute of "Madness" included. These natural and elegant touches help weave the album's highly diverse elements tightly together, giving the set cohesion and each track a sense of a grander scheme, one that joins East to West, space rock to classical music, and fusion to rock in its broadest sense. A sensational album, which continues to impress to this day.
(by Dave Thompson, All Music Guide)
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Jess Roden: "Stonechaser" (Island, Okt. 1980) |
Nach Ender der Jess Roden Band ging unser Held nach New York und wurde hauptberuflich Graphiker.
Für sein letztes Soloalbum beim langjähriger Label Island spielte er in dieser Zeit aber auch
noch zwei Sessions mit verschiedenen Produzenten ein, 1978 mit dem ehemaligem Atlantic Hausproduzenten
Joel Dorn, der schon "The Player Not The Game" betreute,
sowie 1979 mit Leon Pendarvis, der dort schon als Keyboarder beteiligt war, die paritätisch
auf die A- und B-Seite des Albums verteilt wurden.
(12.11.2017)
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The Rivits: "Multiply"
(Island/Antilles, 1980) |
Gestern in Köln in einer Grabbelkiste entdeckt: Zusammen mit Ex-Al Stewart-Keyboarder
Peter Wood gab es auf so etwas wie New Wave Power Pop,
ein erfolgloser Versuch, auf den Zug der Zeit aufzuspringen. Das hielt nur kurz, weil Wood bald wieder als
Miet-Keyboarder mit irgendwelchen großen Acts seine Brötchen verdienen musste.
Dann wurde es lange Zeit ruhig um einen meiner Lieblingssänger ...
(163.08.2017)
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"Jess Roden & The Humans"
(Line, Sept. 1995) |
Hier nun auch das Studioalbum der Humans, beim inzwischen verblichenen
- oder zumindest kaum noch lebendigen - Hamburger Label Line herausgekommen,
das in den 70ern und 80ern für meinen Musikgeschmack mal sehr wichtig
war. Die CD fand ich kürzlich für einen relativ günstigen
Kurs von knapp 12 Taler bei einem Online-Versand, weshalb ich natürlich
schnell zugegriffen habe.
Ein "ordentlich rockendes" Album, das aber keine weiteren Erkenntnisse
liefert, wenn man vorher den Konzertmitschnitt "Live
At The Robin" gehört hat. Mit einem sauberen, aber auch
etwas klinischen Studioklang kommt es sogar etwas altbacken daher und
ist es gegenüber den vom breiten Publikum ebenfalls nicht sonderlich
honorierten wahren Großtaten von Roden aus den 70ern mit Bronco
und der Jess Roden Band leider kaum vergleichbar.
Wirklich gelungen finde ich eigentlich kurioserweise nur die Interpretation
eines Bluesklassikers von Willie Dixon, der aber auch schon auf
dem Livealbum zu hören war: "I love the life I live". Das
Neil Young-Cover "Cinnamon Girl" ist gut gespielt, aber nicht
sonderlich eigenständig bearbeitet.
(16.08.2009)
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Den britischen Sänger Jess Roden glaubte man wohl in der Versenkung verschwunden: in den Siebzigern Frontmann beim Alan Bown Set und der Butts Band (mit Doors-Gitarrero Robbie Krieger), zwei Soloplatten fürs Island-Label, dann absolute Funkstille. Jetzt legt Roden ein Comeback vor, das ihn als Rock- und Rhythm & Blues-Vokalisten der Extraklasse ausweist. Zupackende Rocksongs, famose Balladen, ein hinreißender Blues ("Love The Life I Live") und ein bravouröses Cover von Neil Youngs "Cinnamon Girl" machen das Album zu einem Fest für Freunde handfesten Gitarren-Rocks.
(© Stereoplay)
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Jess Roden & The Humans: "Live
At The Robin" (Mystic, 2004) |
Ein Livemitschnitt von 1996 - erschienen aber erst 2004 - scheint das
bislang letzte musikalische Lebenszeichen von Jess Roden zu sein.
Es gibt auch noch ein Studioalbum von 1995. Musikalisch
ist die Truppe gut beieinander. Es "rockt" wie noch nie zuvor
bei Jess Roden: Vorbild war zu dieser Zeit wohl Neil Young, dessen
"Keep On Rockin' In A World" hier gecovert wird.
(06.05.2009)
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It's a great shame that both the band has folded and the venue closed since the album was recorded, but listening to it brings back so many memeories. Kidderminster's finest vocalist Jess Roden has recorded many fine pieces of work, going back to the late 60s with Bronco, replacing a certain Jim Morrison in what became known as the Butts Band with the remaining three players from the Doors and carving out a fine solo career. He put the Humans together around the time Traffic reformed and spent two or three years touring around the country. One of the favourite stopping points was the Robin in Brierley Hill where this cd was recorded. Always a popular act with the Robin crowd, this cd showcases Jess and the band in full flow, featuring tracks from their only studio album (Love The Life I Live, So Fine So Young, Believe It Baby and the mighty Before I Hurt Myself), as well as a storming version of Neil Young's Rockin' In The Free World. Featuring the twin leads of Bill Burke and Gary Grainger, this was a band with a musical pedigree second to none. It was just a great shame that they drifted apart and Jess went back into the business of graphic design. If you want to sample a very good underrated British rock band you could do no better than buy both the studio album and this live cd. I defy anyone to be disappointed.
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