Penelope Houston: "The Whole World" (Normal/Heyday, Juli 1993)
Penelope
Houston und ihre Band (Mel Peppas an der Mandoline, Steven
Strauss am Kontrabass, Eliot Nemzer an der Gitarre und Kevin
Mummey am Schlagzeug) waren einer der wichtigsten Inspirationen
für uns bei W4L, als wir unsere Variante akustischer Musik ausloteten.
Hier wurde eine kompakte akustische Instrumentierung für eine Musik
eingesetzt, die kaum was mit Folkgeschrammel und "MTV-Unplugged-Gedaddel"
zu tun hat: die Band groovt, rockt und spielt gleichzeitig extrem differenziert.
Gekrönt wird das ganze durch das erstklassige Songmaterial von
Penelope Houston: "Glad I'm A Girl", "Qualities Of Mercy",
"On Borrowed Time" und, und, und ...
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Most old-school punk purists will never forgive Penelope Houston for giving up guitar-driven rock & roll for acoustic music (even if she did so several years before the "unplugged" phenomenon made such things fashionable). But anyone who has actually listened to The Whole World will notice that Houston's acoustic music is just as smart, feisty, and uncompromising as her work with the Avengers (it's not hard to imagine her old band cranking up "Glad I'm a Girl" or "On Borrowed Time"). And if her lyrics are less stridently political, they're also more intelligent and mature without sacrificing her opinions in the process (even her love songs reflect a refreshing warts-and-all realism). And while Penelope the Punk Goddess had a habit of wandering off-pitch with annoying frequency, Penelope the Singer/Songwriter is able to convey much of the same intensity with a lot more nuance and accuracy, and her band (anchored by Houston's husband and collaborator, Mel Peppas) makes up in resonance what they lack in volume. The Whole World is a strong and compelling album from a remarkably underrated artist; it's well worth a listen should it cross your path.
(by Mark Deming , AMG)
weitere Highlights ...
Rosanne Cash: "The Wheel" (Columbia, Jan. 1993)
Musikalisch wahrgenommen habe ich Johnny Cashs älteste Tochter
erstmalig beim Dylan-Jubiläumskonzert (1991?), als sie zusammen
mit Mary-Chapin Carpenter und Shawn Colvin eine wunderbare
Version von "You Ain't Goin' Nowhere" brachte. Und jetzt dieses
starke Album, zusammen mit John Leventhal komponiert, produziert
und aufgenommen: ich muss feststellen, dass ich da in den vergangenen
Jahren so einiges verpasst habe, u. a. ca. 10 Nr.1-Hits in den Countrycharts
der 80er. Aber das war ja bisher auch nicht meine Baustelle. Inzwischen
ist sie ja auch mit ihrem musikalischen- und Lebenspartner John Leventhal
ja auch in New York ansässig, was man dem Album deutlich anhören
kann.
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"Cash never lets her writing outdistance her signing....The
first single uses sparse acoustic musical backing to capture a feeling
of urban isolation: bustling and lonely, 'Seventh Avenue' is a long way
from Nashville....She intuitively maintains this tricky balance and even
makes the tension work in her favor....Trying to construct a more adventurous
second career is tough, but Cash is building on solid ground."-US
"This crystal-clear, intensely sung record rings startlingly
true as it details the end of a marriage-and the renewal that can follow."
(Best Albums of the Year, #7)-Entertainment Weekly
Katrin Achinger & The Flight Crew: "Icaré" (Strange Ways, Feb. 1993)
Ein
recht ungewöhnliche Platte! Mit Rockmusik hat das auch nichts mehr
zu tun. Katrin Achinger ist Bassistin und Sängerin der Kastrierten
Philosophen, der besten deutschen Band mit bescheuertem Namen. Auf
ihrem Solodebüt gibt es keine Gitarren oder Keyboards zu hören:
neben K.P.-Schlagwerker Rüdiger Klose, einer Marimbaspielerin
und drei Musikern an Streichinstrumenten (Kontrabass, Cello, Bratsche
und Geige) gibt es nur Katrin Achingers interessante Stimme zu hören.
Nanci Griffith: "Other Voices, Other Rooms" (Elektra, Feb. 1993)
Selbst eine ausgezeichnete Songschreiberin, stellt Nanci Griffith
hier ihre Lieblingssongs von anderen Autoren vor, wobei diese höchstpersönlich
oder andere bekannte Kollegen als Duettpartner oder Begleiter mit
im Studio waren. Eine dermaßen hochkarätige Versammlung von Songs
und Songwritern habe ich selten gehört - und das Ergebnis ist
wunderbar!
Across The Great Divide (Kate Wolf) - mit Emmylou Harris
Woman Of The Phoenix (Vince Bell)
Tecumseh Valley (Townes van Zandt) - mit Arlo Guthrie
From Clare To Here (Ralph McTell) - mit Pete Cummins
Can't Help But Wonder Where I'm Bound (Tom Paxton) - mit Carolyn Hester
Do Re Mi (Woody Guthrie) - mit Guy Clark
This Old Town (Janis Ian/Jon Vezner)
Comin' Down In The Rain (Buddy Mondlock)
Ten Degrees And Getting Colder (Gordon Lightfoot) - mit Iris DeMent
Morning Song For Sally (Jerry Jeff Walker)
Night Rider's Lament (Michael Burton) - mit Don Edwards
Are You Tired Of Me Darling (Carter Family) - mit Chet Atkins, Emmylou Harris und Iris Dement
Turn Around (Malvina Reynolds, Harry Belafonte) - mit Chet Atkins
Wimoweh (The Weavers) - mit John Hartford, Odetta u.a.
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"Coming full circle, Nanci brings back producer Jim Rooney from the Philo days and covers a range of classic folk songs. Some are well-known, others are somewhat obscure, but all are songs that Nanci felt needed to be heard. The resulting production is arguably her best yet -- it won the Grammy for Best Contemporary Folk Album. She and the all-star supporting cast are in top form. Nanci's voice has rarely sounded better. The recording quality is clear and intimate, capturing the music perfectly. Together, the production, performances, and arrangements add up to serve each number very well. For example, it's hard to imagine how Kate Wolf's "Across the Great Divide" could be improved upon, and "Morning Song for Sally" is among the most sublime recordings Nanci's ever done. These and the many other superb cuts make this an essential album"
Für ihr Album "Other Voices, Other Rooms", das aus Coversongs und musikalischen Kollaborationen bestand, wurde sie 1994 mit einem Grammy ausgezeichnet.
Ihr Musikstil, den Griffith selbst als "Folkabilly" bezeichnete, galt als einzigartig und vermischte Musikgenres."Other Voices, Other Rooms" war das zehnte Studioalbum von Nanci Griffith. Der Name des Albums geht auf den gleichnamigen Roman von Truman Capote zurück. "Other Voices, Other Rooms" wurde 2005 von der RIAA mit Gold ausgezeichnet, was bedeutet, dass 500.000 Einheiten in den Vereinigten Staaten verkauft wurden. Im Jahr 1998 veröffentlichte Griffith ein Folgealbum mit dem Titel Other Voices, Too (A Trip Back to Bountiful).
Wer Nanci Griffith bei ihrer Kindheitserinnerung begleitet, wird auf makellose Songs von wichtigen Kompositionen wie Townes Van Zandt, Bob Dylan, Jerry Jeff Walker und natürlich Woody Guthrie stoßen, die sie behutsam, aber mit sicherer Hand erneuert hat.​
(P.​ Bickel in HiFiVision 6/93)
Walkabouts: "New West Motel" (Sub Pop, Feb. 1993)
Auf
diesem Doppelalbum (bzw. Einzel-CD mit drei Liedern weniger!) liefen
Chris Eckman und Carla Torgerson aus Seattle mit ihrer
Band zu Topform auf, obwohl sie eigentlich nie eine schlechte Platte
gemacht haben. Außerdem gilt hier: der Prophet zählt nichts im
eigenen Land. In Europa haben sie die treuesten Fans und veröffentlichen
ihre Platten, zu hause in den USA sind diese teilweise gar nicht zu
bekommen. Neben den tollen Songs von Chris Eckman sei an dieser Stelle
noch auf die Coverversion von "Snake Nountain Blues"
(Townes van Zandt) hingewiesen. "Like A Hurricane"
(Neil Young) und "Yesterday Is Here" (Tom Waits) findet
man dagegen nur auf dem Vinyl-Doppelalbum oder der CD-Single "Jack
Candy".
Das
zweite Soloalbum des Green On Red-Saitenzauberers
aus San Francisco - und wegen "110° In The Shade", einem
wunderbaren Gesangsduett mit seiner Freundin Stephanie Finch,
mein Lieblingsalbum von ihm. Die Begleitband ist mit Rolley Salley
(bg, Chris Isaac Band), Kevin Blevins (dr, John
Hiatt's Goners) und Greg Leisz (spielt überall, wo Steeler
gebraucht werden) sehr gut besetzt. Als Gäste sind u. a. David
Grisman (mand), Al Kooper, David Kemper (dr, Jerry
Garcia Band) und Don Heffington (dr) dabei.
Stereolab: "Space Age Batchelor Pad Music" (Too Pure, März 1993)
Vordergründig
monotone Rhythmen wie bei Hawkwind und Kraftwerk unter
der Federführung von Gitarrist Tim Gane (England, Ex-McCarthy)
und wichtiger Unterstützung von Sean O'Hagan (Irland, Ex-Microdisney,
jetzt High Llamas), darüber
der charmante Gesang von Tims französischer Freundin Laetitia
Sadier und der Australierin Mary Hansen: heraus kommt dabei
eine ganz wunderbare, gleichzeitig verschrobene und eingängige
Musik!
The Gun Club: "Lucky Jim" (What's So Funny About, April 1993)
Das
wundervolle Abschiedsgeschenk von Jeffrey Lee Pierce und seinem
Pistolenclub. Drei Jahre später war der Mann leider tot.
Eleventh Dream Day: "El Moodio" (Atlantic, April 1993)
Fantastische
Gitarrenband aus Chicago mit ihrem 4. Album (EPs nicht mitgerechnet).
Die Band wurde in den 80ern vom Sänger/Gitarristen und offenkundigem
Neil-Young-Fan Rick Rizzo mit seiner Lebensgefährtin Janet
Beveridge Bean (Schlagzeug) gegründet. Lange schon dabei ist
der Bassist Douglas McCombs, neuer zweiter Gitarrist Matthew
O'Bannon. Für ihr zweites Album "Beet" kamen sie
bei Atlantic unter, haben aber deren (kommerzielle) Erwartungen
wohl nicht erfüllen können.
11DD kann man als Keimzelle eine breit vernetzten Szene betrachten.
Während sie vor allem das Vehikel von Rick Rizzo waren,
haben seine Mitstreiter parallel dazu Zweitkarieren gestartet, z. T.
mit kommerziell wesentlich größerem Erfolg: Janes B. Bean
gründete als Sängerin/Gitarristin die Countryband Freakwater
und hat 2003 sogar unter dem Projektnamen Janet
Bean & The Concertina Wire ein schönes, "experimentelles
Singer/Songwriter-Album" herausgebracht, Douglas McCombs
sorgte zusammen mit John McIntyre für Furore mit der "Postrock"-Band
(was auch immer das sein mag) Tortoise.
Kurzzeitmitglied Matt O'Bannon veröffentlichte immerhin
ein Soloalbum, das ich aber bisher noch nicht gehört habe.
Gutterball (Enemy/BrakeOut, Mai 1993)
Die
Band war eigentlich nur als Spaßprojekt der beteiligten Musiker gedacht
und war dann plötzlich erfolgreicher als die Stammbands: Sänger/Gitarrist
Steve Wynn kam von den aufgelösten Dream
Syndicate, Bassist Bob Rupe war mal bei den Silos,
Gitarrist Steven McCarthy bei den Long
Ryders, während Gitarrist Bryan Harvey mit Drummer Johnny
Hott das Duo House Of Freaks bildet.
Bernd Begemann: "Rezession, Baby!" (EfA/Rothenburgsort, Juni 1993)
Den
Mann muss man live gesehen haben. Nur mit einer E-Gitarre bewaffnet
stellt sich der Ex-Sänger von Die Anwort wie damals Billy
Bragg vor sein Publikum - der beste Entertainer, wo gibt (wie der
Schwabe sagt). Dabei sind die überleitungen zwischen den Songs
oft noch besser (und länger!) als die Songs selber, die man aber
jetzt hier auf Tonträger (auf eigenem Label!) genießen kann, und:
auch dort haben die skurrilen Geschichten Bestand. Und das Ganze ist
wirklich nicht überproduziert (gelegentlich zu Gesang und Stimme
von Bernd mal hier und da ein Bass oder ein Keyboard: echtes Homerecording!).
Van Morrison: "Too Long In Exile" (Polydor, Juni 1993)
Ein
würdiger Nachfolger zu "Hymns
To The Silence" (1991), wieder mit Georgie Fame an der
Orgel und wieder mit ausgezeichneten Songs. Es gibt sogar zur Abwechselung
mal wieder ein paar, die nicht aus der Feder des Meisters sind - allesamt
Blues- und Jazzklassiker: "Lonely Avenue" (Doc Pomus, bekannt
durch Elvis), "Good Morning Little Schoolgirl" (Sonnyboy Williamson
II, mit Gastauftritt von John Lee Hooker!), "Moody's Mood
For Love" (James Moody) und "I'll Take Care Of You" (Brook
Benton).
Maria McKee: "You Gotta Sin To Get Saved" (Geffen, Juni 1993)
Seit
ich sie mit ihrer Band Lone Justice
zum ersten mal im Fernsehen gesehen habe bin ich ein Fan. Leider kommen
ihre Soloalben in viel zu großen Abständen heraus. In der Begleitband
stützt sie sich neben Bruce Brody, der schon auf dem titellosen
Debütalbum die Orgel bediente,
mit Marvin Etzioni (bg, mand) und Don Heffington (dr)
auf zwei alte Mitstreiter aus Lone
Justice-Tagen. Dazu kommen die beiden Sänger/Gitarristen Mark
Olson und Gary Louris von den Jayhawks,
die mit "Precious Time" auch ein Lied beisteuern, sowie die
beiden Sänger/Gitarristen Jon Auer und Ken Stringfellow
von den Posies. Neben drei Covers (2x Van Morrison,
1x Carole King) gibt es auch wieder ausgezeichnetes Eigenmaterial, z.T
zusammen mit Brody und Etzioni verfasst.
Red House Painters: "Red House Painters II" (4AD, Juni 1993)
Zweites
Album der Band um den Sänger und Gitarristen Mark Kozelek,
der wegen seiner traurig-langsamen Lieder schon mal mit Mark Eitzel
oder sogar Nick Drake verglichen wird. Vor einigen Jahren war er mal
kurioserweise "schauspielernd" als Bassist der imaginären
Band Stillwater in Cameron Crowes Film Almost
Famous zu sehen.
Wer die Red House Painters noch nicht kennt,
der sollte wissen, dass im Vergleich selbst große Melancholiker
wie Coldplay wie lustige Partymusikanten anmuten. In den von sanftem
Akustik-Moll getragenen Songs beschwört diese Band wieder Momente
von solch existenzieller Tristesse, dass augenblicklich die Blätter
von den Bäumen fallen. Kozelek mag ein Mann mit Humor sein, aber
wenn er singt, ist es so, als ob das Licht ausgeht und der Herbst
beginnt. (TIP Berlin)
Neil Young: "Unplugged" (Reprise, Juni 1993)
Man
kann zur Fernsehshow "MTV Unplugged" stehen wie man will -
aber Mr. Young löst die Aufgabe souverän. Mir hat seine akustische
Seite ("Harvest", "Comes
A Time", "Harvest
Moon") schon immer besonders gut gefallen (hey Leute - ich
mag auch den Krach von ihm - aber eben nicht "nur"!). Songauswahl
(was soll ich sie hier großartig aufzählen? Vielleicht die Akustikversion
des Vocoderstücks "Transformer Man"?) und Begleitband
(Nils Lofgren (Gitarre, Akkordeon), Ben Keith (Dobro),
Spooner Oldham (Orgel), Tim Drummond (Bass), Oscar
Butterworth (Schlagzeug), Nicolette Larson und Neils Schwester
Astrid Young als Chor) sind unschlagbar!
"Sweet Relief - A Benefit For Victoria Williams" (Columbia, Juli 1993)
Soul Asylum - Summer of Drugs 4:06
Lucinda Williams - Main Road 3:09
Pearl Jam - Crazy Mary 5:37
Buffalo Tom - Merry Go Round 3:09
The Jayhawks - Lights 5:25
Shudder to Think - Animal Wild 2:23
Lou Reed - Tarbelly and Featherfoot 3:16
Maria McKee - Opelousas (Sweet Relief) 3:53
Matthew Sweet - This Moment 4:46
Evan Dando - Frying Pan 3:08
Michael Penn - Weeds 3:47
The Waterboys - Why Look at the Moon 2:15
Giant Sand - Big Fish 4:09
Michelle Shocked - Holy Spirit 5:41
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"The shear breath and diversity of artists gathered
for this benefit project is a tribute to the affection with which Victoria
Williams is held by her peers. It conveniently also makes for heady listening
for any fan of contemporary music. The hard brittle edges of Soul Asylum
("Summer Of Drugs") and Buffalo Tom ("Merry Go Round")
stand shoulder to shoulder with the country-folk of Lucinda Williams ("Main
Road") and Maria McKee (an inspired and rivetting "Opelousas -
Sweet Relief"). Sweet Relief offers a unique opportunity to introduce
yourself to an enduring songwriter while savouring some of the day's most
intriguing musicians. How sweet it is! (Roch Parisien, All Music Guide)
"Most of the performers on Sweet Relief showed respect for Williams'
songs but made them their own. Eddie Vedder's typical intensity is appropriate
on Pearl Jam's solemn version of Crazy Mary. He clearly shares Williams'
empathy for the title character who lives a sad life and is bound for
a sad end. Maria McKee, whose material often hasn't been as good as her
voice, shares Williams' sunny world view. Benmont Tench joyful piano matches
McKee's soaring vocals on Opelousas(Sweet Relief), Williams' song about
finding joy in all things. Soul Asylum, who haven't known what to do since
the surprise success of Runaway Train and also haven't written songs worthy
of their skills as performers, do a good job with Summer of Drugs. Dave
Pirner's gritty, wry vocals(with the Jayhawks having fun on backing vocals)
work on Williams' cheeky song about kids "too young to be hippies"
and have a cause so they just do a lot of drugs. Michael Penn's typical
stark, atmospheric music, with its simple, banging drum, works well on
Weeds, Williams' story of finding beauty in the mundane. Everything Lou
Reed does sounds like Lou Reed but Tarbelly and Featherfoot is a fun,
loose version of a colorful song which ends with a woman flying away from
an unworthy man. Accompanied only by his acoustic guitar, Evan Dando finds
real poignancy in Frying Pan.
The songs that aren't transcendent are still likable. Lucinda Williams
is sometimes a little stiff on her own excellent songs, and she also is
Victoria's memory song Main Road. Her solid, well made version still does
it justice. Buffalo Tom's garage rock version of Merry Go Round is slight
but fun. This Moment finds Matthew Sweet in sincere mode on a nice psychedelic
country version of This Moment. Mike Scott of the Waterboys shares Williams'
tendency to get a little cutesy. His Why Look at the Moon is silly, but
fun. The Jayhawks, whose co-leader Mark Olson married Williams and later
left the band to make music with her, lend their sincere integrity to
a solid version of Lights. My least favorite song is Michelle Shocked's
gospel version of Holy Spirit which, like much of her work, strikes me
as pretentious and humorless.
Luckily, Victoria Williams has been well enough to put out more records
since Sweet Relief. Williams has a great spirit and a unique, always interesting,
writing perspective. Even without the good cause, Sweet Relief is worth
buying. It's filled with very good, distinctive songs given very fine
presentations. The second Sweet Relief record, with a similarly star studded
group doing Vic Chestnut's very good songs, is also recommended. (Review
by LarryG)
Grant Lee Buffalo: "Fuzzy" (Slash, Juli 1993)
Eine schöne Platte. Nicht nur der bekannte Titelsong ist erwähnenswert.
"Hit Me With A Flower - The New Sounds Of San Francisco" (Normal/SPEX, Juli 1993)
Diese
CD, von Pat Thomas für das Bonner Normal-Label und die Zeitschrift
SPEX zusammengestellt, machte mich und viele andere erstmals auf die
alternative Folkrockszene von San Francisco aufmerksam: Namen wie Penelope
Houston, Sonya Hunter, X-Tal,und
die Bedlam Rovers wurden plötzlich bekannt. Leider
hielt dieser für meine Ohren wunderbare klingende "Soft-Core"
bzw. "Neo-Folk"-Trend nicht lange an, auch wenn viele der
Künstler anschliessend noch weitere Alben bei Normal oder ähnlichen
Labels veröffentlichen konnten. Aber vor allem das pseudointellektuelle
SPEX-Magazin jagte bald schon die nächste Sau durch das Dorf der alternativen
Trends ... (22.05.2009)
Cracker: "Kerosene Hat" (Virgin, Aug. 1993)
David
Lowery hat nach seiner Zeit bei Camper Van Beethoven mit
der Nachfolgeband etwas "normalere" Töne angeschlagen
und schafft den schwierigen Spagat zwischen Mainstream- und Alternative-Rock.
Interessant ist die Coverversion des schwierigen "Bird Song"
von Robert Hunter/Jerry Garcia, an den wir uns bei W4L noch
nicht herangewagt haben.
Ooops! Da habe ich wohl etwas daneben gelegen: Cracker spielen zwar
was von Jerry's Debütalbum,
aber natürlich "Loser" und nicht das Vogellied! (12.10.2003)
Locust Fudge: "Flush" (Glitterhouse, Aug. 1993)
Das Debüt des Duos Dirk Dresselhaus (AKA Schneider)
von den HipYoung Things und Christopher Uhe (AKA Krite)
von den Speedniggs. Irgendwo
zwischen Grunge und Homerecording. (25.12.2014)
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1991 gründeten Schneider a. k.a. Dirk Dresselhaus (Schneider TM, Hip Young Things) und Krite a. k.a. Christopher Uhe (Speed Niggs, Sharon Stoned, Floor) Locust Fudge. Nach diversen gemeinsamen Konzerten ihrer verschiedenen Bands taten sie sich zusammen, um die Bielefelder Bevölkerung in der Fussgängerzone mit ihren Hits in akustischer Version zu beglücken. Davon hörte Reinhard Holstein, seineszeichens Chef von Glitterhouse Records, dem Label, das zu der Zeit noch für die europäischen Releases des Sub Pop Labels verantworlich war.
Holstein wollte ein Album für sein Label und er bekam es: »Flush« wurde 1993 veröffentlicht. Das Album enthält je vier Songs, die Schneider vorher mit den Hip Young Things sowie Krite mit den Speed Niggs aufgenommen haben. Daneben gibt es noch Coverversionen von The Notwist, Lou Reed und Neil Young. Nach diversen Konzerten als Duo entschieden sich die beiden ihren Sound zu verändern. Weg vom fast klassischen Singer-Songwriter-Stil hin zu etwas, das sie »Lofi-Glam-Folk« nannten. Das Ergebnis nannte sich »Royal Flush« und erschien 1995 ebenfalls auf Glitterhouse Records.
Nachdem 1996 noch die EP »Business Express« erschien, nahmen sich die beiden eine Auszeit von dem Projekt, ohne sich je aufzulösen. Ein letztes musikalisches Lebenszeichen gab es 2004 mit einem Beitrag zu dem The Fall Tribute Sampler »Perverted by Mark E.«. Im Dezember 2014 erscheinen »Flush« und »Royal Flush« nun endlich als gemeinsame Doppel-LP auf dem Bielefelder Label Kapitän Platte.
Wiederveröffentlichung der ersten beiden Alben dieses von uns höchst geschätzten Duos auf dem Bielefelder Label Kapitän Platte. Erstmalig auf Vinyl, auf 500 Stck. limitiert, als Doppel-LP im Klappcover, mit haufenweise Linernotes plus Downloadcode. 1991 gründeten Schneider a.k.a. Dirk Dresselhaus (Schneider TM, Hip Young Things) und Krite a.k.a. Christopher Uhe (Speed Niggs, Sharon Stoned, Floor) Locust Fudge. Ihr Debüt “Flush“ erschien 1993 auf Glitterhouse. Vier Songs aus Schneiders Feder, vier aus Krites. Dazu Covers von The Notwist, Neil Young und Lou Reed. Alles im reduzierten klassischen Singer-/Songwriter- Stil - Schönklang mit Brüchen, mit Tiefe und Herzensbildung, changierend zwischen Unschuld und weltgebeutelter Expertise. So unfertig, unschuldig und bewusst unperfekt das Album klingen mag, „Flush“ ist ein Juwel, nicht weniger als das, ein Klassiker im Glitterhouse-Label-Katalog. 1995 kam „Royal Flush“ der inhaltlich nicht zwangsläufige Nachfolger. Schneider und Krite selbst meinten, ein lebensbejahendes Easy-Listening-Album aufzunehmen. Weit gefehlt. Das Album ist eher „eine wunderschöne Sammlung verpatzter Radio-Hits mit Tiefenschärfe“ wie es der damalige Infotext ausdrückte, „Lofi-Glam-Folk“ nannten sie das selbst. Keyboards und rumpelnde Beats halten Einzug, es wird verstohlen an Knöpfchen gedreht, das ist nie ungebrochen, da lauert immer irgendwo ein Kloß im Hals. Locust Fudge flirten mit dem Desaster, gehen lächelnd Risiken ein, nehmen vorweg, was Jahre später mal an Indie-Rock gut sein sollte, haben Songs, für die andere morden würden und Soundvorstellungen, für die es Phantasie und Weitblick braucht. „Cake“ z.B. oder „Racing Horse“ sind verflucht einnehmende Großtaten, die in einer besseren Welt seit 20 Jahren die Charts dominieren würden. Eine schändlich übersehene bzw. fast vergessene Band, die nicht wieder in Vergessenheit geraten sollte. Bitte bevorraten Sie sich.
Motion: "Ex-Leben (Land, Meer)" (What's So Funny About, Aug. 1993)
Ich
kenn mich mit deutschem Punkrock eigentlich nicht aus. Deswegen ist
es vielleicht etwas verwunderlich, warum mir diese Zusammenarbeit
von Rocko Schamoni und Schorsch Kamerun von den Goldenen
Zitronen so gut gefällt. Vielleicht, weil es kein Punkrock
und auch keine (Pseudo-)Schlager, sondern "nur" Rockmusik
mit (zugegebenermaßen) guten deutschen Texten ist? Oder weil ich die
Show der Band im Voerder "Rolling Stone" ziemlich klasse
fand?
Ach ja - gesponsert wurde dieses CD, soweit ich weiß, von einem "Düsseldorfer
Millionär". Das war sicherlich nicht Herr Becker vom Autohaus
Becker, sondern Campino von den Toten Hosen. Falls der Millionär
ist. Aber sonst fällt mir da kein Name ein.
Palace Brothers: "There Is No One What Will Take Care Of You" (Drag City, Aug. 1993
Ein
grammatisch gewagter Titel! Ebenso obskur ist die ganze Platte, man
kann den Stil kaum beschreiben. Will Oldham ("Palace Brothers"
ist eines von seinen vielen Pseudonymen) ist für die einen genialer
Songschreiber, für die anderen ein depressiver Dilettant: also
auf jeden Fall kein Mainstream!
Stereolab: "Transient Random Noise Bursts With Announcements" (Elektra, Aug. 1993)
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Though it was the group's major-label debut, Stereolab's Transient Random-Noise Bursts With Announcements showed no signs of selling out. If anything, it's one of the most eclectic and experimental releases in Stereolab's early career, emphasizing the group's elongated Krautrock jams, instrumentals, and harsh, noisy moments. The album begins and ends with smooth, sensual washes of sound like "Tone Burst" and "Lock-Groove Lullaby" and smoothly bouncy pop songs like "I'm Going Out of My Way." These softer, more accessible moments surround complex and varied compositions such as "Analogue Rock," "Our Trinitone Blast," and "Golden Ball," which, with its distorted vocals and shifting tempos, serves as an appetizer for "Jenny Ondioline." A hypnotic, 18-minute epic encompassing dreamy yet driving pop, a Krautrock groove, forceful, churning guitars, and a furious climax, it's the most ambitious -- and definitive -- moment of Stereolab's early years. But Transient Random-Noise Bursts With Announcements also features quietly experimental pieces such as "Pause," a slightly spooky song that uses distorted whispers as a rhythm track and places fluttery keyboards and Laetitia Sadier and Mary Hansen's sweet, slightly alien harmonies atop it. Likewise, the very sexy, very French "Pack Yr Romantic Mind" reveals the growing influence of '50s and '60s easy listening on the group's musical direction. If Switched On and Peng! defined the band's essential sound, Transient Random-Noise Bursts With Announcements expanded it, reaffirming Stereolab's place as one of the most innovative and evolving groups of the '90s.
1992/1993 gab es für einen kleinen Moment Aufmerksamkeit für akustisch
orientierte Rock/Pop-Musik, auch "Neo-Folk" genannt. Viele
der Künstler kamen aus der San Francisco-Bay Area, so auch Sonya
Hunter und die weiter oben aufgeführte Penelope
Houston. Leider war die Aufmerksamkeit der Medien nur sehr kurz.
Während das Bonner Label Normal dieses zweite Album von
Sonya in Deutschland veröffentlichte, ebenso wie "Peasant
Pie", den Nachfolger von 1995, sowie eine spezielle Mailorder-CD,
ist ihr aktuelles Album "Sun
In Mind" von 2002 bei uns gar nicht mehr herausgekommen.
Sehr schade.
Geography gefällt mir aus dieser Reihe von guten Alben am besten.
Den Titelsong "Can
Two Worlds Collide" haben wir lange mit W4L gespielt
und auch aufgenommen. Vor einiger Zeit ist Sonya höchstpersönlich
auf unsere Coverversion aufmerksam geworden (Hier
nachzulesen).
James: "Laid" (Fontana, Sept. 1993)
Morphine: "Cure For Pain" (Rykodiscs, Sept. 1993)
Ein wirklich grossartiges Album der frühen 90er, das ich fast vergessen
hatte! Zwar war das Trio schon wegen der Besetzung - ein Sänger
mit zweisaitigem Slide-Bass (!), ein Baritonsaxofonist und ein Schlagzeuger
- etwas Besonderes in Rockmusikkreisen, aber eigentlich ist das wegen
der guten Songs ein gutes Album, das mir auch mit "normalem"
Bass und der "üblichen" Gitarre gut gefallen hätte.
Nur ohne das Baritonsaxofon würde der Musik wohl etwas Essentielles
fehlen. Oder dann, wenn der Drummer sein Instrument nur mittelprächtig
beherrschen würde.
Wiederentdeckt habe ich die Band um den leider viel zu früh verstorbenen
Sänger & Songschreiiber Mark Sandman durch ein anderes
Trio, bei dem dieses ungetüme Saxofon eine fast genauso wichtige
Rolle spielt: Menomena aus Portland,
Oregon. (01.04.2010)
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Morphine war eine amerikanische Alt-Rock Band, gegründet von Mark Sandman, Dana Colley, und Jerome Deupree in Cambridge, Massachusetts im Jahr 1989. Die Band kombinierte Blues- und Jazz-Elemente mit traditionellen Rockarrangements. Das sorgte für einen ekletischen und ungewöhnlichen Sound.
Von Kritikern wurde die Band sehr gelobt. In den USA wurde die Band in der Indie-Rock-Community bekannt, wurde auf Uniradiosendern und schließlich auch auf anderen Radiosendern gespielt, schaffte es schließlich ins Sendeformat auf MTV's 120 Minutes.
International bekannt wurde die Band vor allem in Belgien, Portugal, Frankreich und Australien. Cure for Pain ist das zweite Album von Morphine, ursprünglich erschienen 1993. Die Songs »Sheila« und »In Spite of Me« waren Soundtracktitel für den Independentfilm Spanking the Monkey. Das Video zu »Thursday« ist in einer Episode von Beavis und Butthead zu sehen und den Song »Buena« hörte man in der ersten Staffel von The Sopranos.
“Keine Bange: Das Bostoner Trio Morphine propagiert weder den Rauschgiftkonsum, noch spielen die drei wie im Delirium. Name und naheliegende Assoziation decken sich nur mit den emotionalen Gegenpolen ihrer Musik: aufpeitschende Adrenalinschübe, Explosionen der Energie und lakonisch- minimalistische Melodiebögen von trancehafter Wirkung. Kaum zu glauben, daß drei Leute diesen Sound kreieren. Den Schlüssel liefert die für eine Rockband seltsame Besetzung: Drums, Baritone- oder Tenorsax plus Baß. Dieses Instrument von Songschreiber und Sänger Mark Sandman ist ein Unikum: ein sogenannter Two-String-Slidebaß, bei dem beide Saiten gleich gestimmt sind. Zur Begleitung von druckvollem Schlagzeug und Saxophon singt Mark Sandman mit cool dosierter Mystik - in der göttlichen Mandolinen-Ballade In Spite Of Me wie Leonard Cohen, im Doors-ähnlichen, merkwürdig schwerelosen Stück Let's Take A Trip Together wie Tom Waits. Drehen Morphine voll auf, paart das Trio aus Boston Nirvanas Grunge- Energie mit berauschender Musikalität: Buena oder All Wrong haben das Zeug zum Charts-Erfolg. Morphine offerieren wohlig prickelnde Schauer und elektrisierende Ekstase - ein sensationeller Trip ohne Reue.“
(Audio)
With their cult following growing, Morphine expanded their audience even further with their exceptional 1994 sophomore effort, Cure for Pain. Whereas their debut, Good, was intriguing yet not entirely consistent, Cure for Pain more than delivered. The songwriting was stronger and more succinct this time around, while new drummer Billy Conway made his recording debut with the trio (replacing Jerome Deupree). Like the debut, most of the material shifts between depressed and upbeat, with a few cacophonic rockers thrown in between. Such selections as "Buena," "I'm Free Now," "All Wrong," "Candy," "Thursday," "In Spite of Me" (one of the few tracks to contain six-string guitar), "Let's Take a Trip Together," "Sheila," and the title track are all certifiable Morphine classics. And again, Mark Sandman's two-string slide bass and Dana Colley's sax work help create impressive atmospherics throughout the album. Cure for Pain was unquestionably one of the best and most cutting-edge rock releases of the '90s.
Laura Nyro: "Walk The Dog & Light The Light" (Columbia, Sept. 1993)
Nach
langer Pause ("Mother's Spiritual"
war von 1984) mal wieder ein Studioalbum der Ausnahmesängerin,
-songschreiberin und - pianistin aus New York. Leider war die große
Zeit vorbei (Laura schrieb als Teenager in den späten 60ern Hits
für Rock-, Pop- und Soulgrößen).
Was
für ein schlechtes Timing! Gerade vom Trio zum Quintett angewachsen
und bei einer großen Plattenfirma untergekommen - und schon löst
sich die Band wieder auf. Eine schöne Platte, wenn auch deutlich
wird, dass jeder der beiden Sänger/Songschreiber (Jay Farrar
und Jeff Tweedy) sein eigenes Bandvehikel braucht. Uncle Tupelo
ohne Farrar wurden zu Wilco, jener
reaktivierte den alten Uncle Tupelo-Drummer Max Heidorn und gründete
Son Volt. Interessant ist die Diskussion
der inzwischen ganz ordentlich angewachsenen "No Depression"-Gemeinde:
sind Wilco oder Son
Volt die besseren Uncle Tupelo?
Paul Weller: "Wild Wood" (Go! Discs, Sept. 1993)
Mit seinem zweiten Soloalbum knüpft der ehemalige Bandleader von
The Jam und Style Council nahtlos an sein letzt jähriges
Solodebüt an. Natürlich sind das durchweg klasse Songs, aber
ich mag vor allem diese Früh70er-Klangatmosphäre, die stark
von den altmodischen Analogsounds geprägt wird: Sax/Querflöte
von Jacko Peake (auf Flötengedudel stehe ich sonst eigentlich
überhaupt nicht - höchstens Namensvetter Herbie Mann in guten
Momenten: Ian Anderson: Eat Your heart Out!), Tasteninstrumente (Flügel,
Hammond B3, Mellotron, Mini-Moog und Wurlitzer-Piano) teilweise vom
Meister selber gespielt, aber auch mal vom alten Kumpel Mick Talbot
aus vergangenen Style Council-Zeiten. Und dann natürlich die geschmackvolle
Gitarrenarbeit (elektrisch und oft akustisch) von Paul. Am Schlagzeug
sitzt, wie immer seit Style Council-Zeiten, Steve White. Da gibt's
für Paul wohl nix anderes.
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"Paul Weller deservedly regained his status as the Modfather with
his second solo album, Wild Wood. Actually, the album is only tangentially
related to mod, since Weller picks up on the classicism of his debut,
adding heavy elements of pastoral British folk and Traffic-styled trippiness.
Add to that a yearning introspection and a clean production that nevertheless
feels a little rustic, even homemade, and the result is his first true
masterwork since ending the Jam. The great irony of the record is that
many of the songs "Has My Fire Really Gone Out?," "Can
You Heal Us (Holy Man)" question his motivation and, as is
apparent in his spirited performances, he reawakened his music by writing
these searching songs. Though this isn't as adventurous as the Style Council,
it succeeds on its own terms, and winds up being a great testament from
an artist entering middle age. And, it helped kick off the trad rock that
dominated British music during the '90s." (Stephen Thomas Erlewine)
The Williams Brothers: "Harmony Hotel" (Warner, Sept. 1993)
Der
Titel ist Programm: die große Stärke von Andrew und David
Williams ist natürlich ihr zweistimmiger Gesang, den sie auch schon
auf vielen Platten anderer Künstler eingebracht haben, etwa auf
T-Bone Burnett's "Proof Through
The Night" oder "Musings
Of A Creekdripper" von Victoria Williams. Ob Mrs. Williams
mit den Jungs verwandt ist, weiß ich leider nicht. Auf jeden Fall sind
die beiden Neffen des Sängers Andy Williams (aus der Paul
Anka und Perry Como-Liga).
Bei der glasklaren, weitestgehend akustischen Produktion wurden die
Brüder u.a. von Marvin Etzioni (Gitarre & Mandoline,
ex-Lone Justice-Bassist), Kenny Edwards (Bass, Ex-Bryndle, Ex-Linda
Ronstadt, etc.) und Greg Leisz (steel)
unterstützt. Neben ausgezeichneten eigenem Songmaterial (meist
zusammen mit Etzioni geschrieben) gibt es auch "Broken
Things" von Julie Miller, das diese erst 1999 auf ihrem
gleichnamigen Album selber veröffentlichte.
The Afghan Whigs: "Gentlemen" (Elektra/Sub Pop, Okt. 1993)
Ein Meisterwerk! Grunge mit Hirn? Soul/Metal-Fusion? Egal. Reinhören.
Ihr werdet begeistert sein - und wehe nicht!
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The album on which Cincinnati's finest came into their own, melding their unique blend of white grunge angst and dark, horny soul. Singer/songwriter Greg Dulli had always shown a fascination for Sixties Stax music. The Whigs' previous EP, Uptown Avondale, featured covers of old soul songs like "Come See About Me" rendered in Dulli's typically torn-up guitar style. On Gentlemen, he writhes in the dilemma between his lust and his low self-esteem for being such a slave to his basest urges: "Ladies and gentlemen . . .I have a dick for a brain", he sings on "Be Sweet", while on the title track he declares, "This time I go to hell/For what I did to you". It's an unusual twist on rock's usual self-pity and macho posturing, conveyed in a subtly wrought, white-hot guitar-driven style with a steamy, Southern-fried undertow. An album which burns brilliantly with lust, shame and defiance.
(David Stubbs)
The Counting Crows: "August And Everything After" (Geffen, Okt. 1993)
Klasse
Debüt mit dem Smash-Hit "Mr. Jones". Es ist vielleicht
nicht cool, diese Kapelle zu mögen, aber ich tu es. Auch wenn sie
danach nie mehr ähnlich erfolgreich (und gut) waren.
Ich
muss zugeben, dass ich diese Band erst relativ spät für mich
entdeckt habe. Eigentlich erst durch eine Wiederholung ihres "legendären"
(?) Fernsehauftritts bei MTV-Unplugged von 1991, der Mitte der
90er über meinen Fernseher flimmerte. Dann hab ich mir das Hitalbum
"Woodface" und ca. 2003
oder 2004 auch dieses letzte Album vor der Bandauflösung (1995)
gekauft, das aber trotzdem von mir nicht richtig wahrgenommen wurde.
Es fehlten die offensichtlichen Hits, alles ist viel ruhiger und ernster
gehalten.
Inzwischen würde ich mich ja sogar als Fan der Band bezeichnen:
wie spielen mit W4L sogar zwei Lieder der Band, so ziemlich das
"Modernste", was wir im Programm haben. Nach einigen Neil
Finn-Soloalben, Tim-Finn-Soloalben und dem Finn Brothers
Duo-Album von "Everyone Is Here"
von 2004 (mit tollem Livekonzert in der Kölner Live-Music-Hall)
erschien im Frühjahr 2007 das wunderschöne Comebackalbum "Time
On Earth". Letzte Woche habe ich die Band schließlich
erstmals live gesehen (wiederum in der Kölner Live-Music-Hall)
und anschließend festgestellt, dass sich auf "Together Alone"
ein paar ganz tolle Lieder befinden (z.B. "Private Universe"
und "Distant Sun"). (22.10.2007)
Nach dem Überraschungserfolg des letzten Albums "Woodface"
mit seinem sonnendurchfluteten Akustikpop schlagen die Kiwi-Pop per Croweded
House jetzt härtere Töne an "Together Alone", produziert
von dem britischen Waverocker Youth, klingt psychedelischer, nebulöser
und weniger schmeichlerisch. Ob es daran liegt, daß sich Tim Finn
- wieder einmal - verabschiedete? Ohne seinen Bruder scheint sich Songschreiber
Neil Finn nicht so recht an muntere Mitpfeif-Melodien heranzutrauen -
was freilich der Qualität der Aufnahmen keinen Abbruch tut: Die neuen
Songs der Wahlkalifornier verbreiten angenehm herbstliches Flair. Leider
ist eine Hitsingle wie "Weather With You" nicht in Sicht.
Hawkwind: "It Is The Business Of The Future To Be Dangerous" (Essential, Okt. 1993)
Durch
Zufall habe ich meine alten Helden wiederentdeckt! 11 brandneue Titel,
aufgenommen in Hawkwind's eigenem Studio. Das Album bringt ihre bisher
am stärksten "psychedelische" Musik, sogar ein Coverversion
vom Rolling Stones-Klassiker "Gimme Shelter." Die Band ist
über die Jahre zum Trio geschrumpft: neben Bandgründer Dave
Brock spielen Bassist Alan Davey und Trommler Richard
Chadwick. Live konnte ich mich dann auch von der Qualität dieser
Besetzung überzeugen: ein gewaltiger Sound, bei dem Brock und Davey
beide intensiv Keyboards und Elektronik einsetzten, was ich sonst eigentlich
gar nicht so sehr mag, aber hier - genial!!!
Mazzy Star: "So Tonight That I Might See" (Capitol, Okt. 1993)
Das Album von David Roback und Hope Sandoval mit dem Hit
"Fade Into You". Letzte Woche habe ich an zwei Tagen gleich
zwei Fernsehfilme gesehen, in denen dieses - zugegebenermaßen
wunderschöne - Lied verwendet wurde. Sogar auf der neuen Doppel-CD
von Nena (mit lauter Coverversionen) ist dieses offensichtlich
auch Zielgruppen überschreitende Lied zu finden! (24.10.2007)
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"Rising out of the California's underground
culture, Hope Sundoval
and David Roback (Rain Parade, Opal)
are continuing an experience into a novel, legitimately alternative nature.
So Tonight That I Might See, a second Mazzy Star contribution
following She Hangs Brightly
and a label switch from Rough Trade, is a melange of blues, country, folk,
and other stuff, without any single dominating style.
Ms. Sondoval cries in a supernal, sedative mode, sometimes
reciting poetry and sometimes catching melodies. Instrumentally, So Tonight
can be serene ("Into Dust"), melancholic ("Bells Ring"),
and hallucinatory ("Marty of Silence") with a mixture of chamber
effects and acoustic guitar.
"Fade Into You" is a romantic ghost that has
been haunting alternative radio. In almost a clich fashion, Mazzy
Star covers Arthur Lee's "Five String Serenade" and it is one
of the highlights of the album. Lee was the leader of Love,
a California band in the sixties. Many of that band's songs are covered
by California artists. "She's My Baby" approaches an acidic
climax accompanied with the ever-present acoustic guitar. But by no means
would So Tonight be considered an acoustic show. It is just one of the
intricate parts that structure the entire experience. "Wasted"
goes about in a seventies distortion guitar style with a messy-yet-working
end. The title track and final cut, "So Tonight That I Might See"
serves well as an amalgamation of the entire release, drawing from noise,
acoustics, hallucinations, and spoken word performances." (Reviewer:
Bonn Garrett, courtesy of Flash Magazine)
Tindersticks (Quicksilver/This Way Up, Okt. 1993)
Ein
grandioser Debüt! Kann man eigentlich mit nichts anderem vergleichen.
Vielleicht eine Kreuzung aus Tim Buckley und Al Green?
The Velvet Underground: "Live MCMXCIII" (Sire, Okt. 1993)
Die Reunion-Konzerte von '93 gibt's in zwei Varianten: als Einzel-CD im lila Cover mit zehn Songs, als Doppel-CD mit 34 Stücken im blauen Cover. Die zweite ist klar erste Wahl, weil nur sie die ungebrochene Faszination der originalen Underground-Helden Lou Reed, John Cale, Sterling Morrison und Moe Tucker in allen schillernden Facetten vermittelt.
Die Sensation ist perfekt: Velvet Undergrond; die Urzelle aller neuzeitlichen Untergrund-Bands, geht nach 20jähriger Pause in der originalen Quartett-Besetzung wieder auf Tournee. Ihrer Rolle als Säulenheilige des unverbogenen Minimal-Rock sind sich Lou Reed, John Clae, Sterling Morrison und Maureen "Moe" Tucker wohl bewußt - dafür sprechen schon die lateinischen Lettern in der Jahresangabe des jetzt auf CD festgehaltenen "Live"-Events. "MCMXCIII", 1993, im Juni, gastierten die vier Velvets für drei Nächte im ehrwürdigen Pariser "Olympia". Dort spielten sie ihr klassisches Schauerrepertoire, von "Venus in Furs" und "Femme Fatale" bis "White Light / White Heat", angereichert um weniger berühmte Underground-Perlen und den brandneuen Song "Coyote". Diese ergrauten Wüteriche sind, daran läßt der vorliegende Mitschnitt keinen Zweifel, "still crazy after all these years". An spontanen Beifallswellen des Publikums kann der CD-Hörer ablesen, daß einer der vier jung gebliebenen Exzentriker immer mal wieder auf einen effektgewissen Egotrip geht. Musikalisch lieben es die Velvets immer noch sehr laut, aber disziplinierter. Das macht, daß diese Livekonserve - kratzt man einmal das Goldlamé der Heldenverehrung ab und läßt man die unbestreitbare Qualität der Kompositionen außer acht - nicht viel mehr Aura hat als die mancher gestandenen "normalen" Rockband. Lou Reed & Co. legen hier eine spielerische Routine an den Tag, die das Dämonische, Unberechenbare, Bösartige, Kakophonische ihrer Kunst allenfalls erahnen läßt. Ausnahmen, wie John Claes Interpretation von "All Tomorrows Parties" und Teile des Finales, bestätigen die Regel. Das Paris-Konzert ist auch in einer komprimierten Fassung als Einzel-CD (WEA 9362-45465-2) erhältlich.
Yo La Tengo has released several fine albums before, but only Painful encapsulates their folky guitar experimentalism perfectly. Alternating between dreamy Velvet Underground-style ballads and raving, Sonic Youth guitar squalls, Painful also finds the group improving their songwriting skills immeasurably. Before, they relied on soundscapes; now, the sound fleshes out their songs, from the trance-like "Nowhere Near" to the dense "From A Motel 6" and the two versions of "Big Day Coming," which cover both ends of the spectrum. A subtly addicting album.
(by Stephen Thomas Erlewine, AMG)
"Conmemorativo: A Tribute to Gram Parsons" (Polydor/Cyclope, Okt. 1993)
Die
kanadische Sängerin & Songschreiberin hat mit dieser Platte
für kurze Zeit auch bei uns in Europa ein bisschen Aufmerksamkeit
erlangen können, was diese schöne Platte absolut verdient.
Im Frühjahr/Sommer 1994 startete Labelkollegin Cheryl Crow
durch und es blieb wohl seitens der Plattenfirma kein langer Atem für
diese Platte. Nicht dass Mrs. Crows Erfolg unverdient wäre (ich
liebe den "Tuesday Night Music
Club"), aber Jann Arden hätte ein größeres Stück
vom Kuchen verdient gehabt...
Ach ja - am Schlagzeug der Beste mit dabei: Jim Keltner.
"Die Braut Haut Ins Auge" (Ariola/RCA, Nov. 1993)
Der
Bandname des Jahres/Jahrzehnts. 5 Mädelz aus Hamburg erobern die
deutsche Popwelt im Sturm. Sängerin/Gitarristin Bernardette
Hengst (welcher Name!), Ex-Gattin von Bernd
Begemann (das musste hier mal gesagt werden!) hat die perfekte Mischung
aus Charme/Arroganz bzw. Unschuld/Femme Fatale drauf.. Nachdem ich die
Band mal bei uns im Voerder "Rolling Stone" in Enterprise-Anzügen
gesehen und gehört habe, bin ich hin und weg: besser als die Bangles.
Und die waren schon klasse (konnte ich auch live feststellen).
"The Setters" (Blue Million Miles/Watermelon, Nov. 1993)
Die
Setters, genauso wie die OKra All-Stars, waren keine
"echte Band", sondern ein zeitlich befristetes Projekt von
drei damals in Austin/Texas beheimateten Solokünstlern. Alejandro
Escovedo spielte mal bei den True Believers, Walter Salas-Humara
war eigentlich Chef der Silos, Michael Hall spielte mal bei den
Wild Seeds. Wir hören erstklassiges Songmaterial von allen dreien,
wobei mir besonders gut das Escovedo-Stück "It's Hard"
gefällt, dass es schon mal in einer nicht ganz so tollen Rohversion
unter dem Namen "Wild-Eyed And Wound Up" auf dem zweiten True
Believers-Album von 1987 gab. Gut rüber auf Platte (und auch live
!) kommt das Iggy Pop & The Stooges-Cover "I Wanna Be Your
Dog". Produziert hat übrigens der damalige Lucinda Williams-Gitarrist
Gurf Morlix.
The Walkabouts: "Satisfied Mind" (Glitterhouse/Sub Pop, Nov. 1993)
"Zwischendurch" bringen die Walkabouts immer wieder Cover-Alben
heraus und machen deutlich, dass bekannte Musiker auch nur Fans sind.
Ihre Adaptionen zeigen, dass sie Geschmack haben und auch in der Lage
sind, den Vorlagen großer Songschreiber neue Facetten hinzu zufügen.
Wir hören u.a.: "Feel Like Going Home" (Charly Rich),
"Loom Of The Land" (Nick Cave), "River People"
(Robert Forster), "Polly" (Gene Clark), "Buffalo
Ballet" (John Cale) und "Free Money" (Patti
Smith).
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"Für mich persönlich unter ihren besten
Platten. Obwohl ich Chris Eckman als exzellenten Songwriter schätze
und obwohl diese Platte aus äußerst gefühlvoll gewählten
und interpretierten Coverversionen von Gene Clark, Nick Cave, John Cale,
Patti Smith, Charlie Rich und einigen obskureren Künstlern besteht
- ein Kleinod. Eingespielt vorwiegend mit akustischen Instrumenten und
hochkarätigen Gästen wie Peter Buck, Mark Lanegan, Ivan Kral
und anderen. Natürlich viel Folk- und Country- Einflüsse. Mit
unendlich viel Gefühl serviert. ... Ein wunder-wunderbares Stück
Musik und für viele Leute die Platte für die Insel." (Glitterhouse)
"Ein 13 Stücke starkes Coverversionen-Album und
der bisherige Höhepunkt der Band-Geschichte. ... Zwischen bewegtem
Folk, schluchzenden Country-Balladen bis zu den Highlights aus dem Oeuvre
eines John Cale - die Walkabouts hauchen dem größtenteils melancholischen
Songmaterial jede Menge neues Leben ein." (ME/Sounds)
The Cruel Sea: "The Honeymoon Is Over" (Polydor/Red Eye, Dez. 1993)
Beast Of Bourbon-Sänger Tex Perkins zusammen mit Australiens
bester Instrumentalband: eine wunderbare Kombination!
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"The Cruel Sea, an Australian-based quartet, makes an extremely
impressive Stateside debut with The Honeymoon is Over. Featuring 13 strong
rock cuts (including five instrumentals), The Cruel Sea has the poise
and swagger needed to reach the big time.
The band consists of Tex Perkins on vocals, Dan Rumour on guitars, James
Cruickshank on guitars and keyboards, Ken Gormly on bass, and Jim Elliott
on drums. The Cruel Sea began as a four-piece instrumental outfit with
a party-oriented flavor. With the addition of sardonic lead singer Perkins,
the band became a force to be reckoned with.
The Cruel Sea has been playing together for five years, and has reached
superstardom in Australia. At last year's Australian Aria Awards (the
Australian Grammys), the band won Best Band, Best Album, Best Single,
Best Producer, and Song of the Year. With these awards, The Cruel Sea
emerged as the new kings of the hill, or, as one Australian magazine termed
them, the "Australian Rolling Stones for the 90s."
From front to end, The Honeymoon is Over is a treat. From the instrumental
tracks (such as the North African-influenced "Orleans Stomp"
and the pop-rock, "Seems Twice") to rock cuts like "Better
Than Love" and "Black Stick," The Cruel Sea delivers the
goods. Singer Perkins has a sexy and urgent appeal (in the vein of Michael
Hutchence of INXS); his deep, whiskey-soaked voice invites you to come
to places that only exist after dark.
There was an extra surprise in this album for me, as I rediscovered Tex
Perkins. In the early 80s, he played with a largely-unknown Australian
band called Beasts of Bourbon. I remember enjoying a record from Beasts
of Bourbon back when Michael Jackson and Men at Work were threatening
to take over pop music with their synthesizer-based dance beats. Beasts
of Bourbon played unabashed guitar-based rock, which was a welcome relief.
This was a time when REM was only a glimmer on the horizon, and Seattle
punk was unheard of. Thus, I have a soft spot for Perkins, and am glad
to see him resume his rockin' ways.
I jammed on this disc from the moment I heard it. Find The Honeymoon is
Over. You'll never leave the bedroom." (Randy Krbechek's Metronews
Music Reviews)
Mark Lanegan: "Whiskey For The Holy Ghost" (Sub Pop, Dez. 1993)
Zweites Soloalbum des Screaming Trees-Sängers, wieder in
Zusammenarbeit mit dem Multiinstrumentalsten Mike Johnson. (01.07.2008)
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The file texte/Lanegan-Whiskey.htm does not exist
"The OKra All-Stars" (Normal/OKra, Dez. 1993)
In
den späten 80ern/frühen 90ern hatte das Bonner Label Normal
mal eine richtig gute Phase. Neben eigenen Veröffentlichungen (z.B.
dem 10,000 Maniacs-Debüt, den Kastrierten Philosophen, der "Return
To Sender"-Reihe u.a.) hatten sie wirklich angesagte Labels lizenziert,
wobei neben diversen australischen und dem berühmten "Flying
Nun"-Label aus Neuseeland (The Chills, Verlaines, Sneaky Feelings,
The Clean) auch das OKra-Label aus Columbus/Ohio dabei war, das
sich im Grenzbereich zwischen Rock und Country bewegte. Man konnte damals
fast ungehört alle Okra- und Flying Nun-Veröffentlichungen
kaufen (ähnliche Situation wie bei Island ca. 1969/70!). Zu den
OKra-Bands gehörten The Schramms (Rock), Fellow Travellers
(Country-Reggae), Ass Ponys (Rock) und Cordelia's Dad
(Folkrock) und "Country"-Sänger wie Ricky Barnes
und Hank McCoy. Zwei der Bandleader (Dave Schramm, Ex-Yo
La Tengo und jetzt natürlich bei den Schramms, und Jeb Loy Nichols
von den Fellow Travellers taten sich mit den Solisten Hank McCoy und
Ricky Barnes für das Tour&Platte-Projekt "OKra All-Stars"
zusammen. Es entstand eine sehr entspannte Country-Platte ohne Cowboyhut-Getue,
mit guten eigenen Songs (meist von J.L. Nichols), guten Versionen von
Country-Klassikern (z.B. "One Of These Days" von Earl Montgomery
und "Wild And Blue" von John Scott Sherill) und als Höhepunkt
eine Country-Version vom "Purple Rain" des Prinzen. Genial!
Die ganze OKra-Chose war leider etwas zu früh dran: ein paar Jährchen
später hätte man das ganze natürlich als "ALT-COUNTRY"
bezeichnet.
Linda Ronstadt: "Winter Light" (Elektra, Dez. 1993)
Nach
einer ganzen Reihe von Bigband-Platten (mit dem Nelson Riddle Orchester)
und mexikanischer Alben auf spanisch, die für mich bis heut unzugänglich
sind, hat die Lady ENDLICH mal wieder eine Platte mit SONGS herausgebracht
- und schon passt es wieder: Material von den McGarrigle-Schwestern,
2x Burt Bacharach, 2x Jimmy Webb, Tish Hinjosa und sogar Emmylou Harris.
Und sogar ein eigener Song!
"Heidi Berry" (4AD, 1993)
Dies ist das dritte Album der Sängerin, die zwar aus den USA stammt,
aber in England aufgewachsen ist. Die Musik liegt irgendwo zwischen
typischem 4AD-Sound im Stile von This Mortal Coil, auf
bei deren dritten Album "Blood"
sie auch beteiligt war, und ihren Folk-Wurzeln, die eher in Richtung
Sandy Denny und Nick
Drake gehen. (16.10.2016)
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The front cover of Heidi Berry's third album is generically 4AD, with its florid typography and super-saturated close-up photo, artistically blurred, of a closed venus flytrap. So it would have been easy to assume it was just another slab of post-Cocteau Twins dream pop, all reverb, synth washes, and swirly vocals singing impenetrable lyrics. If that's what the listener is looking for, Heidi Berry won't entirely disappoint, but it isn't just a way to pass the time until the next This Mortal Coil album. Heidi Berry is rooted in a musical style that could not have been more unfashionable in 1993, a type of highly orchestrated folk-rock pitched somewhere between Nick Drake and Sandy Denny's solo records on the one hand and southern California singer/songwriter soft rock on the other. Berry even covers "Heart Like a Wheel," the Kate McGarrigle tune that gave Linda Ronstadt's breakthrough album its name. Hugh Jones' traditional 4AD production techniques are conspicuously absent: Heidi Berry has a notably live and largely acoustic sound, free of the label's usual phalanx of effects pedals and keyboards, although the carefully layered arrangements, featuring strings, acoustic guitars, piano, occasional steel guitar accents, and various forms of hand percussion, remain as lush and textured as ever. Atypically for a Jones production, Berry's vocals are forthrightly front and center, mixed well above the low-key instrumentation; her startling vocal resemblance to Sandy Denny has never been more pronounced than on tracks like the graceful opener "Mercury." A handful of semi-famous names from the era appear in the credits alongside Berry and her longtime mentor Pete Astor (formerly of early Creation signings the Loft and the Weather Prophets), including Kitchens of Distinction guitarist Julian Swales and members of the House of Love and the Charlatans, but Berry's heart is in the art-folk scene of the late '60s and early '70s, closer in spirit to Judy Collins' Wildflowers and Nick Drake's Bryter Layter than, say, Lush or My Bloody Valentine. As a result, Heidi Berry has a timelessness many other albums from this time and place lack.
Debütalbum
des Singer/Songwriters aus Seattle mit dem Hang zu ungewöhnlichen
Gitarrenstimmungen bei einem meiner Lieblinxlabel aus heimischen Landen. (24.11.2013)
Joe Henry: "Kindness Of The World" (Mammoth, 1993)
Einer
der vielen unterbewerteten US-Singer/Songwriter mit seinem vierten (?)
Album. Während die ersten beiden Alben bei A&M erschienen und
stärker rock- und jazzorientiert waren (produziert von Anton
Fier (Golden Palominos) bzw. T-Bone Burnett und mit musikalischer
Unterstützung u. a. von Mick Taylor (Stones) und Jazztrompeter
Don Cherry), holte er sich für das dritte Album bereits
die kompletten Jayhawks in's Studio, mit denen er einen stärker
Country- bzw. besser gesagt "Americana"-orientierten Sound
produzierte. Auch auf "Kindness..." waren Gary Louris
und Marc Perlman von den Jayhawks, sowie der erstklassige Saiten
Multiinstrumentalist Mike Russell dabei (mit dem der andere Jayhawk
Mark Olson inzwischen fest zusammenspielt). Allen diesen Alben
ist der erstklassige Songmaterial von Henry gemein. "Kindness.."
ist zufälligerweise das Album, welches ich als erstes kennen gelernt
habe und das auch auf einer Deutschlandtournee (leider ohne die Jayhawks,
aber mit einem tollen Pedalsteeler) präsentiert wurde. Inzwischen
hat sich Henry wieder anderen Genres zugewandt (soweit ich weiß: stärker
in Richtung Elektronik). Insgesamt muss man sicherlich sagen, dass er
einer der Songwriter mit dem breitesten stilistischen Spektrum ist -
und ohne dabei die persönliche Handschrift zu verlieren. So was
kann nicht jeder.
The Posies: "Frosting On The Beater" (Geffen, 1993)
Die
Posies waren die beiden Sänger/Gitarristen Jon Auer und
Ken Stringfellow mit wechselnden Rhythmusgruppen und hatten
ein Problem: sie kamen aus Seattle und spielten keinen GRUNGE
sondern POP! Das brachte zwar genauso
wie bei Nirvana einen Vertrag bei Geffen, aber leider keinen
großen Erfolg.
Ihre Vorbilder waren eben nicht Black Sabbath, sondern eher
die Beatles und Big Star, mit deren Urmitgliedern Alex
Chilton und Jody Stephens sie sogar Ende 93 ein kleines
Big Star Live-Comeback raushauten.
Beide sind auch auf dem Klassealbum "You Got
To Sin To Get Saved" von Maria McKee zu hören.
Inzwischen sind die Posies Geschichte, Ken Stringfellow verdient sich
ein bisschen was dazu als Livegitarrist von R.E.M.
Auf
diesem Blue Note Album verband sie ihre für schwarze Jazzer ungewohnte
(?) Vorliebe zu weißen Singer/Songwritern und die Bluesmusik ihre Heimat
(Mississippi-Delta) mit ihrer Jazz-ästhetik - und das vor allem
im akustischen Gewand. Coverversionen von: Robert Johnson ("Come
On In My Kitchen" und "Hellhound On My Trail"), Ann
Peebles ("I Can´t Stand The Rain"), Van Morrison
("Tupelo Honey") und Joni Mitchell ("Black Crow").