Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 1994
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Michaels Favoriten 1994

Das Album des Jahres

Sheryl Crow: "Tuesday Night Music Club" (A&M, Feb. 1994)
Ein fantastisches Debüt der Sängerin! Allerdings kam der Riesenerfolg dann doch etwas überraschend, denn damals lag das Album zuerst wie Blei in den Regalen der Plattenläden. Erst die zweite Single "All I Wanna Do" samt Video brachte dann den Durchbruch.
Ich vermelde hiermit stolz, dass ich das Album schon im Februar gekauft habe, also lange vor der "Heavy Rotation" von "All I Wanna Do" bei MTV. Auch habe ich mich dann nicht wieder schnöde aus der Fanreihe verabschiedet, als es nichts besonderes mehr war, Frau Crow gut zu finden. Das kann man auch daran erkennen, dass wir mit Louise die Hitnummer lange im Programm hatten (klasse simple Steelgitarrenstimme, genau richtig für meine begrenzten Fähigkeiten am Dobro, ich bin ja schließlich nicht Jerry Douglas!)
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weitere Highlights ...

Richard Barone: "Between Heaven And Cello" (Line, März 1994
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Chris Cacavas & Junkyard Love: "Pale Blond Hell" (Normal, März 1994)

Für Eingeweihte der Killer im Cacavas-Programm. In definitiver Neil & Crazy Horse Nähe ... Und ein tolles Cover! In diese blassblonde Hölle würde sich sicherlich mancher von uns gerne begeben!

"...künstlerisch ist Chris Cacavas der härteste Rivale von Neil Young. Sein drittes Studioalbum ist sein Meisterwerk und sollte endlich den Durchbruch bringen. Für mich steht fest: eine der Platten des Jahres." (HiFi Vision)

Elvis Costello: "Brutal Youth" (März 1994)
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Nick Cave & The Bad Seeds: "Let Love In" (Mute, April 1994)
Zum Zeitpunkt des Erscheinens von "Let Love In" war meine Leidenschaft für Nick Cave und seine Musik, die einmal in den 80ern mit dem Coveralbum "Kicking Against The Pricks" begann, leider wieder deutlich abgekühlt. Trotzdem ist auch das eine schöne Platte. Zumindest musikalisch.
Bruce Cockburn: "Dart To The Heart" (Columbia, April 1994)
Ich bin eigentlich kein sonderlich großer Cockburn-Fan - aber etwas kurioserweise sind gerade seine beiden 90er-Alben beim Majorlabel Sony/Columbia für mich deutlich seine besten. Das liegt vielleicht an den guten Produktionsbedingungen (beide sind von T-Bone Burnett betreut und klingen phantastisch!), den erstklassigen Musikern (u. a. Elvis-Bassist Jerry Scheff, Drummer Mickey Curry, Landsmann Richard Bell von The Band am Piano und den Slidegitarrenmeistern Greg Leisz und Colin Linden) und natürlich den guten Songs des Kanadiers Cockburn.
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Emmylou Harris: "Cowgirl's Prayer" (Grapevine, April 1994)

Mal wieder ein schönes Studioalbum von Frau Harris, eingespielt z.T. mit den Nash Ramblers (Sam Bush, Jon Randall, Al Perkins, Roy Huskey, Larry Atamanuik) aber nicht mehr so bluegrassmäßig wie der Vorgänger Live At The Ryman.

"In den USA ist dieses Album schon 1994 erschienen, bei uns erst mit zweijähriger Verspätung. Schade, daß erst so spät, zum Glück, daß überhaupt noch. Denn "Cowgirl's prayer" ist eine Sammlung unter die Haut gehender, kitschfreier Country-Balladen. Selbst Songs von Tony Joe White ("High powered tove") und Leonard Cohen ("Ballad of a runaway horse" ) ringt das Cowgirl neue Töne ab. Hut ab! "

The Schramms: "Little Apocalypse" (Normal, April 1994)
Zweites Album der Band um den ehemaligen Yo La Tengo-Gitarristen David Schramm. Der einzigen Coverversion auf der Platte gebührt die Ehre, auch für Waiting For Louise einen Konzertklassiker gefunden zu haben: "Side Of The Road" von Lucinda Williams!
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David McComb: "Love Of Will" (Mushroom, Mai 1994)
Das wunderschöne  und - leider - einzige Soloalbum des ehemaligen Sängers und Songschreibers der Triffids, nach den Go-Betweens und noch vor The Church und Crowded House meine liebste Band aus Australien.
(12.01.2009)
Sonic Youth: "Experimental Jet Set Trash & No Star " (Geffen, Mai 1994)

(21.04.2019)
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Walkabouts: "Setting The Woods On Fire" (Glitterhouse/Sub Pop, Mai 1994)

Ihr letztes reguläres Studio-Werk auf Glitterhouse, vor dem Wechsel zu Virgin. Vom Gefühl her liegt es mittig zwischen der rockigeren "New West Motel" und der folkigen "Satisfied Mind". 12 Songs, von denen vor allem "Bordertown", "Sand & Gravel", "Graveyard" und "Promised" (welches direkt von "Satisfied Mind" stammen könnte) auf eine "Best Of" gehören (gäbe es eine).

"Unwiderstehlich gut." (Fachblatt)

"Ein Album mit zwölf taufrischen Songs - elektrisch und elektrisierend zugleich. Beinahe so, als würde sich Neil Young an `Exile On Main Street´ von den Stones probieren." (ME/Sounds)

Everything But The Girl: "Amplified Heart" (WEA/Blanco Y Negro, Juni 1994)
10 Jahre nach dem Debüt "Eden" mal wieder ein Album von Tracy Thorn und Ben Watt, das mir rundherum gefällt, was vor allem an der Rückkehr zum alten folkig-jazzigen Sound, diesmal von England Folk-Kontrabass-Legende Danny Thompson und Ex-Fairport Convention-Trommler Dave Mattacks mit Perkussiont Martin Ditcham (den man vor allem von Talk Talk-Platten kennt) erzeugt. Aber natürlich sind wie immer die Stimme von Tracy und die Songs das Wichtigste. Herausragend für mich die Eröffnungsnummer "Rollercoaster" mit einer hübschen Minimoog-Melodie. Im Oktober 1995 wurde kurioserweise der Titel "Missing You" in einer Disco-Remix-version mit einem kräftigen Computerbeat zu einem der größten Hits der Band. Ich mag natürlich das spartanische Original viel lieber, gönne den beiden aber natürlich den späten & unverhofften Riesenerfolg.
Robert Forster: "I Had A New York Girlfriend" (Beggars Banquet, Aug. 1994)

Der Ex-Go-Betweens-Sänger mit seiner Sammlung von Lieblingsliedern anderer Autoren. Wird von vielen Spezis nicht als seine Glanztat eingeschätzt. Ich als alter Fan schöner Coverversionen find es aber toll!

  • Nature's Way - Randy California (Spirit)
  • Broken Hearted People - Guy Clark
  • Echo Beach - Martha & The Muffins
  • Tell Me That It Isn't True - Bob Dylan
  • 2541 - Grant Hart (Ex-Hüsker Dü)
  • Anytime - Ricky Nelson
  • Locked Away - Keith Richards
  • Look Out Here Comes Tomorrow - Neil Diamond (Hit für Monkees)
  • Alone - Kelly/Steinberg (Hit für Heart)
  • Bird - Mick Hansonis (King Candy, Köln)
  • Frisco Depot - Mickey Newbury
  • 3 A.M. - Bill Anderson
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Stereolab: "Mars Audiac Quintet" (Elektra, Aug. 1994)
Auf mehrere Independent-Produktionen konnte die Band um die charmante französiche Sängerin Laetitia Sadier und den englischen Gitarristen Time Gane bereits zurückblicken, als dieses Majordebüt erschien.
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Neil Young & Crazy Horse: "Sleeps With Angels" (Reprise, Aug. 1994)
Mit seinen alten Kollegen von Crazy Horse eingespielt, aber nicht gewohnt krachig: auch diese Jungs beherrschen die Zwischentöne. Man höre und staune.
Jeff Buckley: "Grace" (Columbia, Sept. 1994)

Melancholisch, sehnsüchtig, exaltiert, bombastisch, vor allem textlich reif und stilistisch vielfältig war schon Buckley’s Erstling. Ein zeitloses Stück Musik.

„`Grace´ sounds like a Led Zeppelin album written by an ambitious folkie with a fondness for lounge jazz.“ (Magnet)

Jackie Leven: "The Mystery Of Love Is Greater Than The Mystery Of Death" (Cooking Vinyl, Sept. 1994)

Das Comeback des ehemaligen Sängers von Doll By Doll: ein wunderschönes Album eines der besten Sänger von den britischen Inseln! Zwei Lieder ragen besonders heraus: Levens eigenes "Call Mother A Lonely Field" und der Klassiker "I Say A Little Prayer" von Burt Bacharach.

„...a stirring soul singer and poet of raw intensity... (He) has re-emerged with new music of rare humanity and rugged emotional grace... a man amongst men....“ (Q).

„Wisdom, bravado, thuggery... welcome back Jackie Leven...“ (Mojo)

Palace Brothers: "Palace Brothers (Days In The Wake)" (Domino, Sept. 1994)
Das Album ist eigentlich eine Will Oldham Soloplatte. Aber er wechselt nun mal gerne die Namen (u. a. "Palace Music", einmal sogar unter dem richtigen Namen, in letzter Zeit als "Bonnie Prince Billy"). Ich nehme mal an, dass hier nicht die Absicht dahinter steckt, künstlich die Mysterium noch zu vergrößern: Herr Oldham ist auch so schon verschroben genug. Hier entstand im Geiste alter Fieldrecordings von Alan Lomax, mit sparsamer Gitarre und brüchiger Stimme, zwischen Blues-Feeling und Country-Einfachheit, aber immer direkt ins Herz und voller Verzweiflung und Gefühl, ein wunderbares Album.
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Greg Brown: "Poet Game" (Sky Ranch/Red House, Okt. 1994)

Stellt Euch vor, ihr packt das Beste der Sänger & Songschreiber Van Morrison und Tom Waits zusammen, kombiniert das mit dem Gitarrenspiel von Bruce Cockburn oder Ry Cooder. So KöNNTE man sich Greg Brown nähern, würde ihm aber nicht gerecht werden. Immerhin hat der Mann aus Indiana (?) hiermit bereits seine 10. Platte veröffentlicht - beim Schreiben dieses Textes muss es bereits ca. 20 Alben geben!

übrigens war der Mann für mich mal wieder eine Zufallsentdeckung, diesmal für 5 Mark vom Wühltisch bei Hertie in Dinslaken. Gedankt sei dafür an dieser Stelle Mutter EMI/Virgin und ihrem Sublabel "Sky Ranch", wo wohl versucht wurde, Greg Brown auf dem deutschen Musikmarkt zu etablieren. Ging natürlich schief und alle CDs flogen dann wohl beim nächsten Aufräumen raus. Inzwischen musste ich mir aber andere Alben von ihm für viel Geld als Export CDs besorgen.

Johnny Cash: "American Recordings" (American, Okt. 1994)
Das Comeback auf Rick Rubin's American-Label, welches bis dahin eher durch Krach-Platten von Slayer und Danzig aufgefallen war. Rubin verpasste Cash hier eine Produktion wie ein Stück wettergegerbtes Leder: nur wenige Akkorde auf der akustischen Gitarre und Cashs weiser Bariton. Weniger geht nicht. Neben einigen exzellenten eigenen Songs interpretiert er Material von so unterschiedlichen Songwritern wie Leonard Cohen, Loudon Wainwright III, Glenn Danzig, Nick Lowe, Kris Kristofferson und Tom Waits. „American Recordings“ erwies sich als phänomenale Auferstehung des Man In Black.
Victoria Williams: "Loose" (Atlantic/Mammoth, Okt. 1994)
Sie hat eine der merkwürdigsten Stimmen in der US-Singer/Songwriterszene und schreibt wunderbare Lieder, irgendwo zwischen Country, Folk, Jazz, Rock und Vaudeville. Was mich wundert ist, dass sie nach dieser Premiere bei Atlantic dort inzwischen schon drei weitere wenig erfolgreiche Alben veröffentlichen durfte und nicht, wie viele andere Kollegen, schnell wieder rausgeflogen ist.
Lambchop: "I Hope You're Sitting Down" (Merge/City Slang, Okt. 1994)
Mit ca. 15 Bandmitgliedern inszeniert der Sänger, Gitarrist, Songschreiber und Fußbodenverleger Kurt Wagner aus Nashville seine Version von Country. Hörenswert und einzigartig.
Richard Buckner: "Bloomed" (Glitterhouse, Nov. 1994)
Debüt eines sehr interessanten Singer/Songwriters unter den Fittichen von der texanischen Pedalsteel-Legende Lloyd Maines bei Deutschlands erster Adresse für Americana. Dann gab es das noch verschrobene Album "Since" beim Major (!) MCA, das aber wahrscheinlich trotzdem außer mir kaum jemand gekauft hat. Anschließend habe ich den Mann aus den Augen und den Ohren verloren. Letztes Jahr gab es dann beim Konzert von Lucinda Williams in Amsterdam als Support einen jungen (?) Mann zu hören, der mit verzerrter E-Gitarre und scheinbar schlechter Laune nervte - und sich im Nachhinein (natürlich!) als jener Richard Buckner herausstellte (sonst würde ich diese Anekdote ja auch nicht erzählen!). Ich habe dann meine beiden CDs mal wiederrausgeholt und dem Burschen seinen blöden Auftritt verziehen. Allerdings krieg ich das immer noch nicht so ganz zusammen. Vielleicht hatte Herr Buckner im Paradiso auch nur Bauchschmerzen. Bei 1000 Leuten vor der Bühne und Lucinda im Nacken sicherlich eher als ungünstiger Zeitpunkt einzuschätzen!
(13.11.2004)
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Continental Drifters (Blue Rose, Nov. 1994)
Ein ähnlicher Fall wie die Walkabouts: zu hause in den USA völlig unbekannt gibt es ihre Platten nur bei uns. Dabei haben (fast) alle Mitglieder der Band eine hochkarätige Vorgeschichte: Peter Holsapple gründete in den 80ern die kultigen, aber kommerziell erfolglosen "dB's" und war mal kurzzeitig der 5. R.E.M. (z.B. bei "MTV Unplugged"), Susan Cowsill war in den 60ern mit ihren Geschwistern bei den Cowsills aktiv (wohl so was ähnliches wie die "Partridge-Family"?), Vicki Peterson war bei den Bangles, Mark Walton zupfte den Bass beim Dream Syndicate. Im Gegensatz zu den beiden nachfolgenden Alben gibt es hier auch mehrere gute Coverversionen: "Highway To The Saints" (Pat McLaughlin), "A Song For You" (Gram Parsons), "I Can't Make It Alone" (Carole King) und "Some Of Shelley's Blues" (Michael Nesmith).
Jever Mountain Boys: "Bury The Bottle With Me" (Blue Million Miles, Nov. 1993)

Natürlich gibt es in Ostfriesland keine Berge - und die "Mountain Boys" sind alles Berliner Junx aus angesehenen Kapellen, die in einer Mischung aus Witz und Heldenverehrung alte Country-Klassiker, aber auch bekannte Rocksongs in ein Countrykorsett packen, das den Liedern ausgezeichnet steht. Wir hören u. a. Lemmys "Ace Of Spades" oder "Freebird" von Lynyrd Skynyrd, sowie eher unbekanntes Material von den Beatles, den Saints und Tom Waits.

Als Sänger ist Alex Hacke von den Einstürzenden Neubauten eine der Hauptprotagonisten, als Solist an der Lapsteel überzeugt vor allem der ansonsten bei Nick Cave als Pianist angestellte Roland Wolf. Dessen Tod (wann genau?) hat so weit ich es weiß auch verhindert, dass es bei diesem Spaßprojekt zu einer Neuauflage gekommen ist.

Grant McLennan: "Horsebreaker Star" (Beggars Banquet, Nov. 1994)

Unbestritten sein Meisterwerk außerhalb der Go-Betweens, eine Doppel-CD mit 2x12 Songs, eingespielt bei John Keane in Athens/Georgia und dementsprechend relaxt amerikanisch klingend.

„Eigentlich hatte sich dieser Grant McLennan die Erfüllung eines alten Traums anders vorgestellt: In Nashville hätten 24 Songs des einstigen Go-Betweens-Sängers und -Gitarristen ihren australischen Akzent verlieren sollen. Statt dessen landete McLennan in Athens/Georgia, und der R.E.M.-erprobte John Keane führte Regie, als der Mann von "down under" seine Country- und Folk-Gelüste befriedigte. Vor den Folrock-Vätern The Byrd zieht McLennan mit der "Ballad Of Easy Rider" respektvoll den Hut, aber seine eigenen Songs, die bisweilen an Tom Petty erinnern, sind nicht minder gut.“ (Stereoplay)

Hier der Link zu Robert Christgau's Artikel im Vage Voice vom 25.07.1995 über die Platte, den Künstler, aber natürlich auch über die beste Band der Welt. (wer lacht da? Ich meine natürlich nicht die ärzte!)

The Bathers: "Lagoon Blues" (Marina, 1994)
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Codeine: "The White Birch" (Sub Pop, 1994)
Codeine wurden wie Galaxy 500 und Low gerne in die "Slow-Core"-Schublade gesteckt. Ist vielleicht gar nicht mal so falsch, klingt aber trotzdem blöd, denn es wird dieser schönen und gleichzeitig spröden Musik wenig gerecht. Im Übrigen ist dies das dritte und leider auch letzte Album der Band und das erste ohne den alten Trommler Chris Brokaw, der die Band bereits 1992 verlassen hatte, um bei Come endlich die Gitarre zu seinem Hauptinstrument machen zu können.
(09.04.2009)
Iris Dement: "My Life" (Warner, 1994)
Wunderschönes Singer/Songwriter/Country/Folk-Album. Was für 's Herz. Diese Stimme geht einem zu Herzen. Wer da nichts spürt, der hat wohl keins.
Butch Hancock: "Eats Away The Night" (Glitterhouse, 1994)
Der Texaner Butch Hancock ist neben Joe Ely und Jimmy Dale Gilmore eine der drei legendären Flatlanders. Von den dreien ist er auf jeden Fall der beste Songschreiber, wenn auch nicht unbedingt der beste Sänger. Manchmal klingt er mit seiner Stimme und Artikulation für meinen Geschmack  einfach zu sehr nach Dylan. Allerdings ist das weniger stark ausgeprägt hier auf  "Eats Away The Night" zu hören. Unter seinen zahlreichen (und weitestgehend unbekannten) Alben ist dies immer noch mein liebstes. Auf jeden Fall, das erste, was ich mir damals angeschafft habe, als Hancock und die Glitterhäusler für eine kurze Zeit mal eine Geschäftsbeziehung hatten und ich noch nichts über die Flatlanders wusste. Produziert vom damaligen Lucinda Williams-Sidekick Gurf Morlix.
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"Noa" (Geffen, 1994)

Vielleicht ist die Platte in manchen Momenten etwas zu kitschig geraten (das "Ave Maria" ist nun wirklich Geschmackssache!), aber insgesamt ist das schöne Popmusik, irgendwo zwischen Weltmusik und Pop und Jazz. Die Musiker (im wesentlichen ist das die Pat Metheny Group) spielen ganz ausgezeichnet, der Gesang ist gelungen. Vielleicht würde ich die Platte weniger mögen, wenn ich nicht mal vor Jahren einen Film über Noa gesehen hätte? Auf jeden Fall eine wirklich starke Frau, die sich geographisch, kulturell und musikalisch zwischen New York und Israel bewegt.

"Die Lady hat Chancen, es Ofra Haza gleichzutun: Nur visiert Achinoam Nini alias Noa, ebenfalls Israelitin jemenitischer Abstammung, das internationale Publikum gleich zielgenauer an. Barbra Streisand und Joni Mitchell sind ihre Vorbilder, gehobene Mainstream-Muse zwischen Folk- und Brasil-Pop scheint ihr Ziel. Auf das steuert Produzent Pat Metheny mit luftigen, akustikbetonten Arrangements (Eye Opener) und Helfern wie Drummer Steve Ferrone und Noas Mentor, Gitarrist Gil Dor, zu. Nur wirkt ihr gefühlvoller, voluminöser Gesang zuweilen eine Spur zu gekünstelt." (Audio)

The Rowan Brothers: "Tree On A Hill" (Sugar Hill, 1994)

Die Reunion der drei Brüder Chris, Lorin und Peter. In den 70ern gab´s schon ein paar Alben mit sonnigem California Countryrock im Fahrwasser der Eagles. Peter , der älteste und bekannteste der drei, wird namentlich etwas hervorgehoben - es tut aber der brüderlichen Sache keinen Abbruch. Nach wie vor singen die drei wunderschön zusammen, die Musik ist aber stärker bluegrassorientiert als damals. Die Begleitband ist vorzüglich besetzt: Victor Krauss (Bruder von Alison Krauss) am Kontrabass, Kester Smith von Taj Mahal am Schlagzeug und Geigenlegende Richard Greene, mit dem Peter schon in den frühen 70ern bei Seatrain spielte.

Von den Songs möchte ich euch zwei von Townes Van Zandt ans Herz legen: den Klassiker "No Lonesome Tune" und das wunderbare "I´ll Be There", das Townes zusammen mit Peter und Chris Rowan verfasste.

The Sea And Cake (Rough Trade, 1994)
The Sea and Cake ist eine Post-Rock-Supergruppe insofern, dass alle Beteiligten aus Chicagos Independent-Szene stammen und schon einen gewissen Ruf haben: Sänger/Gitarrist Sam Prekop war zusammen mit Bassist Eric Claridge auf dem Shrimp Boat. Nach dessen Ausserdienststellung bekamen beide die Möglichkeit, ein neues Studioprojekt zu starten und engagierten den Coctails-Gitarristen Archer Prewitt und den Tortoise Trommler John McEntire. Eigentlich nur als "one-off project" geplant wurde daraus dann aber eine richtige Band, da sich die Musiker entschließen konnten, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen und auch live aufzutreten. Der Bandname ergab sich daraus, dass McEntire "The C in Cake" den Titel eines Songs von Gastr del Sol (eine weitere Indie-Kultband bzw. ein Projekt von Jim O'Rourke) falsch verstanden hatte. Es entstand in Zusammenarbeit mit Toningenieur, Trommler und Saxophonist Brad Wood dieses großartige Debütalbum mit seiner einzigartigen Mischung aus Leicht- und Schwerverdaulichem, aus Indierock, Jazz, Latin, ja sogar Krautrock, manchmal instrumental, zumeist aber als Grundlage für die Texte und den Gesang von Prekop.
(08.07.2004)
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Erstellt: 03.12.2002 Letzte Aktualisierung: 04.08.2024 10:53 30737 Besucher seit dem 03.12.2002
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