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Michaels aktuelle Plattentipps

Chris Smither: "All About The Bones" (Signature Sounds, Mai 2024)
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Kinky Friedman: "The Poet of Motel 6" (Blue Elan, März 2025)
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The Loft: "Everything Changes Everything Stays The Same" (Tapete, März 2025)
Ich habe zum ersten Mal circa 1986 von Pete Astor gehört. Das war die wunderbare Rough Trade-Kompilation "Diesel River", zu hören bei Alan Bangs auf BFBs. Das die "Weather Prophets" bereits seine zweite Band sind, das war mir damals natürlich nicht klar. Das hatte im Wesentlichen damit zu tun, das es von "The Loft" damals auch nur zwei Singles und bei paar Samplerbeiträge gab. Seit dem Ende der Band gab es noch eine Reihe schöner Soloalben, auf denen er oft in seiner (und meiner!) Lieblings-Konfiguration arbeitet: zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Und so ist das jetzt auch bei dem ersten Longplayer der vier wiedervereinigten Loft-Musiker: und wenn man dann außerdem noch beiseite lässt, ob das jetzt hier die Weather Prophets, The Loft oder Pete Astor als Solist mit Begleitern ist, dann kann ich klar sagen: eine der besten Pete Astor Alben seit "Diesel River"!
(2025-04-29)
[The Weather Prophets | Pete Astor]
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Otis Gibbs: "Souvenirs Of A Misspent Youth" (Wanamaker Recording Co., Febr. 2014)
Den Mann habe ich über seinen YouTube Kanal kennengelernt, wo er vor allem Musiker aus den Bereichen, Folk, Blues, Country und Americana interviewt. Es hat dann noch eine Zeit gedauert, bis ich begriffen habe, dass er selber auch ein großartiger Singer/Songwriter ist. Ich habe dann gezielt nach Konzertvideos von ihm gesucht, die sich aber leider nicht über seinen eigenen Kanal finden lassen (was ja auch zu einfach wäre!). Seine eigene Musik ist wunderschön und zeitlos, ein wenig an Künstler wie John Prine erinnernd und hat mich neugierig gemacht auf seine eigenen Tonträger. Leider ließ sich über die herkömmlichen Vertriebskanäle nur diese CD finden, die ja nun auch schon 10 Jahre alt ist, aber (ausnahmsweise?) über das Thirty Tigers Label vertrieben wird. Alles andere von ihm gibt es wohl nur direkt beim Künstler.
Gute Songs, interessante Stimme, eingespielt mit einer kleinen, fast ganz akustischen Begleitband mit Kontrabass, dezentem Schlagzeug, Gitarre, Banjo, Geige und (elektrischer!) Pedal Steel. Mag ich sehr. Und ich wünschte, da gäbe es mehr, was man auch hier bei uns bekommen kann. Er scheint allerdinx regelmäßig in Holland und Belgien aufzutreten. Vielleicht geht da ja mal irgend wann was?
(2025-04-14)
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The Third Mind: "Live Mind" (Yep Roc, Febr. 2025)
Nach zwei mehr oder weniger live eingespielten Studioalben hat diese großartige Jamband nun ein "richtiges" Livealbum veröffentlich. Das ist großartig, weil die Band einfach großartig spielt, bietet aber eben auch keine wirkliche Überraschung, bzw. keine neuen Erkenntnisse, da auch weitestgehend auf das Repertoire der beiden Studioalben zurückgegriffen wird. Neu dazu kommt nur eine Instrumentalversion des Grateful Dead-Klassikers "Dark Star". Weil ich die beiden Studioalben habe leider auch wieder wegen des hohen Vinylpreises auch hier für mich nur die CD Ausgabe. MUSS man/frau "Live Mind" haben? Wohl nicht! Ist es trotzdem ein lohnenswertes Album? Unbedingt!
(2024-04-03)
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"Motorpsycho" (NFGS, März 2025)
Irgendwie ein besonders Motorpsycho-Album unter sehr vielen großartigen Motorpsycho-Alben: da wäre als erstes festzustellen, dass die Burschen ausnahmsweise zwei Jahre haben verstreichen lassen, denn im letzten Jahr gab es ungewöhnlicherweise kein neues Album. Das hat sicher auch damit zu tun, dass aus dem Trio jetzt ein Duo an Bass und Gitarre mit wechselnden Trommlern geworden ist und sich anscheinend eine kleinere Kreativpause geleistet hat. Außerdem hat es keinen Titel, heißt einfach nur "Motorpsycho". So etwas machen andere Bands eher beim zweiten oder dritten Album. Motorpsycho haben dafür gefühlt 20 Alben gebraucht. Dann hat sich die Band wohl nach Ewigkeiten beim Hamburger Label Stickman endlich ein eigenes Label geleistet, dessen Name ich hier nur wegen mangelnder Norwegischkennnisse hier gerade nur als "NFGS" bezeichnen kann. Zum Glück ist es auch mal wieder ein ausuferndes Doppelalbum geworden: ganz klar mein Lieblingsformat bei der Band. Da musste selbstverständlich trotz knappem Überschreiten meiner selbstgewählten Preisgrenze die Vinylausgabe her. Motorpsycho auf CD erschien mir nicht richtig.
(2025-04-03)
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Phil Cook: "Appalachia Borealis" (Psychic Hotline, März 2025)
Das dritte Soloalbum des ehemaligen Mitglieds von DeYarmond Edison, Megafaun und Hiss Golden Messenger. Produziert von Ex-Bandkollege Justin Vernon, den vielleicht der eine oder andere als "Bon Iver" kennt. Aber Achtung: das hier ist instrumentale Musik auf dem Klavier, nix Gitarre, nix Banjo, nix Gesang. Aber (trotzdem?) wunderschön.
(2025-04-02)
[Megafaun | Bon Iver | Hiss Golden Messenger]
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Kratzen: "III" (Jan. 2025)
Drittes Album des Trios aus Köln, wie immer optisch und klanglich sehr minimalistisch, aber künstlerisch gelungen. Das steht der Band nach wie vor ausgezeichnet. Das Vinyl ist limitiert und nummeriert (wer so was denn braucht) und gibt es nur auf ihrer Bandcamp Seite und im Glitterhaus. Und vermutlich auf Konzerten.
(2025-04-02)
[Kratzen Zwei]
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The Chills: "Spring Board - The Early Unrecorded Songs" (Fire, Febr. 2025)
Bei manchen Dingen ist es schön, wenn sie so bleiben wie man/frau sie kennt: zum Beispiel Alben der neuseeländischen Band um ihren Mastermind (Gesang, Gitarre, Songwriting) Martin Phillipps: Jangle Pop mit schönen Gitarren- und Keyboardlinien, die immer klar erkennbar sind als Chills Nummern, ohne je langweilig zu werden. Wie immer seit den frühesten Bandtagen (ab dem Major Debüt von 1990, "Submarine Bells") mit einem "S" und einem "B" im Titel - eine kleine nette Schrulligkeit, die ich sehr zu schätzen weiß. Leider ist "Spring Board" wohl das letzte "SB"-Album - zumindest mit neuem Material, denn Martin Phillipps hat die Vollendung des Albums leider nicht mehr erlebt. Es wurde mit der Unterstützung vieler Gastmusiker (etwas neues bei den Chills!) fertiggestellt, ist also vielleicht bereits schon so etwas wie eine Hommage, u.a. mit Neil Finn und einem seiner Söhne von Crowded House. Einziger Wermutstropfen für mich: die die Vinylausgabe war mir viel zu teuer, weshalb ich mich mit der deutlich günstigeren CD zufrieden gegeben habe. Die hat aber auch ein schönes Artwork.
(2025-04-02)
[Submarine Bells (1990) | Crowded House]
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Denison Witmer: "Anything At All" (Atomic Kitty, Feb. 2025)
Denison Witmer hatte ich schon vor einigen Jahren kenn- und schätzen gelernt - und dann wohl wieder aus den Augen und aus dem Sinn verloren. Jetzt tauchte er mit dem neuen Album mal wieder auf meinem Radar auf und ich bin begeistert! Ganz klar einer meiner Jahresfavoriten für 2025! Ich habe es sogar geschafft, ein paar Schätze von ihm zu entdecken, die mir bislang entgangen sind, unter anderem das grandiose Album "The Ones Who Wait" von 2012.
(2025-03-20)
[The Ones Who Wait (2012)]
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Chris Eckman: "The Land We Knew The Best" (Glitterhouse, Jan. 2025)
Der Schreiber vom GoodTimes Magazin meint, dass das neue Album "nicht ganz so ruhig ausfällt" wie das Vorgängeralbum "Where The Spirit Rests". Also ich finde auch das neue Werk ist ziemlich ruhig. Eine besonders große Ähnlichkeit zu Crazy Horse ist mir leider nicht aufgefallen. Jetzt muss ich wohl mal den Vorgänger wieder aus dem Plattenregal holen, der dann ja wohl extrem ruhig sein muss.
(2025-02-22)
[Where The Spirit Rests]
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Tunng: "Love You All Over Again" (Full Time Hobby, Jan. 2025)
Rhythmen aus dem Computer sind normalerweise nicht mein Ding. Besonders dann nicht, wenn durch eine Maschine ein Menschen kostengünstig ersetzt werden. Bei Tunng aus London liegt der Fall aber völlig anders. Hier finden traditionelle Singer/Songwriter-Klänge (Folkmelodien, Folkstimmen, akustische Gitarren, Banjo, Flöten, Klarinetten, etc.) und elektronische Rhythmen (Break Beats?) gleichwertig zusammen, sind sogar in meinem Augen und Hören zusammen mehr als die Summe der Teile.
Tolles, neues Album bei einer inzwischen schon mehr als 20jährigen Bandgeschichte: das ist außerdem kein "Laptop-Folk", wo ein solitärer Singer/Songwriter seine Gitarre und Stimme aus Ermangelung einer Band einfach nur mit einer Beatbox anreichert, sondern eine richtig gute Band mit guten Songs.
(2025-02-16)
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Bonnie "Prince" Billy: "The Purple Bird" (Domino, Jan. 2025)
Es wird bestimmt ein paar Hard Core Fans von Will Oldham geben, die jetzt von "Kommerziellem Ausverkauf" reden, aber ich mag das neue Album sehr. Sogar mehr als manches andere aus seinem inzwischen kaum noch zu überschaubaren Gesamtkatalog, denn es ist nicht kommerzieller, sondern einfach nur besser bzw. sorgfältiger produziert. Genialen Künstlern wie Bob Dylan und eben auch Will Oldham möchte ich manchmal gerne den Vorwurf machen, dass sie ihre Songideen nicht mit genug Sorgfalt ausformulieren und voreilig und nur sehr skizzenhaft und uns Zuhörern überlassen. Liegt es vielleicht daran, dass sie so unglaublich viele Ideen haben - und nur so wenig Zeit, diese als Songs umzusetzen? Warum auch immer!
Ein tolles, neues Album von Bonnie "Prince" Billy, wie sich der gute Will seit vielen Jahren nennt, aufgenommen in Nashville mit tollen Musikern (u.a. Tim O'Brien und Pat McLaughlin an den Mandolinen, Russ Pahl an E-Gitarre und Pedal Steel und Stuart Duncan an der Geige) und mit Produzent David Ferguson im Chefsessel.
(2025-02-16)
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The Rose City Band: "Sol Y Sombra" (Thrill Jockey, Jan. 2025)
Die zweite Platte dieser "Country-Jam-Band" in meiner Plattensammlung. Wahrscheinlich habe zwischen dem aktuellen Werk "Sol Y Sombra" und "Garden Party" von 2023 noch irgend was verpasst, aber egal. Wie immer gibt es schöne Songs und Gitarren- und Bass- und Gesangsbeiträge von Chef Ripley Johnson und die Steelgitarre von Barry Walker. Anders als beim letzten mal? Eher nicht. Besser als beim letzten mal? Keine Ahnung. Aber ebenfalls egal für mich.
(2025-02-21)
[Garden Party]
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The Weather Station: "Humanhood" (Fat Possum, Jan. 2025)
Tamara Lindemans neues Album ist das erste 2025er Album, das mir als Vinylausgabe zu teuer ist und wo deshalb die CD reichen muss. Deren schönes Papp-Cover entschädigt zum Glück für das fehlende schwarze Gold. Und die Musik enttäuscht auch nicht. Allerdings habe ich den "grandiosen Breitwand-Sound" noch nicht so grandios gefühlt wie der Mann vom Audio-Magazin. Aber das ist ja bekanntlich eher eine Hifi-Zeitschrift und für mich zählt bei gutem Sound (als untere Messlatte) vor allem die Musik. Und die ist gut, muss aber noch öfter von mir gehört werden.
(2025-02-17)
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Mary Chapin Carpenter, Julie Fowlis & Karine Polwart: "Looking For The Thread" (Thirty Tigers/Lambent Light, Jan. 2025)
Mary Chapin Carpenter kenne ich natürlich schon seit den 90ern - und schätze ihre Musik zwischen Singer/Songwriter und Nashville seitdem. Ich hatte sie später aber aus Augen und Ohren verloren, auch wenn es da ein, zwei Spätwerke gab, die mir recht gut gefallen haben, auch wenn sie bei mir nur unter "Ferner Liefen" angekommen sind. So ist das leider manchmal mit einer alten Liebe. Um die Weihnachszeit gab es da dann auf YouTube die Ankündigung eines neuen Albums zusammen mit zwei mir bislang völlig unbekannten Sängerinnen aus Schottland. Unter der Produktionsaufsicht von Josh Kaufman, den ich spätestens seit seiner Beteiligung an der Band Bonny Light Horseman sehr schätze, wurde in Peter Gabriels Realworld Studio in Südengland dieses tolle Album aufgenommen, das wie schon bei Bonny Light Horseman tolle Stimmen und Songs genial mit dessen Klangästhetik verknüpft. Besonders gut gefällt mir bereits beim ersten Hören die traurige Ballade "Satellite", deren Titel durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn es geht in der Ich-Perspektive um eine alte Rakete, die einsam und voller Heimweh nach der Erde durch den Weltraum treibt. Ich hatte beim Hören und Lesen des Textes im Booklet tatsächlich ein kleines Tränchen im Auge, denn das Lied hat mich emotional voll erwischt. Tolle Platte, tolle Songs: mein erster Kandidat für das Album 2025.
(2025-02-10)
[Mary Chapin Carpenter (1992) | Bonny Light Horseman (2024)]
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