Neues von einer leicht seltsamen Lieblingsband. Letztes Jahr beglückte uns das geschätzte Tapete-Label noch mit der ebenso umfassenden wie essentiellen Werkschau „1979-1985 Complete Recordings“, jetzt gibt es tatsächlich auch wieder ein neues Album: Die ewig unterschätzten, in Fachkreisen aber kultisch verehrten Briten zelebrieren erneut ihren schrulligen, barocken, verspielten und definitiv eigenwilligen Ansatz von, äh, erwachsenem Indie-Pop? Der Opener hat eine milde orientalische Note, mit mittelöstlichen Ornamenten – das koloniale Erbe? Im Weiteren wird es dann typischer mit orgelndem und gitarrenjangelndem Pop, Mod-Einflüssen, Sixties-Referenzen. Und bitte auf die historisch inspirierten Texte hören! Die oft souligen Melodien sind eingängig, offenbaren ihren Reiz aber nie beim ersten Hördurchgang. Indie-Veteranen mögen Vergleiche zu Bands wie Jazz Butcher, Style Council, Go-Betweens und Divine Comedy anstellen, leicht zu kategorisieren waren Monochrome Set aber noch nie. Feinste Popmusik für Connaisseure – fernab aller Trends und Moden. Aktuell übrigens auf Deutschland-Tour, sollte man nicht verpassen.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)