Holy Shit. Der Typ sieht aus wie ein drogensüchtiger Klon von Charles Manson, frisch gecastet für “The Devils Rejects”. Cowboyhut und Zauselbart bis zum Nabel. Southern Gothic meets Redneck-Zombie. Furchterregend, zumindest die Bilder. Die Musik dagegen: betörend schön. Glitterhouse-Freunde dürfen nicht nur wegen der Bartlänge an Scott Matthew denken. Aber Josh T. Pearson ist karger, spartanischer, heruntergestrippt bis fast auf das knöcherne Gerippe minimalistischer Songs-Ruinen. Die werden dann auch noch höchst impressionistisch hingetupft. Zu Pearsons leiser Stimme perlen lediglich ein paar schlaff angeschlagene Gitarren-Saiten, ab und zu erklingt eine Geige oder ein trauriges Cello. Mehr braucht es hier nicht. Der Rest ist blankes Storytelling, gerne im Zehn-Minuten-Format, sanft dahingeweht wie Tim Buckley in seinen weggetretenen Momenten. Hank Williams schwebt als fahles Gespenst durch so machen Song. Und noch ein Bärtiger kommt mir in den Sinn - Devendra Banhart. „Last of The Country Gentlemen” ist dunkler, grimmig-romantischer Country-Psych-Folk von kompromissloser Kargheit und höchster Intensität. Beeindruckend.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)