Als das „beste Album, das Son Volt nie gemacht haben“ wurde dieses überregional erschienene Debüt beschrieben (es gab vorher eine lokal erschienene CD, die aber kaum einer hat und von der einige Songs in neuen Versionen auf „Dog Days“ zu finden sind).
Passte zum Erscheinungsdatum 1995 haargenau ins Dreieck des „countrified American rock“ zwischen Son Volt, den Mythen der Shivers und der zupackenden Art von Neil Young mit Crazy Horse. Produktionstechnisch zeichnet Eric Ambel verantwortlich, was im Hause Glitter als Qualitätssiegel gilt, denn der Mann hat genau das richtige Gespür für den richtigen Roots-Sound mit Spezialgebiet `Gitarrendruck´.
Lange habe ich „Dog Days“ nicht mehr gehört, aber als ich die CD im Zuge dieses Specials wieder reinlegte, war ich sofort gefangen von diesem Album und überrascht, wie gut es gealtert ist. In sich geschlossen, ohne Experimente und mit durchweg überdurchschnittlichem Songmaterial, von ganz ruhigen Songs (das wunderbare „Wink“ oder „Epitaph“, zwischen Nick Cave und Robert Johnson) zu luftigen Rockern („Blue Canoe“), von hymnischen Gitarrenkrachern („Slow Suicide“) zur Bluegrass/Rock-Fusion („Jimmy Carter“), vom Crazy Horse Gedächtnissong („Let´s Ride“) zum dreckigen Swamp-Blues („Special Rider Blues“). Alles im sofort wiedererkennbaren, erdigen Blue Mountain-Sound. Bands mit solchen Debüts bringt die No Depression/Alt. Country-Szene in den letzten Jahren nur noch äußert selten zu Tage.
(Glitterhouse)
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