Jackie Leven schlüpft ein weiteres Mal in die Haut seines Alter Ego Sir Vincent Lone, verschwindet für eine Woche nach Snowdonia, um in den Bryn Derwen Studios, Bethesda mit den alten Freunden David Wrench und Michael Cosgrave mal eben in einer Woche ein Album aufzunehmen (eigentlich wollte er sich ja nur eine Ausgabe von People’s Friend besorgen, aber wie es manchmal geht im Leben…). Mehr noch als die Leven-Solo-Alben ist dieses 9-Song-Werk von der facettenreichen Symbiose geprägt, in der die drei Protagonisten harmonieren: Während Leven-Lone die Atmosphäre mit seinen silbrig-hell fließenden Akustik-Gitarren-Akkorden und seiner ebenso mächtig-markigen wie warm-whiskey-weichen Stimme erfüllt, sorgt Produzent Wrench für klare Arrangements und dezente, mysteriös schillernde Elektronik-Klang-Bereicherungen, Viel-Instrumentalist Michael Cosgrave gibt dem Album die Folk-Bodenhaftung durch sein versiertes Spiel auf Akkordeon, Tin Whistle, Slide Guitar und Mandoline. Gleich in zweierlei Hinsicht ist das Album eine Verneigung vor Singer-Songwriter-Kollegen: Von den fünf neuen Leven-Songs sind zwei, Coyne Of The Realm und Breakfast With Johnny Dowd, sehr eigenen Persönlichkeiten gewidmet; die Coverversionen sind dem Werk geschätzter Künstler entnommen. So verneigt er sich mit Ballad Of Geraldine vor Donovan Leitch, Blues Run The Game schrieb Jackson C. Frank und das Titelstück schließlich ist Teil des Schaffens der verehrten Judee Sill. In ihrer warmherzigen Art, den sich gegenseitig befruchtenden düsteren Schattierungen und optimistisch-hellen Momenten aber ist Leven-Lone mit den Songs For Women ein rundes, ruhig fließendes, friedvolles Seelentröster-Album gelungen.
(Glitterhouse)
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