Das Debüt der Band um Songwriter Marc Pilley ist 7 Jahre nach Erscheinen (mittlerweile out of print. Eine Schande) ein nicht verblassendes Juwel. Umso schöner war es, als wir die Band vor zwei Jahren für Glitterhouse gewinnen und mit Notes On Sunset einen fabulösen Nachfolger präsentieren konnten. Lange nun hat er an Homesick To Nowhere gebastelt und um es kurz zu machen – es ist seine beste Platte geworden. Nachdem ich sie 3 x gehört hatte, schrieb ich Marc eine E-Mail, in der ich ihm mitteilte, dass Homesick For Nowhere so auch gut 1970 hätte erscheinen können. Und wäre dem so gewesen, dann würde sie heute mit Tim Hardin 2, Nick Drake’s Bryter Layter und dem Debüt von Bill Fay in einem Atemzug genannt. Und zu dieser Aussage stehe ich auch mindestens 50 Durchläufe später noch.
Was mich bei Homesick For Nowhere so begeistert ist die Tatsache, daß Marc Pilley Risiken eingegangen ist. Wunderschöne Songs schreibt er am Tag wahrscheinlich eine Handvoll, aber diese hier sind offensichtlich gereift, präzise ausgewählt und in den perfekten Flow gebracht. Dabei zeigt schon der Opener Homesick Pt. 1 (es gibt 4 weitere Parts im Laufe der Platte), dass er sich gerade über die Arrangements besonders Gedanken gemacht hat und genau das ist es, was hier eine geniale Platte zu einem Jahrzehnte überdauernden Meisterwerk macht – sie überrascht! Jeder Ton ist am richtigen Platz. Immer wieder passiert nicht das Offensichtliche, was die Platte nur noch spannender macht.
Homesick For Nowhere ist ein Wunderwerk von Album. So wie ich mich bei Tim Hardin 2 noch immer frage, wie nach Reason To Believe und Red Baloon noch Black Sheep Boy und Lady Came From Baltimore folgen können, so bin ich hier über den Fluß des Album, die kleinen Feinheiten und Stimmungen, sowie die pure Qualität jedes einzelnen Songs überrascht, begeistert und auch ein wenig Stolz.
So wie mir Dolphins von Fred Neil, Pink Moon von Nick Drake, How Can We Hang On To A Dream von Tim Hardin, Polly von Dillard & Clark, She von Gram Parsons oder Helpless von Neil Young auch nach mehr als 30 Jahren noch direkt ins Herz gehen, so berührt mich jeder Ton dieser Platte hier. Ganz tief. Mit Homesick For Nowhere haben sich Marc Pilley und seine Band in diese Liste eingereiht! Da gibt es keinen Zweifel!
(Glitterhouse)
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Für ihr Debüt wollte man Hobotalk für den Mercury Prize vorschlagen, vor "Notes On Sunset" ging man gemeinschaftlich in die Knie, und wer "Homesick For Nowhere" kennt, der versteht, weshalb sich eine ganze Flotte Musiker in den Beifall der Kritik um die schottische Band einreiht. Einem richtig guten Singer/Songwriter muss man halt zuhören, und Marc Pilley ist so eine Ausnahmeerscheinung. Auf der neuen CD gibt er uns einen direkten wie diskreten Einblick in die Themen Liebe und Leben, Verlust und Weitermachen, Licht und Schatten.
Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das 2007er Hobotalk-Werk mit seinen Streichern und Orgeln opulenter, mit seiner Ukulele und Mundharmonika folkiger, ohne dass sich da jemand aus der Gästeschar - Chris & Carla, Martin Stephenson, Mike Scott (Waterboys), Michael Weston King - in den Vordergrund schummelt. Hobotalk zu hören kann einem das "Alles wird gut"-Gefühl zurückgeben, und "Homesick for Nowhere" taugt dafür sowohl als Heizdecke als auch als Hängematte. "In diesem Rhythmus soll die Welt sich drehen", empfahl die FAZ.
(amazon)
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