Eine hochgehandelte Singer-Songwriter-Newcomerin. Außergewöhnlich. Nur sie und ihre Ak.Gitarre. Nackt und ungeschminkt. Ausgesprochen dunkel in Stimmung und Texten, 1,2x bis hin zu einer Art „Gothic-Feeling“ (nicht musikalisch freilich). Ungemein intim wie direkt, immer leise und zart, Sound wie Gesang. Eine fast unheimliche Intensität. Folkig auf verschiedene Art (sporadisch leicht bluesig), doch alles andere als Standard, teilweise unter Mißachtung herkömmlicher Songstrukturen. Kongeniale Gitarre, oft sehr einfach, gar repetitiv, manchmal aber auch mit unabhängigem Eigenleben. Ab und zu entfernt Nick Drake oder (atmosphärisch) Leonard Cohen verwandt, alle anderen anderswo gehörten Vergleiche: In die Tonne treten. Ach ja: Sie ist schwarz, wurde in Äthiopien geboren, kaum zu glauben. 30 Min. kurz. (dvd)
(Glitterhouse)
[...] schreibt schon in jungen Jahren Sachen auf, die in etwa so klingen, als hätte sie nur noch drei Monate zu leben (in denen sie, anstatt noch einmal zu verreisen, eine Dissertation über alle Ingmar-Bergman-Filme zwischen 1958 und 1966 plant): “Despair came riding on the crest of a big black wave/ And I was like a child/ Looking for a safe place to hide/ Despair was standing with its jaws open wide/ Swallowed me whole in to the big black night.” Dazu stoisch gezupfter Folk auf kärgstem Boden. Und Leben heißt, diesen Boden zu verlieren.
(Jan Wigger, Spiegel Online)