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So was geht eigentlich gar nicht: dass der Drummer einer untergegangenen Legendenband sich selbstständig macht und den Stil dieser Band imitiert, bis hin zum Timbre. Die Stimme von Glenn Thompson hat nämlich etwas von der jungenhaften Traurigkeit Grant McLennans, dem 2006 überraschend verstorbenen Co-Chef der Go-Betweens - und bei eben dieser großen australischen Band trommelte Thompson. Mehr durfte er nie; zu dominant war das Autorenduo Robert Forster/McLennan. Thompsons Debüt überrascht nun mit fein komponierten Folkpopperlen, von denen manche auch den Go-Betweens gut gestanden hätten. Seine melancholisch trabenden Songs klingen gut abgehangen, einige haben bezwingende Melodien - man höre nur das liebliche "Oneway Ticket" mit der Aura einer halbschnellen Ballade von Stephen Duffy, samt kurzem Gitarrensolo im Dreampopstil. Bei einigen Songs findet Thompson kein richtiges Ende ("Theme Person"), mancher Vers ist banal ("the sun comes after the rain"), doch das ändert nichts am Gesamteindruck eines hübschen Albums, das die Go-Betweens-Fackel schüchtern weiterträgt.
(kulturnews.de)
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Darum geht´s doch im Pop: Imagination. "Can you imagine?" fragt Glenn Thompson, da ist sein Debüt-Album gerade anderthalb Sekunden alt und es folgen vierzig Minuten voller Imagination & Inspiration. Imagination & Inspiration blüht auf ganz eigene Art weit ab von den Zentren des Pop, in der splendid isolation Australiens. Dort war Glenn Thompson Schlagzeuger bei einer der inspiriertesten und inspirierendsten Bands seit der Erfindung der Gitarre: The Go-Betweens, dieser A dream of what a pop group should be. (NME) Ein Traum von einer Popgruppe mit den beiden gleichberechtigten und doch so unterschiedlichen Songwriter-Sängern Grant McLennan und Robert Forster. Der Traum endet im Mai 2006 mit dem plötzlichen Tod McLennans. Heute wissen wir, dass es bei den Go-Betweens noch einen dritten hochbegabten Auteur gab. Dass Forster und McLennan keinen dritten Songwriter neben sich dulden, wo doch Forster McLennan und McLennan Forster neben sich dulden mussten, ist ja irgendwie verständlich. Also hebt sich Glenn Thompson seine Songs auf für sein eigenes Coming-Out. Willkommen in der bezaubernden und manchmal etwas wunderlichen Welt von Beachfield.
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