| Es gibt eigentlich kaum einen musikalischen Stil, den Paul Weller im 
        Laufe seiner über dreißigjährigen Karriere nicht ausprobiert 
        hätte: Mod-Rock, Motown-Soul, R&B, Jazz, Acid House, selbst Psychedelisches 
        gab der gute Mann aus Surrey schon zum Besten - und bewies damit stets 
        aufs Neue, dass künstlerische Offenheit und ein klares, politisches 
        Bewusstsein keine Widersprüche sind. Nachdem er sein letztes Album 
        Studio 150 ausschließlich mit Coverversionen bestritten hat, brilliert 
        Weller nun auf As Is Now einmal mehr als wandlungsfähiger Singer-Songwriter. Mal klingt das nach den folkigen Sixties, wie im vielleicht schönsten 
        Lied des Albums, All On A Misty Morning, ein andermal (From 
        The Floorboards Up) eher nach den frühen Jam, mit denen Wellers 
        Karriere Mitte der Siebziger begann. Gleich der erste Song, Blink 
        And Youll Miss It, setzt energetische Maßstäbe, 
        und für Momente meint man, Roger Reibeisen Chapman singen 
        zu hören. Das gutgelaunt-sarkastische Heres the good 
        news könnte glatt von Randy Newman sein. Und auch das programmatische 
        Bring Back The Funk löst musikalisch ein, was der Titel 
        verspricht. Insgesamt überwiegen freilich eher die unverstärkten 
        Instrumente. Die Arrangements sind luftig und lassen Raum für schöne 
        Tupfer  seien es coole Bläser (wie in The Start Of Forever) 
        oder dezente Streicher (wie in der Ballade The Pebble And The Boy). Ein im besten Sinne solides Album, das in jeder Sekunde rockt, groovt, 
        swingt und daher keine Effekthaschereien nötig hat. Wie heißt 
        es so schön im Formatradio: Das Beste aus den Siebziger-, Achtziger- 
        und Neunzigerjahren. Nur hier stimmt es ausnahmsweise. Eins mit Stern.  (Axel Henrici, amazon) | 
   
    | Das Warten hat ein Ende. Drei Jahre nach dem letzen Weller Album mit 
        eigenen Songs und ein Jahr nach seinem von der Kritik hochgelobten Cover-Album 
        Studio 150 kommt nun am 07.10. ein neues Weller Album "As 
        Is Now" - und was für eins. Mit neuem Feuer, das sich in seiner Kreativpause entfachte und durch 
        die neue Welle britischer Gitarrenbands mit Zündstoff versorgt wurde 
        hat der Evergreen mit As Is Now einen neuen Meilenstein seiner 
        Karriere geschaffen. Wäre Paul ein Sportler, würde man sagen: 
        Er hat seine Bestform wiedergefunden. Die Verfassung, in der er vor einem 
        Jahrzehnt mit Wildwood und Stanley Road zwei zentrale 
        Werke der Britpop-Ära kreierte. Als ich 150 endlich 
        aufnahm, gab mir das den nötigen Abstand. Den Zeitraum, in dem ich 
        mir um eigene Songs mal keine Gedanken machen musste. Und kurz danach 
        schrieb sich gleich ein ganzer Haufen Songs wie von selbst. Bei den Aufnahmen zu As Is Now begann Paul, wie zuletzt immer, 
        mit der Arbeit an Demos in seinem eigenen Studio Black Barn. Nach den 
        enthusiastischen Reaktionen auf seine Tournee im Frühjahr allerdings, 
        die letzlich in einer ganzen Serie von Gigs im Londoner Hammersmith Apollo 
        kulminierte, entschied Paul spontan, den Schwung zu nutzen. Er versammelte 
        die Band unmittelbar nach den Shows wieder im Studio, um die Intensität, 
        die explosive Energie, sofort auf Tonspur einzufangen. | 
  
    | If 2002's Illumination was a warm, laid-back record, Paul Weller's 2005 
        sequel, As Is Now -- a likeable but unremarkable covers album, Studio 
        150, appeared in the interim -- is its flip side, a lean, hard-hitting 
        soulful rock & roll album. Not that Weller is returning to the sound 
        of the Jam: he's still with the same band that he's been with since Wild 
        Wood, anchored by drummer Steve White and featuring Ocean Colour Scene 
        members guitarist Steve Cradock and bassist Damon Minghella, and he's 
        working the same musical territory, grounded in Traffic, Humble Pie, '60s 
        soul, and guitar pop. There may be absolutely no surprises here -- even 
        the change of pace "The Start of Forever" is reminiscent of 
        many of his gentler folky tunes, echoing Illumination's mellow vibe -- 
        but for as familiar as As Is Now is, it never sounds lazy; it's a tighter, 
        better record than most of his late-'90s albums. The closest antecedent 
        to As Is Now in Weller's solo catalog is Heavy Soul. Like that 1997 effort, 
        this is a straightforward, no-frills record, heavy on rockers and with 
        few pretensions, but where that album could drift, this is focused and 
        exciting, boasting a stronger set of songs and livelier performances, 
        plus a greater variety of colors and textures in the production. Those 
        subtle differences wind up making a huge difference in the overall effect 
        of As Is Now -- on the surface, it certainly sounds familiar to what came 
        before, but thanks to Weller's muscular, memorable songs and musicianship, 
        it stands apart as one of his more satisfying solo albums.  (by Stephen Thomas Erlewine, All 
        Music Guide) |