So ganz einfach machen es Dream Syndicate nicht mit dem 3. Album seit der Rückkehr. Wer jetzt trockene Velvet Underground-Riffs mit reichlich Gitarren-Feuerwerk erwartet, der wundert sich. Das Album beginnt nämlich mit dem 20-minütigen The Regulator, einem free-form Jam irgendwo zwischen Miles Davis (Getröte), östlicher Avantgarde (Sitar), Krautrock (allerlei Geschwurbel) und was auch immer man dem Sound so beimengen kann. Ab und zu flüstert Steve Wynn mal ein paar Zeilen, dann geht die wilde Reise weiter, vorangetrieben von einer alten Rhythmusbox (an die sich Drummer Dennis Duck hält) und dem stoisch-fetten Bass von Mark Walton. Ich muss zugeben, das ist aktuell nicht so meins, aber ich habe Bekannte, die würden sich dazu eine Sportzigarette drehen und hätten Spass. Mit The Longing und Apropos Of Nothing geht es eher songorientiert, aber auch recht psychedelisch weiter, bevor mit Dusting Off The Rust wieder so ein instrumentaler Freiflug mit allerlei Dubeffekten folgt. The Slowest Rendition zum Schluß geht in diese Jazz-Free-Form-Space-Effekt-Richtung mit Spoken Words vom Meister selbst und nimmt sich mit 11 Minuten reichlich Zeit.
Also, wer The Dream Syndicate nach den ersten paar Platten definiert und mal wieder Bock auf die Band hat, der muss hier eine ziemliche Stilwendung verkraften.
(rh, Glitterhouse)
Da die fünf Songs ineinander übergehen, wirkt ›The Universe Inside‹ wie ein Koloss aus Sound oder wie ein massiver Bewusstseinsstrom, der den Hörer festhält und nicht mehr freigibt.
(stereoplay, Mai 2020)
Zuletzt war beim Traumsyndikat fast 30 Jahre Pause, jetzt folgt die Kreativitätsexplosion.
(Audio, Mai 2020)
When one thinks of the Dream Syndicate, it's not just the wild abandon with which singer/guitarist Steve Wynn, drummer Dennis Duck, bassist Mark Walton, and lead guitarist Jason Victor perform - it's the carefully constructed songwriting of Wynn that comes to mind. By now every rock critic in the country has predetermined who he or she feels Wynn reminds them of and what they think of that style of songs. This time, don't! Which brings us to The Universe Inside. Every article or review ever written will claim "this is new and different" - well, it is!
Just look at the song lengths: 20:27, 7:36, 8:56, 9:55 and 10:53. Ok, sure - the Syndicate have occasionally committed a long song to vinyl, "John Coltrane Stereo Blues" was 9 minutes with live versions over the ten-minute mark. For the first time, every song is a group songwriting effort. What seeps in are Dennis Duck's knowledge of European avant-garde music, Jason Victor's passion for 70s prog, Mark Walton's experience in Southern-fried music collectives and Wynn's love of vintage electric jazz. The dazzling display of album cover artwork alone should clue you into the changes. But don't take our word for it. Dive in!