Schmerz und Ungerechtigkeit in Liebe und Mitgefühl zu verwandeln, ist schon seit Jahrhunderten die Aufgabe von Dichter, Künstlern und Musikern. In der heutigen Zeit kann es wie eine radikale Handlung erscheinen Gemeinschaft und Positivität durch Musik zu stärken. In dem neuen Album "People Are My Drug", weist Phil Cook den Zuhörer darauf hin jede Chance, die sich bietet, zu nutzen und sich aus den eigenen dunklen Ecken zu navigieren.
Phil Cook ist ein Alleskönner, er spielt in Hiss Golden Messenger, Megafaun, und Supergroup Gayngs (mit Justin Vernon, Har Mar Superstar) und hat mit Bands gearbeitet wie The Blind Boys of Alabama und Indigo Girl Amy Ray.
18er und 2. LP des Megafaun, ex-Begleiters von Justin Vernon, zwischendurch u.a. mit Mavis Staples, John Prine aktiv (und stets bei Hiss Golden Messenger). Deepe, deepe Southern Roots wie nur was, unendlich viel Wärme und Gefühl (was nicht nur, aber natürlich besonders an seiner Stimme liegt), satte Bodenständigkeit. Und geradezu kongeniale top Harmony-, Backing-, Duett- und Chor-Vocals, ein Genuß! Zwischendurch ein paar tolle Gitarren (generell musikdienlich, mehr elektr. als akust. Saiten und Tasten). Als Referenzen könnten z.B. dienen: Holmes Brothers, frühe Little Feat (im Songwriter-Modus), The Band, früher Ry Cooder, die Staples, die Muldaurs, auch mal die Allmans (in feinsinniger), kurz ein Hauch Dr. John, Sonny Landreth oder Dylan. Also: Southern Roots-Stoff aller Art, R´n´B, Blues, mehrfach eine ordentliche Prise Gospel, etwas Country, Folk und Soul, sporadisch extra-flüssiger Southern Rock, einige feine Grooves (die sich wie die Intensität manchmal klasse steigern), die gelegentlich auf New Orleans verweisen, etwas Lousiana- oder Swamp-Feeling, balladeske wie diffizile wie total mitreißende wie wunderbar lose Sachen. Und: Eine ganze Reihe exzellente Songs (er bevorzugt Originale, covert aber auch Randy Newman, Allen Toussaint)! Kurzum: Eine satte Empfehlung!
(dvd, Glitterhouse)