Der Name klingt so unverwechselbar wie der Mann dahinter! Vor mittlerweile fast 30 Jahren trat dieser vielseitig talentierte, stilistisch wandlungsfähige Künstler erstmalig in Erscheinung: Als charismatischer Leadsänger und Songschreiber der Alt. Country Rock-Pioniere The Silos, die einen enormen Einfluss auf die No Depression-gefärbte Americana-Szene gehabt haben.
In all den Jahren hat Salas-Humara nicht nur seine Silos ständig wiederbelebt und mit ihnen etliche Platten veröffentlicht, sondern an so vielen anderen Projekten mitgewirkt, dass man es eigentlich gar nicht glauben mag, dass sein brandneues Solowerk erst sein drittes Album unter eigenem Namen sein soll - dabei sogar das erste seit über 18 Jahren!
‚Counting On You‘ startet als einschmeichelnder, folkig schlurfender Opener mit flirrenden Gitarren, geht dann fließend über in den lässig vertrackten Psych Rock von ‚The Craziest Feeling‘. ‚What We Can Bring‘ kommt als opulent mit vier Gitarren plus Keyboards und Rhythm Section arrangierter Balladenrock der Extraklasse, mit herrlichen Twin Lead Guitars in feinster Southern Rock-Manier. ‚Hoping For A Comeback‘ und ‚Uncomplicated‘ kennen eingefleischte Fans bereits von dem I‘m Not Jim-Nebenprojekt ‚You Are All My People‘ von 2008 - beide Tracks wurden allerdings hier, ähnlich wie ‚Two Inches Two Hours‘, eine weitere, bislang unveröffentlichte Co-Arbeit mit Jonathan Lethem, völlig umgemodelt und näher in den Silos-Modus transferiert.
‚I Love That Girl‘ ist eine wahre, mit kratziger Stimme berührend gesungene Solonummer, Salas-Humara wird hier sehr einfühlsam nur von Ryan Williams an den Tasten begleitet.
Der Titelsong ‚Curve And Shake‘, karg mit akustischer Gitarre, Percussion und E-Piano instrumentiert, aber mit zwingender Hookline ausgestattet, sowie das folk-poppige ‚Satellite‘ erscheinen dagegen wie längst vergessene Silos-Juwelen. ‚Way Too Heavy To Float‘ ist eine komplexe, vertrackte Ballade mit viel Input von Groove Session-Kopf Sarven Maguiat und ausgefeiltem Backingchor.
Dieses Album überzeugt als Gesamtwerk mit seiner großen Qualität und all den feinen Kleinigkeiten, die es hier zu entdecken gilt. Ja, dieser Salas-Humara hat seinen ungebrochenen Status als wichtiger Musiker im Independent-Bereich und als Darling der Alt. Americana / No Depression-Szene mal wieder kräftig untermauert.
Dass auch an Salas-Humara die Jahre nicht ohne Spuren vorübergehen, zeigt die gelassene, größtenteils sehr ruhige Herangehensweise an die Songs, hier muss niemand mehr etwas beweisen ...
(Good Times, Oktober / November 2014)