Father & Son: Der Wilco-Gründer spielt mit dem Nachwuchs ein Soloalbum ein.
Jeff Tweedy kennt jeder als Gründer der Chicagoer Rockband Wilco, als Grammy-Gewinner und Produzent. Das Album »Sukierae« (sprich: ssu-ki-räi) ist nicht ganz ein Soloalbum. Es ist vielmehr das Debütalbum eines Duos, das vollkommen zu Recht diesen Namen trägt: Jeff Tweedy tat sich für diese 20 Songs nämlich mit seinem 18-jährigen Sohn, dem Schlagzeuger Spencer Tweedy, zusammen. Was als wirkliche Soloarbeit geplant war, entwickelte sich durch die stete Gegenwart und Hilfe des Sohnes zu einem »Soloalbum, aufgeführt von einem Duo«, so Jeff Tweedy.
Außer Jeff und Spencer Tweedy sind auf »Sukierae« noch Jess Wolfe und Holly Laessig von der New Yorker Band Lucius zu hören sowie auf einem Track Scott McCaughey (R.E.M., The Minus Five) an den Keyboards.
Mit Sohn Spencer hat Wilco-Chef Jeff Tweedy ein faszinierendes Album mit rissigen, skizzenhaften Songs aufgenommen.
(Rolling Stone, September 2014)
... der Wilco-Chef mit seinem Sohn (und ab und zu Scott McCaughey und 2 Backing-Sängerinnen). An Wilco erinnern gar nicht so viele Stücke, noch weniger an die aktuelleren – vielleicht auch, weil manches bewußt unfertig, vieles recht rau und spontan (anderes jedoch wohlkonstruiert) klingt. Besonderen Reiz üben einige Arrangement-Ideen aus: Opulente Streicher schmücken kontrastierend einen ziemlich harten Rocker aus; ein eigenwilliger von schrägem Piano und torkelnder Gitarre durchzogener superber Song – so stelle ich mir die Beatles heute vor (es gibt aber auch 1,2 Stücke, die an die damaligen, echten erinnern); tolle grelle Gitarren-Crescendi... Es gibt polternden Rock mit leichter John Lennon-Affinität, harmonischen Laurel Canyon-Folk-Rock, intime leise/verlorene Folk-Stücke (klasse: I´ll Never Know!), simplen feinen ruhigen melodiösen Akustik-(Folk-)Rock (entfernt Neil Young ähnlich) oder ebensolchen teilelektrischen mit Pop-Anteilen oder The Band-Einfluß, Big Star- und Früh-70er Who-Anleihen, eine locker und entspannt schwingende entzückende Mc-Cartney-ähnliche Ballade, recht traditionell grundierten spartanischen US-Folk, aber auch originell-experimentellen Rock und großartigen psychedelischen Trance Rock (der mich irgendwie an Früh-70er Kevin Ayers erinnert). Und das absolut grandiose „Low Key“, edel, extrem gehaltvoll, zwischen Pop und Rock – ein zukünftiger Klassiker! Satte 72 exzellente Minuten, 20 Tracks, Erwartungen vollauf erfüllt!
(dvd, Glitterhouse)