Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich bin nun mal ein Freund des Guten, Wahren & Bleibenden. Und das sechste Album des Quintetts um Sänger Colin Meloy ist ein derart gelungenes Beispiel für den Wert des Handgemachten, dass es eine einzige dauerhafte Freude ist. Vielleicht war es der Umzug aufs Land, vielleicht auch musikalische Gäste wie Peter Buck und Gillian Welch, Tatsache ist, dass die 10 Songs von King Is Dead eine gelassene, gereifte Americana-Ruhe ausstrahlen, die staunen lässt. Colin Meloy lässt seinen klaren, mitunter schneidenden Gesang in eher überschaubaren Arrangements aus vornehmlich akustischen Instrumenten, Gitarren, Akkordeon, Klavier, Fiddle, Mundharmonika und Mandoline baden, eine Pedal-Steel setzt silberne Streiflichter, die Hammond-Orgel sättigt die Voll-Band-Momente. Aber es sind die Songs, die naturbelassenen Melodien, die diesem sehr lebendigen König die Krone aufsetzen, die die Melange aus frühen R.E.M. und Goldrush-Young so sonnig strahlen lassen. Hie kann sowohl der Country- als auch der Alternative-Country-Freund in wohlige Wärme spendenden Songs baden, in einem Meer aus akustischen, Twang-, Byrds- und Steel-Gitarren, sich an erdnahen Instrumentierungen erfreuen und vor allem sich am prächtigen Paar- und Harmonie-Gesang ergötzen, denn Gast Gillian lässt ihre Stimme gleich über sieben Songs leuchten. Ein zeitloses Wurzelgeschenk, so recht angetan, um den Americana-Reigen fürs neue Jahr zu eröffnen.
(Glitterhouse)