Die definitiv coolste Cover-Compilation des Jahres, und ich neige nicht dazu, mit dem Wort „cool“ verschwenderisch umzugehen. Wer Gemma Ray schon einmal erlebt hat, weiß, dass sie wie geschaffen ist, einen Tarantino-Film optisch wie akustisch aufzuwerten, mit ihrem dritten Album beweist sie jetzt noch ihren Quentin-breit gefächerten Musikgeschmack und verleiht Weisen verschiedenster Herkunft den Gemma Coolness-Orden. Selten nur in großen, meist in klein-intimen Zweier-Besetzungen macht sie sich Songs von Gallon Drunk, Lee Hazlewood, Gun Club, Mudhoney, Lloyd Price, Sensational Alex Harvey Band, Buddy Holly, Andrew Sisters, Kryzstof Komeda, Shirley Bassey, Etta James, Billie Holiday und Ella Fitzgerald zu eigen, häufig nur von einer twangend-verzerrten E-Gitarre begleitet verwandelt sie Grunge-, Punk-, Country- oder Soul-Vorbilder in eine fiebernd-kochende Swamp-Rock’n’Roll/Blues-Melange. Köstlich-verführerisch dabei vor allem das Zusammenspiel von roh-rauh-dreckig-beweglicher Gitarre, schummriger Orgel und oft mehrstimmigen Gesangsharmonien, wobei Gemma’s mal naiv-schüchterne, mal reif-ausgekochte Stimme von Musikern von Heavy Trash und der Jon Spencer Blues Explosion bestens ausgeleuchtet wird. Cooler-Cover-Reigen mit u.a. Put The Bolt In The Door, Ghost On The Highway, Touch Me I’m Sick, Swampsnake, Everyday, Rosemary’s Baby, Bei Mir Bist Du Shein, Big Spender, I’d Rather Go Blind, I’ve Got A Crush On You.
(cpa, Glitterhouse)