Nicht nur die TV Personalities wissen, wo Syd Barrett lebt. Die Shiny Gnomes aus der Nürnberger Gegend wissen ebenfalls Bescheid. Der ab- und weggetretene Pink Floyd-Mastermind ist eines ihrer Vorbilder. Die beiden anderen sind mutmaßlich Arthur Lee und John Lennon. Das ergibt einen Psycho-Halbpunk-Poprock mit Sixtieswurzeln, den die Band mit Wire-mäßigem Erneuerungswillen auf den heutigen Stand bringt. Die Orgel schiebt mächtig an, die Gitarren jaulen und brodeln königlich, Bass und Drums wirbeln, hindern aber zugleich die Musik am Verflüchtigen. Limo, Hanz, Gasmann und Mikki spielen nur eigene Stücke, die entweder einen geschmeidig fließenden Aufbau haben oder sich durch gewagte Sprünge auszeichnen. Und wer wagt gewinnt! Die Shiny Gnomes laufen auf ihrer ersten LP zu großer Form auf und krönen ihre tadellose Leistung mit dem indisch getränkten Temple Balls.
(TIP, Berlin)
Nach diversen Kassettenveröffentlichungen auf dem eigenen Servil-Label ist nun das Debüt des Paisley-Pop Spezialisten Limo und seiner Band The Shiny Gnomes erschienen und übertrifft die Erwartungen bei weitem. Nach ihrer Debüt-Single Sexmaniac erwartete man eine gut gemachte, solide Psycho-Pop Platte! Doch Wild Spells ist mehr als das: Eine brillant produzierte Tour-de-Force durch Psychedelic Underground, Rock´n Roll und Paisley Pop, mit exzellenten Texten wie Cryptic Tones, Daddy´s Stroboscope oder Sitting In My Shrine, kleine verschroben-mystische Geschichten, neben der üblichen Rockbesetzung eingespielt mit exotischen Intstrumenten wie Maultrommel, Sitar und Trompete. Packende populäre Songs mit internationalem Standard, auf Platte ebenso fesselnd wie bei ihren Live-Auftritten. A Band to watch!
(Zeche-Zeitung, Bochum)
Die Shiny Gnomes kommen aus der Gegend von Nürnberg und ihr erstes Album ist ohne Übertreibung eine der besten Scheiben, die ich in letzter Zeit bekommen habe; dies wohl deshalb, weil ich ein fast hemmungsloser Anhänger der besten aller Pop-Musik-Äras bin, nämlich der 60er Jahre. Den Gnomes ist eine LP gelungen, die ganz eigenständig, ideenreich und songmäßig überzeugend ein Sixties-Revival zustandebringt, das weit mehr ist als aufgemotztes, zur Zeit chart-übliches Aufwärmen. Da kreuzen sie Garagen-Rock mit Mod, da flimmert Folkiges durch die Song-Spitzen, fiepende Orgel und Fuzz treffen sich in höchst befruchtender Weise und an jeder Ecke wehen einem dichte Psychedelic-Schwaden ins Gehör und Gehirn. Eine Kreuzung zwischen Syd Barrett und Wire? Ein bisschen. Eine fantastische Synthese aus allem, was die Mid-60´s gut machte? Eine Menge! Eine starke LP, aus der man keinen Songs hervorheben kann, weil sie alle so stark sind? Jaaaaaa!
(Pupille, Würzburg)