Drittes Album des ehemaligen Elektronikers und der dritte Volltreffer. Zwischen Pink Moon und Tim Hardin 2. Ja, so gut ist das. Die vom Meister selbst gespielte Akustikgitarre steht stets im Vordergrund, daneben gesellen sich je nach Songs nur Stimmen, minimale Tupfer von Bass und Schlagzeug, mal ein Piano und manchmal auch atmosphärische Geräusche. Beim ersten Durchlauf meint man, dass gewohnt karge, Fink’sche Klangbild zu hören. Erst nach und nach kommen die feinen Arrangementideen zum Vorschein. Jeder Song bekam eine Spezialbehandlung.
Schon der Opener ist ein starkes Stück Neo-Folk, welches gegen Ende in den Dubwolf gerät, Soulmann John Legend spielt ausgezeichnet Piano auf Move On Me und später noch einmal Son Of Dave Harmonica. Sonst ist Fink der Star des Albums.
Fin Greenall hat dieses mal selbst produziert und er hat ein gutes Händchen bewiesen. Eher dünn aufgetragen, um der eigenwillig-virtuosen Gitarrenarbeit viel Raum zu lassen. Und dieser unglaublich warmen Stimme, die einen ganz tief reinzieht in dieses Superalbum.
Fink ist kein traditioneller Folkie, aber seine Musik könnte denen gefallen, die mal ein Risiko eingehen wollen, ausbrechen wollen aus ihrem Soundgefängnis, die versuchen, die Grenzen vorsichtig erweitern. Und wer die Secret Love Compilations mag, der ist hier auch richtig. Und auch die, die heute noch bedauern, dass nach Pink Moon nichts mehr kam und das 2. das beste Tim Hardin Album bleiben sollte. Platte der Ausgabe. Keine Frage. (rh)
(Glitterhouse)