An den Iden des März erblickt das verlockend üppige, für Oldham-Verhältnisse fast schon verschwenderisch produzierte 2009er Studio-Songwerk des Prinzen, der seinen eigenen, von Hören zu Wiederhören mehr faszinierenden Weg gefunden hat, die verschiedenen Welten des Country in 13 Songs zu vereinen. Rauh-reißende Gitarren stehen neben verführerisch arrangierten elysischen Chören, edle Steel- und gleißende Slide-Gitarren versilbern den Klanghimmel, auf karg-knarzige, vom Wüstenwind verwehte Weh-Balladen-Töne folgt ein reich gedecktes Instrumental-Mahl in edler Lambchop-Orchester-Fülle. Neben zarten-weichen, wehmütig-bewegenden Momenten von höchster Intimität und Intensität schwelgt Oldham immer wieder in vielinstrumentiertem Reichtum, lässt Klavier, Mandoline, Geigen, Querflöte, Xylophon und Glockenspiel auffahren, um seine Country-Vision Gestalt annehmen zu lassen. Seine Kunst aber liegt in der lebendigen Verbindung, in dem faszinierendem Gleichgewicht, in dem auf Beware satt-eleganter Country, unbehandelter Wurzel-Stoff und schmerzlich-schneidende Americana-Rauheit gleichzeitig stattfinden, eine gewachsene Einheit bilden. Selten hatten Oldhams Songs eine solch optimistisch-aufbauende Wirkung, die düsteren Momente aber bleiben, vielleicht, um uns auf der Erde zu halten. An seiner Seite sorgen u.a. Josh Abrams, Emmett Kelly, Jennifer Hut und Michael Zerang mit für eine ebenso spürbar rustikal wie edel schillernde Vielfalt, Dank seines stets berührenden Gesangs aber bleibt der Prince der König.
(Glitterhouse)