auch wenn man einige Stücke in anderen (Live-) Fassungen schon von zuvor kennt, ist dieses aktuelle Tom Freund-Album ein komplett neues, das immerhin 6. seit 1998 neben all den anderen Verpflichtungen wie Silos, Graham Parker, Creekdippers, Sweet Relief Fund usw. Der Singer/Songwriter/Multiinstrumentalist aus Los Angeles, eh einer der sanften, behutsamen seiner Zunft, gibt sich wieder ganz nachdenklich, introvertiert, sensibel und verwendet eher die subtilen, leisen Mittel, um seine erstklassigen Songs beim Hörer unterzubringen, erinnert so mehrfach an Joe Henry und Mark Olson. Dabei sind zwingende Killerhooks (wie auf 'Copper Moon', 'Being Again', 'Why Wyoming') garantiert nicht ausgeschlossen! Auch das unvermeidliche 'Can't Cry Had Enough' (Williams Brothers, Marvin Etzioni) kann ich gar nicht oft genug hören. Trotz all dieser defensiven Attribute ein opulent ausgestattes, reichhaltig instrumentiertes Werk, produziert von Ben Harper, der hier seine ganze Saitenkunst einbringt, Weissenborn, Lap Steel, National Gitarren sowie Mandocello, Electric Piano, Harmonium, Drums, Percussion spielt und manchmal mitsingt. Wie zwei Mal auch ein anderer befreundeter Kollege: Jackson Browne! Freund selber spielt akustische und elektrische Gitarren, analoge Keyboards, Ukulele, Percussion und beweist sein Können auf dem akustischen Standbass, seinem Lieblingsinstrument. Ferner dabei: Topdrummer Michael Jerome, Gitarrist Michael Ward, Tastenmann Jason Yates (Louris/Olson) u.a. (chill)
6. Album des Singer-Songwriters (ex-Silos). Farbige außerordentlich schöne und angenehme Stimme! Außergewöhnlich gestaltete z.T. herausragende Melodien! Sparsamer oder (nur ein wenig) fülligerer ausgewogener runder organischer warmer Sound, teil-akustisch (partiell ganz). Im Americana-Umfeld, relaxter Folk Rock, rootsig-introspektive leise und/oder melancholische Balladen, auch mal Blueselemente oder leichter Westcoast-Touch. Durchweg laid back. Ben Harper gehört zur Stammbesetzung (Lap Steel, Backing Voc) und produzierte, 2x gastiert Jackson Browne (an den Freund sporadisch erinnert; stärker indes an Joe Henry). Überragend: Der Titeltrack und das dunkle exzeptionelle Begin Again. Das leicht angejazzte "Comfortable In.." beweist seine Originalität (Akustik-Bass im Zentrum!). Zudem klingen 2 Tracks (auch melodisch) moderat moderner, rhythmisch sehr flexibel. Große Empfehlung, ein Monatsfavorit! (dvd)
(Glitterhouse)