2008er und heiß ersehntes drittes Album dieses wahr gewordenen Americana-Traums, produziert von George Drakoulias, eingespielt mit u.a. Charlie Sexton (Guitars), Doug Pettibone (Guitars & Pedal Steel), Danny Eisenberg (Keyboards), Jay Brown (Bass) und Zeke Hutchins (Drums).
Euch kann ich es ja sagen: Es gibt kaum ein neues Album, auf das ich so herzklopf-gespannt geharrt habe, wie auf Another Country. Nicht zuletzt angestachelt durch das prächtige Live-Erlebnis, dass uns Edgars Live In Austin-DVD im Heimkino bereitete, mit guter und bester Erinnerung an ihre zwei so grundverschiedenen Alben, war ich voller Fragen: Würde sie die Güte des bisher Erschaffenen wahren? Schenkte sie uns eine gefühlvoll-wärmende Singer-Songwriter-Kollektion wie mit Bramble Rose? Oder reißt sie uns mit einer neuerlichen Soul-satten Tambourine-Mischung von den Hockern? Aber anstatt brav & gehorsam die berghohen Erwartungen ihres treuen Rezensenten zu erfüllen, macht Tift einfach das, was sie will und schmeichelt sich mit ihrer 2008er 11-Song-Sammlung leise und liebreizend tief in mein Herz. Elf makellose, von herrlichen Melodien geführte eigene Songs, errichtet rund um diese einzigartig sanfte, reine, schwelgenswerte Stimme, satt und sanft gebettet in ein perfekt gerichtetes Instrumental-Lager aus allerlei prächtig aufpsielenden Gitarren (von der herzhaft twangenden E-Gitarre bis hin zur sanft säuselnden Steel), schwärmerischer Hammond Orgel und perfekt agierendem Rhythmus-Gespann. Und während sie in den ersten Songs vor allem ihrer Singer-Songwriter-Kunst frönt, in ihren Liedern Elemente von Emmylou Harris, den Traveling Wilburys, John Hiatt und Jackson Browne vereint oder gleich ein dezentes Streicherensemlbe ein weites, weiches Bett aufschütteln lässt, da zieht sie ab Tell Me Something True merklich die Geschwindigkeit an und startet, Soul-, Bläser- und 60’s Rock’n’Roll-beschleunigt, Richtung Tambourine-Tempo. Und dabei bleibt ihre Stimme stets die lieblichste Verführung seit Erfindung des Tonträgers und schckt den andächtigen Lauscher ins Reich der Träume. Das Warten & Harren hat sich gelohnt.
(Glitterhouse)
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