Als im Mai 2006 das erst 48 Jahre alte Herz von Grant McLennan
aufhörte zu schlagen, da stellte sich beim Freund und Songwriterpartner
Robert Forster ein Gefühl von Schock, Gefrierzustand, Stillstand ein. Alle
Zukunftsgedanken und Pläne waren plötzlich erloschen, mitten im Leben war
ein großes Loch. Der außerhalb von Brisbane lebende Forster brauchte Monate,
um wieder einen Song schreiben zu können. Der erste sollte der sein, der
The Evangelist den Namen gab. Es ist das beste Solo-Album, das Forster je
komponierte, was umso überraschender ist, weil es eher unfreiwillig an Stelle
eines Werkes der Go-Betweens treten musste. Die Band aus Australien ist
Geschichte, für Forster war es undenkbar, ohne Grant weiter zu machen. Ein
bisschen ist er trotzdem noch dabei, denn so Forster: „Drei Stücke hatte
Grant angefangen zu schreiben, sie waren fast ohne Texte, aber Titel und
Melodien waren weitgehend fertig. Ich habe sie dann komplettiert“. „Demon
Days“, „Let Your Light In, Babe“ und „Ain’t Easy“ heißen die drei Lieder,
die gemeinsam und doch nicht gemeinsam entstanden, und sie geben eine Ahnung,
wie das zehnte Studioalbum der Go-Betweens hätte klingen können: Voll mit
heiteren Melodien und leichtfüßigen Arrangements, aber auch ganz gegensätzlichen,
melancholischen Stimmungen, Texten, die nicht die Welt erklären wollen und
doch so viel menschliches offen legen. Genauso ist dann auch The Evangelist
geworden, auch weil Forster sich die festen Go-Betweens-Mitglieder Adele
Pickvance (Bass) und Glenn Thompson an den Drums ins Studio holte. Grant
spielte im Geiste mit, und er wäre stolz auf dieses Album gewesen.
(Sven Niechziol, amazon)
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Wer Übertreibungen nicht scheut, könnte sagen: Das hier
ist Grant McLennans zweites Album seit seinem Tod. Nach "Intermission" (2007),
einem Best-of beider Solokarrieren, verschafft Robert Forster seinem verlorenen
Seelenzwilling nun erneut einen geisterhaften Auftritt. Drei dieser zehn
Songs schrieben sie noch zusammen, und vor allem das butterweiche "Demon
Days", entstanden kurz vor der Tragödie, scheint auf üblich unheimliche
Weise von Ahnungen durchweht: "The fingers of fate/stretch out and take/us
to a night/but something's not right/something's gone wrong" ... Dennoch
ist der Song kein Meisterstück, er ist zu amorph, zu streicherschön, um
an die Meisterwerke ihrer gemeinsamen Band The Go-Betweens heranzureichen.
Das Album ist ein Nachruf auf McLennan, eine Trauerbewältigung, ein Hinterherlächeln
- und zwar in Go-Betweens-Besetzung minus Grant. Beim Titelstück weinen
leise die Streicher, "Let your Light in, Babe" (auch ein Forster/McLennan-Song)
glänzt mit jenem typisch flotten Akustikschrammeln, das die Go-Betweens
einst dem Country stibitzten und daheim in Australien zum Folkpop mit Schmiss
weiterentwickelten. Es gibt karge Songs auf dieser CD, es gibt saftige Orgelballaden
und gefiedelte Folkrocker, es gibt die traurigsten Melodien und welche,
die versonnen lächeln. Wir haben hier also: ein Go-Betweens-Album, mit allen
Mitgliedern, ob tot oder lebendig. Der Frühling kann kommen.
(kulturnews.de)
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"The album is an emotional and primarily acoustic real instrument
feeling album. I want people to be able to lean into the record and feel
comfortable with it."
(Robert Forster)
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After the death of Grant McLennan, his writing partner of
twenty five years, Robert Forster was unsure if he would ever record again.
The body of work he had assembled in their seminal band The Go-Betweens
surpassed all their contemporaries in its quality and consistency. Many
commentators have pronounced them the greatest ever Australian group.
Yet here, almost two years after McLennan's tragic demise, Forster returns
with a stunning album that is both wildly progressive and haunted by the
ghost of his soul mate. It offers the brave and heartrending insight of
a man at the crossroads of his life that will find a place in the soul
of anyone who has endured loss.
Like its predecessor, the Go-Betweens' swan song Oceans Apart, it was
produced by Mark Wallis and Dave Ruffy at Good Luck Studios in South London.
The band consists of remaining Go-Betweens and long time collaborators
bassist Adele Pickvance and drummer Glenn Thompson. They are augmented
by Audrey Riley who provided the string arrangements on the legendary
Liberty Belle & The Black Diamond Express.
The songs daringly run the gamut of emotion and arrangement: 'Demon Days',
co-written with Grant McLennan shortly before he died, is a spine tingling
journey into oblivion; 'Pandanus' and 'Did She Overtake You' are lively
juggernauts that delightfully reprise the rhythmic tensions of Spring
Hill Fair; 'The Evangelist' is a wistful cousin to 'He Lives My Life'
and 'From Ghost Town' is a deeply personal and poignant farewell to a
lost brother. Throughout The Evangelist is a masterpiece of honesty and
compassion.
Robert Forster recently described the album thus: "It's 10 songs
long and is my first solo album in 11 years. In May 2006 Grant McLennan,
my song writing partner died, bringing to an end The Go-Betweens. I wasn't
sure if I was ever going to make another record but this summer it just
materialized. It's a direct record. I've written seven of the songs, and
three are co-written with Grant. Adele and Glenn from The Go-Betweens
are with me. It's not Oceans Apart 2 - it's something else, but with trails
going into the past and I'm proud of it."
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