Dieser Mann weiß, was er tut. Und er tut es nicht erst seit gestern.
Seit mehr als 15 Jahren ist Dirk Darmstaedter als Songwriter im Geschäft.
Seit drei Jahren hat er mit tapete records sein eigenes Label, das Bands
und Solokünstler wie Hidalgo, Anajo, Tess Wiley, Niels Frevert oder
Erdmöbel betreut. Und doch ist Coming Up For Air ein
Debüt. Das erste Album unter seinem eigenen Namen. Was irgendwie
Sinn macht. Denn nach vier Platten als Me And Cassity und
der mit Bernd Begemann aufgenommenen Country-Pop-CD This Road Doesnt
Lead To My House Anymore zeigt sich Darmstaedters Musikverständnis
hier ganz konzentriert und puristisch. Man meint, die Biografie des 40jährigen
zu hören: Die Kindheit in Teaneck, New Jersey, den Durchbruch deutscher
Pop-Bands in den 80ern , britischen Style und Hamburger Lässigkeit,
die Liebe zu seiner Akustik Gitarre. Coming Up For Air ist
quasi Dirk Darmstaedter unplugged aber elektrisch. Was sie ausmacht:
klassisches Songwriting vor allem, Gespür für Melodien und diese
sehnsuchtsvolle, melancholische Stimmung, die schon immer Darmstaedters
Markenzeichen war.
Das Beste ist immer einfach. Das weiß der Songwriter Darmstaedter.
Und deshalb ist Coming Up For Air wahrscheinlich eines seiner
besten Alben. Weil er es hier nicht allen Recht machen will, weil er sich
bekennt zu einem unaufgeregten Sound, zum quintessenziellen Wesen jedes
einzelnen Songs. Wer traut sich denn zur Zeit sonst noch, Pop-Musik für
Erwachsene zu machen?
(amazon)
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