Sah Fay auf dem Cover des Debüts noch aus wie normaler Kerl von
nebenan, präsentierte er sich auf dem 71er Zweitwerk mit zerzausten
Haaren, Vollbart und Roky Erickson/Charles Manson-Blick. Was Spekulationen
über Drogen und Wahnsinn Tür und Tor öffnete, als Fay kurz
nach Veröffentlichung völlig ab- und erst im Jahre 2001 wieder
auftauchte.
Time Of Last Persecution kommt ohne Streicher aus, denn es entstand live
im Studio an nur einem Tag. Nur Freejazz-Gitarrist Ray Russell kannte
das Material, die Rhythmusgruppe (auch versierte Jazzer) spielten im Blindflug
(auch Astral Weeks ist ja so entstanden). Fays Songs scheinen aus
einer anderen Zeit zu kommen, sie sind zerbrechlich, verträumt, hochmelodisch
und schwer zu kategorisieren. Gerade durch das Aufeinandertreffen von
Dream-Folk und Free-Jazz klingt das Album noch heute spannend und frisch.
So outete sich erst letztlich Jim O`Rourke als Fan und Wilco spielen mittlerweile
eine Fay Song in ihrem Live-Set.
Der Reissue wurde mit 24 Bit remastert und kommt mit Linernotes von Bill
Fay selbst. Auf Eclectic, einem neuen Label der Ace-Gruppe.
(www.glitterhouse.de)
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