Bei all dem Medienrummel, der die Strokes bereits vor der Veröffentlichung
ihres Debütalbums verfolgte, ist es eigentlich nur passend, dass
sie den Titel Is This It? gewählt haben. Auf der Basis von nur fünf
Songs, die auf zwei Singles verteilt wurden, wurden die Strokes als so
ziemlich alles begrüßt, von den Rettern des Rock'n'Roll bis
hin zu dem göttlichen Erlöser höchstpersönlich. Ganz
sicher hätten nur wenige Bands dem unglaublich hohen Erwartungsdruck
standhalten können, dem dieses Quintett ausgesetzt war, aber die
Bedenken der Band waren unbegründet: Is This It? ist eines der aufregendsten
und energiegeladensten Debütalben, das aus der in einen langen Dornröschenschlaf
versunkenen Clubszene New Yorks entsprungen ist.
The Strokes sind tatsächlich durch und durch eine echte New-York-City-Band
-- wie Velvet Underground macht sich diese Gruppe von Künstlertypen
aus den feinen Vororten auf den Weg in das Herz der Stadt und seine altbewährten
Themen wie Sex, Drogen und Rock & Roll. Ihr Sänger und Songschreiber
mit dem fantastischen Namen Julian Casablancas präsentiert seine
Texte mit einer lässigen Nonchalance, die bei Songs wie dem Titeltrack,
bei "Soma", "Hard To Explain" und dem überaus
schönen "Barely Legal" über sein Alter hinwegtäuschen
kann. Bei Stücken wie "NYC Cops", "Last Night"
und "The Modern Age" erinnert die Band jedoch eher an Künstler
wie Television und The Stooges. Sie sind sexy, entwickeln ihren ganz eigenen
Stil, und sie sind unverkennbar cool -- hoffentlich ist diese Band die
Zukunft des Rock'n'Roll!
(Robert Burrow, amazon.de)
|
Ladies and Gentlemen, herzlich willkommen zum größten NME-Hype
seit dem letzten großen NME-Hype! Mehr oder minder entdeckt von
Geoff Travis, dem alten Rough-Trade-Haudegen, der das Strokes-Demo direkt
als E.P. veröffentlichte, brach über die fünf New Yorker
in den letzten Monaten ein Strudel von Lobeshymnen, Coverstories und Meldungen
herein, der schier unglaublich scheint und nicht zuletzt dafür gesorgt
hat, dass sie unlängst in die UK-Top 20 einstiegen. Die Erwartungen
an das Debüt-Album schaukelten sich somit immer höher, für
so manche Band hätte allein dies schon den Untergang bedeutet. Aber
Is This It? kann das aushalten. Diese Platte ist so voll von
allem, was man sich unter New York vorstellt, und dabei so sympathisch
und positiv, dass Enttäuschung eigentlich gar keine Chance hat. Innovation?
New Frontiers? Große Entwürfe? Pustekuchen, statt dessen leicht
artifizieller, old fashioned punky Rock´n´Roll, der sich zwischen
Television, frühen Talking Heads und Lou Reed verortet und in einigen
Momenten (Someday, Trying Our Luck) sogar Erinnerungen
an die seligen Buzzcocks aufkommen lässt. Die Strokes sind Meister
der Offbeat-Gitarre (Modern Age), schütteln Hymnen quasi
nebenbei aus dem Ärmel (Last Nite, NYC Cops)
und besitzen jede Menge Spielfreude. Dass das ganze Album gerade mal 36
Minuten dauert und eher gar nicht produziert klingt, damit auf jegliche
Verzierungen verzichtet und (wenn man dem Kollegen Ossenkopp glauben schenkt,
der das Privileg genoss, Zeuge eines Auftritts der Fünf gewesen zu
sein) dem Live-Erlebnis sehr nahe kommt, tut sein übriges. Und der
nicht zu unterschätzende Sex-Appeal der Band (siehe The Face)
wird ihr eine stattliche Anzahl an Fans sichern. Tolles Debüt. Punkt.
Stitch / www.intro.de
|