| Ein Geständnis vorweg: ich war nie ein fanatischer 
      Jam-Fan, hatte zwar mal eine mittelschwere Style Council-Phase, bin aber 
      auch kein wirklicher Kenner aller Paul Weller Soloalben, mal abgesehen von 
      einer erst kürzlichen, aber umso heftigeren Liason mit Wild Wood. 
      Aber so wie der Mann seit fast 30 Jahren mit erhobenem Haupt durch die Musikszene 
      cruist, das macht ihn einfach unangreifbar. Und nun bringt er uns ein Album 
      mit Coverversionen! Sowas hat ja immer das Stigma des Überbrückungsalbums, 
      bis dem Künstler selber wieder was einfällt, aber mir ist das 
      egal, denn ich liebe diese Dinger. Und mit Studio 150 hat der Modfather ein echtes Highlight 
        des Genres hingelegt, das in absolut jeder Hinsicht überzeugt. Etwaige 
        Zweifel werden gleich mit If I Only Could Be Sure weggefegt, 
        einem obskuren Track von Nolan Porter, der in Northern Soul Kreisen zu 
        den Schätzen gezählt wird. Mit Druck und voller Hingabe stürzt 
        sich Weller in die Aufgabe und nimmt sich danach gleich Wishing 
        On A Star (Rose Royce) zur Brust, welches mit Timmy Thomas-Gedächtnis-Rhythmusbox 
        beginnt und sich zum fulminanten Tanzbodenfüller mit Motown-Garnierung 
        steigert. Tim Hardins Don´t Make Promises erfährt 
        eine Tempo-Auffrischung und klingt mit seinem scheppernden Schlagwerk 
        wie ein The Band-Outtake zirka 3. Album. Downright funky und heftig uptempo 
        geht es bei The Bottle (Gil Scott-Heron) zur Sache, bevor 
        Weller und Band das Traditional Black Is The Colour akustisch 
        und wunderschön elegisch umsetzen. Und in diesem Stil geht es weiter: Close To You (Carpenters, 
        kommt wie ein Style Council Tune), Early Morning Rain (Gordon 
        Lightfoot, akustisch/britisch countryesk), One Way Road (Oasis, 
        im Deep Soul Gewand) und Thinking Of You (Sisters Sledge, 
        Brit-Jazz/Folk meets Philly Strings). Aaron Neville´s Hercules fehlt es etwas an der Geschmeidigkeit 
        des Originals, aber das ist einer meiner Top-5 Lieblingssongs und da bin 
        ich etwas voreingenommen. Und als vorletzten Songs bietet er uns dann 
        All Along The Watchtower, wo sich garantiert jeder fragt: 
        muß das sein?  zumindest darf es, denn Weller 
        macht hier eine Hammond B3 zum Leadinstrument und gibt dem Song mittels 
        mehrerer pechschwarzer Backgroundvocals einen veritablen Gospel-Touch. 
        Und je öfter ich das Stück hören, umso tiefer berührt 
        es mich. Zum abschließenden Birds setzt er sich ans 
        Piano, um mit seiner rauen Stimme einen angenehmen Kontrast zu Neil Youngs 
        Organ zu bieten. So gehen ganz famose 46 Minuten zu Ende, ein Album, an dem ich nichts 
        auszusetzen habe. Volle Punktzahl gibt es auch für die äusserst 
        seelenvoll agierende Band, die die Stücke trotz vielfältiger 
        Arrangements und verschiedenster Herkunft zu einer Einheit zusammenzurrt. 
        Ob es nun für Weller ein einfach aufzunehmendes Album war, oder ob 
        er - um dem Original gerecht zu werden - an jedem Song fast verzweifelt 
        ist, das ist hier nicht herauszuhören. Denn Paul Weller ist hier 
        mit Herz und Seele dabei, dabei aber auch so was von souverän, dass 
        man einfach nur begeistert sein kann. (Glitterhouse) | 
   
    | The Jam coverten Motown-Hits, Style Council machten sich 
      den gepflegten Funk der 70er-Jahre zu Eigen, und Paul Weller hat als Solokünstler 
      schon den einen oder anderen Abstecher in den weißen Soul unternommen 
      -- was soll man da zu Studio 150 sagen, einem Album, das ausschließlich 
      Coverversionen enthält? Ein gewagter Schritt -- und ein weitgehend 
      erfolgreicher, dank der vielfältigen und überlegten Songauswahl 
      und Paul Wellers unverkennbaren Sound. Das soll nicht heißen, dass 
      hier alles Wellers üblichem, eher rockigem Sound gehalten wäre: 
      Noch war er so funky wie auf "The Bottle"; und "Don't Make 
      Promises" erinnert in seiner relxten Lockerheit ein wenig an The Band. 
      Die besten Ergebnisse erzielt er allerdings, wenn er altbekannte Klassiker 
      mit seinen Arrangements verfremdet, die größtenteils geglückt 
      sind. Auf "Wishing on a Star" verwandelt er sich in einen melancholischen 
      Varietee-Sänger, während Dylans "All Along the Watchtower" 
      als keyboardbetonte Nummer mit mitreißenden Gospelsängern interpretiert 
      wird. Mit den weniger bekannten Songs dürfte Weller einerseits manche 
      seiner Fans auf die Idee bringen, sich die Originalversionen einmal anzuhören, 
      andererseits aber auch neue Freunde gewinnen. Die Neufassung von Neil Youngs 
      "Birds" ist genial, wenngleich Wellers rauchige Stimme stark mit 
      Youngs hohem Tenor kontrastiert. Addiert man zu alldem noch die erwartungsgemäß 
      hervorragenden Musiker (wenn auch etwas weniger Gitarrenarbeit zu hören 
      ist als sonst) und Wellers wie immer engagierten Gesang, so ergibt sich 
      ein Album, das Wellers Anhängerschaft wohl ebenso ansprechen wird wie 
      Fans der Originalinterpreten. (Thom Allott, Amazon.de) | 
   
    | For Studio 150, his seventh solo studio album, Paul Weller delivers his 
        first offical covers album. Not that he's been reluctant to cover other 
        songwriters, of course. Throughout his career, he's made covers a staple 
        of his records and concerts. In fact, he cut so many as B-sides in the 
        '90s that his 2003 B-sides and rarities compilation Fly on the Wall had 
        a whole disc devoted to material from other songwriters. Studio 150 feels 
        like a sister album to that disc, and not just because it shares a similar 
        sensibility and has songs by both Tim Hardin and Neil Young. Musically, 
        Studio 150 sounds as if it could have been recorded in 1995 as the missing 
        link between Stanley Road and Heavy Soul, containing the swinging mod 
        vibe of the former with the tough, muscular punch of the latter. While 
        it could be argued that Weller is treading water, or even retreating after 
        the subtle shifts forward on Illumination, it's almost a moot point, since 
        the band sounds terrific and he's in fine voice. Plus, this is a covers 
        album and innovation isn't exactly expected on covers albums. What is 
        expected is that the artist puts his own signature on songs from another 
        writer, and Weller does that. True, as a whole Studio 150 doesn't sound 
        all that different from other records in his catalog, but he's managed 
        to find new spins on perennials like "Close to You" and "All 
        Along the Watchtower," interpretations that fit within his signature 
        blend of '70s soul, mod pop and singer/songwriter introspection. Not surprisingly, 
        the bulk of the album consists of songs from the late '60s and '70s, with 
        selections from singer/songwriters like Tim Hardin, Gil Scott Heron, Gordon 
        Lightfoot and Neil Young sitting comfortably next to relatively obscure 
        soul and disco singles (with a previously unrecorded song from Weller 
        disciple Noel Gallagher blending into the surroundings nicely). Some of 
        these songs are familiar, but these arrangements are distinctly Weller's 
        own, and it makes for an effective listen -- maybe not a major effort 
        from the Modfather, but an enjoyable one all the same. (by Stephen Thomas 
        Erlewine, AMG) |